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Monatlicher Marktbericht
Milchspotmarkt Deutschland, ife Kiel
Corona-Pandemie. Das gilt vor allem für die Rahm- und die Rohmilchpreise
sowie für die Gesamtverwertung auf dem Spotmarkt. Die Preise
auf der Proteinseite, die stärker durch das Geschehen auf den internationalen
Märkten geprägt sind, liegen dagegen noch unterhalb der
Preise zu Jahresbeginn. Nach Engpässen in der Weiterverarbeitung ist
mittlerweile auch der Spotmarkt für Molkenkonzentrat wieder auf dem
Vorjahresniveau um diese Zeit. Angesichts saisonal rückläufiger Milchanlieferungen
Industrierahm – Spotmarktpreise Deutschland
(EUR/100 kg Fett, 40 % Fett, ohne MwSt, Monat)
Süßmolkenkonzentrat – Spotmarktpreise Deutschland
(EUR/100 kg Trockenmasse, ohne MwSt, Monat)
9 2020 | moproweb.de 39
Marktentwicklungen August 2020
Rohstoffwert Spotmarkt: Im August 2020 erhöhte sich der ife Rohstoffwert
Spotmarkt als Indikator für die Milchverwertung auf den bundesdeutschen
Spotmärkten im Mittel um 1,7 Ct oder 5,3 % von 32,0
auf 33,7 Ct/kg Milch gegenüber dem Vormonat. Der ife Rohstoffwert
Spotmarkt stellt die berechnete Verwertung eines kg Milch mit 4 % Fett
und 3,4 % Eiweiß auf Basis der wichtigsten überregionalen Spotmärkte
für Magermilchkonzentrat und für Rahm dar.
Marktentwicklungen Rahm, Magermilchkonzentrat, Molkenkonzentrat:
Im August 2020 erhöhten sich die mittleren Rahmpreise um
20,4 EUR (+ 4,9 %) von 412,2 auf 432,6 EUR/100 kg Fett. Die mittleren
Preise für Magermilchkonzentrat erhöhten sich um 10,2 EUR (+ 5,2 %)
von 196,4 auf 206,6 EUR/100 kg TM. Die durchschnittlichen Preise für
Süßmolkenkonzentrat steigen wieder deutlich um 11,8 EUR oder 46,6 %
von 25,3 auf 37,1 EUR/100 kg TM.
Ausblick Spotmarkt: Auf vielen Spotmärkten für Milchprodukte liegen
die Preise inzwischen auf höherem Niveau als vor der ersten Welle der
ife Rohstoffwert Spotmarkt Deutschland
(EUR/100 kg, 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, ohne MwSt, Monat)
Magermilchkonzentrat – Spotmarktpreise Deutschland
(EUR/100 kg Trockenmasse, ohne MwSt, Monat)
Quelle: Thiele, H. D., ife Institut für Ernährungswirtschaft, Kiel, 2020, www.ife-ev.de.
bis November könnte auf dem Milchspotmarkt mit steigenden
Preisen gerechnet werden, zumal hochsommerliche Temperaturen
kurzfristig für einen erhöhten Rückgang sorgten. Dem steht allerdings
bisher eine EU-Milchanlieferung entgegen, die um 1,3 % über dem Vorjahr
liegt. Gleichzeitig bleibt die internationale Nachfrage nach Milchprodukten
angesichts weltweiter Rezessionen unsicher und auch wechselkursbedingt
könnte es zu Exportabschwächungen der EU kommen. Am
Ende reicht die Einschätzung für die kommenden Monate von stabilen
bis leicht steigenden von hoher Unsicherheiten geprägten Preisen.
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