Frank Molzahn, Koordinator Produktion
und Technik bei Hochland: Raos ist
heute mit 720 Mitarbeitern auf die Personalstärke
und Kapazität bezogen die
zweitgrößte Fabrik unter insgesamt 14
Werken im Hochland-Verbund
wurde bei dem ebenfalls deutschen Joghurthersteller
Ehrmann in dessen Werk in
Raos südöstlich von Moskau eingerichtet.
Nur drei Jahre später entschied sich Hochland
für einen Neubau in unmittelbarer
Nachbarschaft, um die Produktionskapazität
vergrößern zu können.
„Im Jahr 2007 mussten wir unser Werk in
Raos erneut erweitern. Heute ist es mit 720
Mitarbeitern auf die Personalstärke und
Kapazität bezogen die zweitgrößte Fabrik
unter insgesamt 14 Werken im Hochland-
Verbund“, erklärt Frank Molzahn, der bei
Hochland für die Koordination von Produktion
und Technik in allen Werken zuständig
ist und das Wachstum des Konzerns auch in
Russland begleitet.
Frisch- und Schnittkäse
Im Jahr 2011 wurde dann in Prokhorovka
ein Joghurtbetrieb von Onken/Dr. Oetker
übernommen und zur Frischkäserei umgebaut.
Molzahn: „Bis zu dieser Werksübernahme
haben wir Frischkäse aus unserer
Produktionsstätte Schongau nach Russland
exportiert. Auch hier wuchsen die Mengen
Jahr für Jahr. 2013 konnten wir den Betrieb
in Prokhorovka mit einer damals bescheidenen
Kapazität von 3.000 t/a anfahren
– nur wenige Monate vor Verhängung des
Einfuhrembargos durch die russische Regierung.“
Durch zwei Erweiterungen erfolgte ein
Ausbau der Produktionskapazität, inzwischen
wird in dem Werk neben Frischkäse
auch Weißkäse hergestellt. Mit einer Investition
von ca. 30 Mio. € wurden Hallen angebaut
und neue Produktionslinien installiert.
Parallel wurden auch die betriebliche Infrastruktur
sowie Energieversorgung und Abwasserentsorgung
an die höhere Kapazität
angepasst. Mit seiner international etablierten
Marke „Almette“ ist Hochland längst
auch Marktführer in Russland.
Die dritte Hochland-Fabrik in Russland
steht in Belinski. Die 2017 übernommene
ehemals russische Käserei wurde umfassend
saniert und auf den in der Gruppe
üblichen Stand der Technik gebracht. 2019
wurde das Werk erweitert, unter anderem
mit einem neuen Salzbad und neuen Verpackungsanlagen.
Die Investition belief
sich auf 25 Mio. €. Die Käserei Belinski stellt
Schnittkäse her, als Schmelz-Rohware für
das Hochland-Werk in Raos und seit Kurzem
auch für den LEH.
Zusammenarbeit
mit bewährten Partnern
„Bei allen Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen
haben wir mit seit
Jahren bewährten Partnern zusammengearbeitet“,
berichtet Molzahn. Neben
dem Architekturbüro A. Oster-Roustang
zählen dazu unter anderem MHG für die
Prozesstechnik, Obram für Käsereitechnik
und die konzerneigene Hochland NATEC
für die Schmelzkäseproduktion. Mit dabei
waren auch die Energie- und Ökologie-Consultants
Lippold sowie die Firmen Enviro
(Abwasser- und Wassertechnik) und Gögler
(Steuerung).
Marktseitig hat Hochland in Russland wenig
gravierende Probleme, auch nicht bei
der Rohstoffbeschaffung. Die Milch wird
von lokalen Farmen bezogen. Molzahn be-
Den ehemaligen Joghurtbetrieb von Onken/Dr. Oetker in Prokhorovka hat Hochland zur Frischkäserei umgebaut
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