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Anlagen und Schichten sollen ausgelastet,
Produktionseffizienzen hoch und Bestände
niedrig sein. Eine besondere Schwierigkeit
in der Milchwirtschaft ist in diesem Zusammenhang
die sogenannte Push-Pull Supply
Chain (siehe Abbildung). Dies bedeutet,
dass täglich eine bestimmte Menge Milch
die Molkerei erreicht (Push), da die Kühe
täglich Milch geben und Abnahmeverpflichtungen
bestehen. Im Rahmen der Produktionsplanung
ist nun diese Milchmenge mit
der Kundennachfrage (Pull) in Einklang zu
bringen. Diese Quadratur des Kreises hat
die Produktionsplanung zu leisten. Um die
Unternehmensziele auch operativ in entsprechende
Planungsziele umzusetzen, ist
es entscheidend, den Planern ein Zielsystem
an die Hand zu geben, aus dem hervorgeht,
welchen Zielen im Konfliktfall eine
höhere Priorität einzuräumen ist. Auch für
die Planer ist dies eine große Hilfestellung,
da typischerweise von vielen Seiten Anforderungen
an die Planung herangetragen
werden und der Planer diese dann entsprechend
priorisieren kann.
2. Werten Sie
die Planungsqualität
regelmäßig aus
Wie unter Punkt 1 beschrieben ist es
sinnvoll, der Produktionsplanung ein konkretes
Zielsystem vorzugeben. Die Erreichung
dieser Ziele und somit die Qualität
der Produktionsplanung sollte dann auch
regelmäßig gemessen und ausgewertet
werden. Für eine gesamthafte Auswertung
der Planungsqualität ist es sinnvoll,
mehrere Leistungsindikatoren parallel zu
erheben, um eine eindimensionale Steuerung
der Planung zu vermeiden. In Molkereien
können beispielsweise folgende
Leistungsindikatoren sinnvoll sein:
• Auslieferquote OTIF (On-Time-In-Full)
• Bestandsniveau
• Abschriften aufgrund Mindesthaltbarkeitsdatum
(MHD) bzw. Restlaufzeit (RLZ)
• Produktions-/Anlageneffizienzen
• Anzahl der Änderungen des Produktionsplans
(Plannervosität)
• Durchschnittliche Vorlaufzeit von Produktionsaufträgen
bzw. Anzahl Eilaufträge
• …
Die regelmäßige Erhebung der Kennzahlen
und deren Kommunikation an die Produktionsplaner
ermöglichen es dann, ausgewogene
Produktionspläne unter Berücksichtigung
des Zielsystems zu erstellen.
3. Arbeiten Sie
kollaborativ
Eine effektive Produktionsplanung basiert
auf effektiver Kommunikation und Kollaboration.
Ein Teil der für die Erstellung eines
Produktionsplans erforderlichen Daten
wird typischerweise über IT-Systeme wie
z. B. des ERP-Systems des Unternehmens
bereitgestellt. Hierzu gehören z. B. Bestandsdaten
von Fertigwaren, Zwischenprodukten
oder Materialen, Absatzprognosen
oder Schicht- bzw. Linienleistungen.
In einem lebenden System wie einem Unternehmen
existieren aber darüber hinaus
zahlreiche weitere relevante Informationen,
die vielfach nicht in einem IT System
hinterlegt sind. Dazu gehören beispielsweise
kurzfristig anstehende und einzuplanende
Aktionsmengen, kurzfristige
Anlagenausfälle oder absehbare Engpässe
bei Lieferanten. Hier ist die aktive Kommunikation
dieser Informationen an die
Produktionsplanung gefordert, was nicht
immer gelingt. Aus Unternehmenssicht ist
es daher notwendig sicherzustellen, dass
die eingebundenen Bereiche gut zusammenarbeiten,
z. B. durch die Definition entsprechender
E-Mail-Verteiler, regelmäßige
Teammeetings oder ggfs. auch durch Schulungen
der Mitarbeiter in der Produktionsplanung
im Bereich Sozialkompetenzen.
4. Reduzieren Sie die
Abhängigkeit von Einzelpersonen
In vielen Molkereien wird die Produktionsplanung
von einigen wenigen Personen
durchgeführt, in einigen Werken sogar nur
von Einzelpersonen (die dann sogar den
Zeitraum ihres Urlaubs vorplanen und im
Krankheitsfall von zuhause arbeiten). Kompetente
Vertreter sind dann nicht vorhan-
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