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molkerei-industrie_02_2016

gen. Das zum Patent angemeldete Reinigungsverfahren, das unerwünschte Nebenprodukte abtrennt, macht sich zunutze, dass Chlordioxid bei Raumtemperatur als Gas vorliegt, welches aber gleichzeitig auch sehr gut wasserlöslich ist. Die Abbildung 3 zeigt das Funktionsprinzip der Anlage. Über einen Injektor (1) wird im Reaktor (2) ein Vakuum erzeugt, das sowohl die Rohstoffe der Chlordioxidsynthese (3) ansaugt, als auch Luft als Trägermedium (4) durch die Reaktionslösung zieht. Das im Reaktor gebildete Chlordioxid (5) wird direkt nach Entstehung durch den Luftstrom mitgerissen und im Antriebswasser des Injektors Dabei werden alle nichtflüchtigen Bestandteile, Reaktionsnebenprodukte (Chlorid, Chlorit, Chlorat, Perchlorat) und die im Überschuß vorliegende Säure abgetrennt. Die reine, verdünnte Chlordioxidlösung wird in einem Vorratsbehälter (6) aufgefangen und von dort in die verschiedenen Prozesse des Kunden dosiert. Die ausgegaste Lösung wird in einem getrennten Behälter (7) gesammelt. Den Reinigungseffekt erkennt man direkt am Leitwert der erhaltenen Lösung. Der Leitwert der reinen Chlordioxidlösung liegt im Bereich des verwendeten Betriebswassers, im Mikrosiemens- Bereich, während eine nach klassischen Verfahren erzeugte Chlordioxidlösung, aufgrund der gelösten Salze und Säure, Leitwerte im Millisiemensbereich zeigt (siehe Abbildung 4). 2 2016 | moproweb.de 21 Abbildung 1: Synthese von Chlordioxid nach dem Säure/Chlorit Verfahren Zuluft Abbildung 3: Funktionsprinzip ASiRAL DS Pure, Video Reinigungsmethode über Link/Barcode wieder gelöst. Abbildung 4: Leitwert reiner Chlordioxidlösungen im Vergleich zur klassischen Erzeugermethode Reaktionszeit zu verkürzen. Die überschüssige Säure wird in den bewährten Verfahren zusammen mit allen Nebenprodukten in das zu behandelnde Wasser dosiert. 5 NaClO2 + 4 HCl → 4 ClO2 + 5 NaCl + 2 H2O Da die meisten Betriebswässer bereits oft schon 20 – 100 mg/l Chloride enthalten, führt dies zu Einsatzeinschränkungen bei der Dosage der chlorhaltigen Desinfektionsmittel, durch aufwendige Überwachung muss eine Anreichung von Chloriden verhindert werden. Die Anwendung oxidativer Desinfektionsmittel kann durch die grundsätzliche Anwesenheit von Chloriden auch zur anteiligen Oxidation von Chlorid und damit auch zur möglichen Bildung chlorierter Verbindungen (AOX)4 führen. Auch bei Anwendung von z. B. Ozon bei bromidhaltigem Wasser5 und Peressigsäure bei höheren Temperaturen6 werden halogenierte Verbindungen aufgrund des hohen Oxidationspotentials der Desinfektionsmittel nachgewiesen. Chlordioxid Chlordioxid hat als Desinfektionsmittel hervorragende Eigenschaften, es hat die kleinste Einsatzkonzentration der gängigen Desinfektionsmittel. Dabei ist das Chlordioxidgas sowohl in Wasser als auch in organischen Lösemitteln sehr gut löslich, kann dadurch Biofilme gut durchdringen und wirkt nicht nur oberflächlich. Beim Versprühen in Tanks erreicht das mit der Lösung im Gleichgewicht stehende Chlordioxidgas (siehe Abbildung 2) jede Oberfläche. Da dem Wirkungsmechanismus keine Chlorierung zu Grund liegt, sondern Mikroorganismen durch Oxidation zerstört werden, bilden sich deutlich weniger halogenierte Verbindungen (AOX). Abbildung 2: Chlordioxidgas im Gleichgewicht über einer Chlordioxidlösung Die optimalen Eigenschaften von Chlordioxid als Desinfektionsmittel können nur genutzt werden, wenn die oben genannten Anwendungseinschränkungen (hoher Chloridgehalt, saurer pH-Wert, Nebenprodukte) wegfallen. ASiRAL DS Pure Chlordioxidsystem Mit dem neuen ASiRAL DS Pure Chlordioxidsystem ist es ASiRAL gelungen eine reine, korrosionsfreie Chlordioxidlösung zu erzeu- NaClO2 Säure Reaktor Vorratsbehälter 400 – 800 ppm einstellbar Permeatbehälter Wasser Injektor Dosiertechnik Leitwertevergleich Leitwert Leitungswasser 280 μS DS Pure Chlordioxidlösung 246 μS (500 mg/L) Klassische Erzeugermethode 16 mS (1000 mg/L) Durch die Reinigung enthält die Vorratslösung nur reines, gelöstes Chlordioxidgas, so dass ausschließlich der tatsächlich biozid wirksame Bestandteil dosiert wird. Damit ermöglichen wir unseren Kunden die Minimierung der eingesetzten Chemikalien bei voller Wirksamkeit, die Gefahr der Einschleppung möglicher Rückstände


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