Ganzheitlichkeit und Zukunftsorientierung
sind zwei zentrale Prämissen von erfolgreichen
Strategien.
Ganzheitliche Strategie
bündelt Kräfte und
erschließt Synergien
Strategie entwickelt dann die größte Kraft,
wenn sich die unterschiedlichen Geschäftsbereiche
(strategische Geschäftseinheiten)
und die jeweiligen Fachbereiche an
der strategischen Unternehmensausrichtung
orientieren bzw. in diese ganzheitlich
integriert sind.
Die 1. Ebene der Strategie definiert das
motivierende Leitbild des Unternehmens
und gibt damit den Rahmen für die Tätigkeitsfelder,
die zentralen Ziele und Werte
vor. Eine voll auf Private Label ausgerichtete
Molkerei hat beispielsweise ein anderes
Leitbild als eine regionale Molkerei, die auf
Marken und Premiumprodukte aus regionaler,
Bio-, Heu- oder Weidemilch setzt
oder als ein internationaler Konzern, der
gegebenenfalls vielfältige Geschäftsmodelle
und strategische Geschäftseinheiten
zu einem stimmigen Portfolio vereint.
Entsprechend sind auf dieser Ebene auch
DIGITALE EINFLUSSFAKTOREN KONSUMENT-/MARKTFAKTOREN
Selbst-/DNA-Analyse Lebensmittelanalyse
E-Commerce
Digital
Checkout
Digitale Ernährungsplanung
Instore Virtual Shelves
Digitale Service-Leistungen
Intelligente Verpackung
Voice Commerce
Digitale Customer Journey
28 6 2019 | moproweb.de
Entscheidungen zu treffen, ob neue Geschäftsbereiche
erschlossen werden sollen:
Soll eine Sparte mit veganen Milchersatzprodukten
aufgebaut werden? Soll das
Wachstumsfeld Convenience-Produkte
mit höherer Wertschöpfung erschlossen
werden? Will man innovativer Ingredient-
Hersteller werden? Ist die Vision national,
europäisch oder global?
Die 3. Ebene konkretisiert die notwendigen
Prioritäten pro Bereich und für die
wichtigen funktionsübergreifenden Prozesse.
Wo sind Kompetenzen auf- und
auszubauen, die zentral zur überlegenen
Erfüllung der zukünftigen Konsumenten-
und Kundenanforderungen sind? Wenn
das Geschäftsmodell hohe Komplexität
mit mehreren Milchströmen vorsieht,
wie kann diese Komplexität bestmöglich
organisiert werden? Wo entstehen Wettbewerbsvorteile
durch Effizienz, Automatisierung,
Kostenfokus und Synergien?
Hier muss auch die Frage erlaubt sein, ob
das eigene Unternehmen der bestmögliche
Ort für die Erfüllung einer Tätigkeit
ist. Es kann besser sein, einen Bereich mit
Wettbewerbsnachteilen und (zu hohem)
Investitionsbedarf abzustoßen oder einen
Snacking
Zwischenmahlzeiten
Convenience
Individualisierung
Selbstoptimierung
On-the-Go-Konsum
Convenient-Stores
Industriekunden
Caterer
Nachhaltigkeit
Armut
Discount-Wachstum
VR-Shopping
Filial-individuelle
Promos und Planogramme
Konsumenten in definierten Märkten
Vertriebskanäle
Gastro-/B2B-Plattformen Drogerien Private Label-Entwicklung
Automatisierung
Intelligent Chatbots
Dynamic pricing
Kamera-/Bilderkennung
Robotics Automatisierte Optimierung
KI/Big Data
QR-Codes mit
Herkunftsnachweis
Integrierte Datenhaltung
Social Media
Regionalität
„To Order“
Functional Food
Marketing-ROI-Optimierung
Abo-Modelle
CRM Secured/Controlled Distribution
S&OP
Supply Chain Management
„War of Talents“
Agiles Management
Vision und Grundstrategie
Produkt- & Leistungsangebot
Innovation &
Kundennutzen
Unternehmens-
Wertsteigerung
Schlüsselressourcen
& Kernkompetenzen
Differenzierung &
Absicherung
Wertschöpfungs-
Architektur
Marketing & Vertrieb
Supply Chain
Finanzierungsarchitektur
Preissensibilität
Digitale Prozesssteuerung
Mobile Technologien Echtzeitanalysen
Customer
Experience
Lieferantenstruktur
Cultural Change
Erzeugerintegration
Fabrik 4.0
Politik
Multi-Channel Marketing Influencer
Challenger Brand-Marketing Licensing
Rohstoffbörsen
Führungskräfte
Multi-Channel
Vertriebskonzepte
Gastronomie
Weide-/Heumilch High Protein
KI-unterstützter F&E-Prozess
Blockchain
Präventive Instandhaltung
KI Promotion-Optimierung
Functional Ingredients „Healthy“
Bio
Prozessoptimierung für
(System-)Gastronomie
Produkt-/Vertriebskanaloptimierung
Support Prozesse
Abb. 4. Einflussfaktoren bei der Strategiegestaltung (beispielhaft) (Quelle: W&P)
Partner zu suchen, als einige Jahre später
einen wettbewerbsbedingten Verlust verzeichnen
zu müssen.
Zukunftsorientierung
als notwendige Kür
Will Strategie ihrem Namen gerecht werden,
so ist eine intensive Auseinandersetzung
mit den zukünftigen Entwicklungen
im Markt-/Wettbewerbsumfeld unabdingbar.
Dabei sind unterschiedlichste
Einflussfaktoren mit unterschiedlichster
Relevanz zu verstehen und zu verarbeiten
– schließlich können daraus Bedrohungen,
oder aber Grundlage für Wachstum und
Wertschöpfung entstehen.
Veränderungen bei politisch/rechtlichen
Rahmenbedingungen, bei veränderten
Ess- und Verzehrgewohnheiten, durch
Megatrends wie Globalisierung, Urbanisierung
oder Klimawandel begleiten uns bei
Strategieprozessen seit vielen Jahren.
Neu(er) ist, dass die Erarbeitung von Strategie
heute ohne die Auseinandersetzung
mit „Digitalisierung“ nicht mehr möglich
ist. Wie man hier konkret vorgehen sollte?
Das lesen Sie in der Ausgabe 7/19 der
molkerei-industrie.
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