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Der nächste Deal eingefädelt
Höhlenreifung mit System
Ziegelgewölbe
für die natürliche Käsereifung
Foto:
Affinagekeller Reiner Wechs
Schaukäserei Hungen
Neuschwander GmbH · 74336 Brackenheim
Tel. 07135 - 961090 · www.neuschwander.de
6 2017 | moproweb.de 15
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Unsere Autorin: Petra Wagner, PW Marketing, Hamburg
Seit meiner letzten Wortmeldung im Frühjahr 2016 ist einige Zeit vergangen.
Es war zwischenzeitlich relativ ruhig im europäischen Pumpenmarkt.
Im Februar 2017 jedoch wurde der nächste Deal mit Beteiligung
eines Herstellers hygienischer Komponenten bekanntgegeben.
Und wieder ist die Konstellation ungewöhnlich; die Argumentation des Käufers
hingegen ist uns bereits von anderer Stelle bekannt. Die italienische Interpump
Group übernimmt die spanische Inoxpa, um sich breiter aufzustellen. Interpump
operiert in zwei Geschäftsfeldern, zum einen im Bereich Wasserstrahlanwendungen,
zum anderen im Bereich Hydraulik. Die italienische Unternehmensgruppe
weist im letzten Jahresabschluss einen Umsatz von ca. 923 Mio. Euro aus und ein
EBITDA von annähernd 200 Millionen Euro. Der Umsatzanteil mit der Nahrungsmittel
und Pharmaindustrie beträgt laut einer aktuellen Analysten- und Investorenpräsentation
lediglich ca. 2 %, lag also 2016 bei weniger als 20 Mio. Euro, und
resultiert wohl weitgehend aus der Akquisition von Bertoli im Jahr 2015.
Nach Hilge und Packo vor zwei Jahren wechselt also der nächste Hersteller hygienischer
Pumpen den Besitzer. Inoxpa gehört zu den bekannten Namen in der
europäischen Zulieferindustrie für die Nahrungsmittel- und Getränkehersteller.
Das in Banyoles in Spanien beheimatete Unternehmen stellt Pumpen, Ventile,
Mischer und Rührwerke aus Edelstahl her. In einer kurzen Pressemitteilung zur
Transaktion schreibt das aufkaufende Unternehmen Interpump, dass der Kaufpreis
für Inoxpa bei 90 Millionen Euro liegt bei einem Umsatz von ca. 60 Millionen
Euro im Geschäftsjahr 2016 und einem EBITDA von 11,5 Mio. Euro. Interpump
bewertet Inoxpa also mit dem knapp 8-fachen des Gewinns und 1,5-fachen des
Umsatzes. Für Bertoli bezahlte Interpump zwei Jahre zuvor „nur“ das 3-fache
des EBITDA bei vergleichbarer Profitabilität. Inoxpa produziert in Spanien, Portugal
und in Indien. Durch die Verlagerung von Teilen der Produktion nach Indien
erfuhr das dortige Werk in den vergangenen Jahren eine starke Aufwertung.
Das Familienunternehmen Inoxpa wurde 2015 von einem schweren Schicksalsschlag
getroffen. Bei einem tragischen Flugzeugabsturz kam der Eigentümer
und Unternehmenslenker Candi Granés ums Leben. Wie so oft in solchen Fällen,
stellte sich auch hier die Frage nach der Zukunft Inoxpas. Zwangsläufig wurde im
Markt auch über einen potentiellen Verkauf spekuliert. Dass nun aber ein branchenfremdes
Unternehmen zugreift, darf durchaus verwundern, gibt es doch
Beispiele, wo diese Kombinationen nicht den gewünschten Erfolg zeitigen. So
kann beispielsweise der Ausflug von Grundfos in die hygienischen Anwendungen
mit dem Erwerb von Hilge nicht als nachhaltig erfolgreich angesehen werden.
Wäre Hilge sonst nach zehn Jahren im Grundfos-Konzern an GEA veräußert worden?
Stellt sich also die Frage, ob diesmal ein Portfolio aus hygienischen Pumpen,
Ventilen und Mischern in Kombination mit Homogenisatoren, die zusammen
ein Umsatzvolumen von etwa 75 Millionen Euro repräsentieren, schlagkräftig
genug ist, um in einem so speziellen Marktsegment mit etablierten Anbietern
erfolgreich zu sein. Oder spielen diese unternehmerischen Verbindungen aus
Industrie- und Hygienekomponenten doch nur den Anbietern hygienischer Anlagenkomponenten
für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie in die Hände, deren
Kerngeschäft die Herstellung von Edelstahlpumpen, -ventilen und so weiter,
ist? Time will tell. Es bleibt spannend. Petra Wagner
Pumpenhersteller