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Private Molkereien sind besorgt über die Diskussion um die Milch

Datum: 2015-07-28 09:00:00Quelle: VBPM

Die Milch steht seit einigen Monaten stark im Fokus. Vor Auslaufen der Quote gab es vielfältige Spekulationen. Die aktuelle Marktschwäche scheint den Pessimisten Recht zu geben. Mit dem Preisdruck werden nun Stimmen laut, die von dringendem Handlungsbedarf der Molkereien und der Politik sprechen. Damit wird der Eindruck erweckt, dass die derzeitige Marktsituation hausgemacht wäre und an Gegebenheiten hinge, die die Molkereien oder die Politik zu verantworten hätten. Festzuhalten ist, dass die Jahre 2013 und 2014 Rekordjahre für Milchmenge und Milchpreis waren. Durch unkalkulierbare Einbrüche auf der Absatzseite – ausgelöst vor allem durch das Russlandembargo und die chinesische Kaufzurückhaltung – geriet der Preis unter Druck. 

Prognosen für eine zukünftig stark steigende Milchmenge und deswegen sinkende Preise, sind für eine Beruhigung des Marktes nicht förderlich. Fakt ist, dass die Milchmenge nach dem Quotenende in der EU nur moderat um 0,2% über dem Vorjahreszeitraum liegt und nach Einschätzung von Experten bereits den Höhepunkt erreicht hat. Nach wie vor sind sämtliche mittel- und langfristige Erwartungen beispielsweise der OECD positiv und der Verbrauch steigt schneller als die Produktion. 

Problematisch ist die Situation für alle am Markt Beteiligten. Denn die ungebremste Volatilität des Milchmarktes erschwert unternehmerische Entscheidungen, wie ein liberalisierter Milchmarkt sie fordert. “Viele Einflüsse wirken auf den Milchmarkt und erschweren Einschätzungen. Auch besteht regional nicht die Möglichkeit, einen globalen Markt zu beeinflussen. Die Auswirkungen der dortigen Marktentwicklung treffen jedoch jeden Einzelnen.“, so die Geschäftsführerin des Verbandes der Bayerischen Privaten Milchwirtschaft e.V. Susanne Nüssel. 

Alle Vorschläge und Ideen, wie der Milchmarkt stabilisiert werden kann, sind genau zu prüfen und sachlich zu diskutieren. Verbandspolitische Interessen müssen hier zurückstehen. Immerhin geht es um die Existenz der Milcherzeugungs- und Verarbeitungsbetriebe. Auch die Forderungen der Branche müssen sich an den tatsächlichen Verhältnissen orientieren. 

Der Bayerische Privatverband vertritt die Interessen von knapp 40 Mitgliedern. Im Freistaat nehmen die privaten Molkereien eine starke Stellung ein, sie verarbeiten mehr als 50 % der über 8 Mio. t in Bayern erzeugten Milch.

 

 

 

 

Moproweb / moproweb

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