der Kapazitätsgrenze befindet) oder eine Linie, die viele Umstellungen / Produktwechsel und / oder viele Mitarbeiter aufweist, sein. In der Praxis ist ein Verhältnis „geplanter Stillstand“ zu „Laufstunden“ von 30 : 70 bis hin zu 40 : 60 keine Seltenheit. Für die Durchführung des SMED-Workshops ist es zwingend notwendig ein bis zwei erfahrene Anlagenbediener dem z. B. externen SMED-Spezialisten zur Seite zu stellen. Das Wissen soll ja in die interne Organisation übergehen, zudem benötigt man für jeden Operator der beim Rüstvorgang beteiligt ist einen „Aufnehmer“. Zu Beginn des SMEDWorkshops steht eine kurze Schulung über den Nutzen und die Vorgehensweise von SMED, inklusive eines kleinen praktischen Beispiels zum Thema Rüsten. Damit werden die Anlagenfahrer auf das Thema sensibilisiert und inhaltlich auf die kommende Rüstanalyse vorbereitet. » Aufnahme des Rüstvorgangs Alle einzelnen Arbeitsschritte pro Mitarbeiter werden dabei schriftlich dokumentiert. Wenn der Rüstvorgang durch zwei Mitarbeiter durchgeführt wird benötigt man also mindestens zwei „Aufnehmer“. Ob der Vorgang gefilmt wird, um ihn später nochmals analysieren zu können, ist Geschmackssache. Je mehr Mitarbeiter an einem Rüstvorgang beteiligt sind, desto komplizierter wird die Aufnahme per Video. Wer will kann auch ein Spaghetti- Diagramm erstellen, indem die Wege des einzelnen Rüsters dargestellt werden. » Analyse des Rüstvorgangs • Trennung von internen und externen Rüst- anteilen: Die Einteilung in interne bzw. externe Rüstvorgänge ist ein wesentliches Element bei der Rüstzeitoptimierung mit SMED. Interne Rüstvorgänge können nur bei stillstehenden Maschinen durchgeführt werden, wohingegen externe Tätigkeiten bei laufender Produktion möglich sind. In Folge der Analyse werden alle Tätigkeiten, der Definition entsprechend, in interne bzw. externe Rüstvorgänge eingeteilt. • Umwandlung von „intern“ zu „extern“: In diesem Schritt wird überlegt, wie jede interne Tätigkeit in eine externe umgewandelt werden kann. Ziel ist es, am Ende so wenig interne Rüstvorgänge als möglich zu erhalten. Tätigkeiten, die in der Praxis immer wieder von intern zu extern verschoben werden können sind z. B. Formblätter ausfüllen, Boden kehren oder Werkzeuge holen. Idealerweise werden hierfür verschiedene Brainstorming- Techniken genutzt, um alle Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. ECRS Analyse: ECRS steht für die Überlegung ob jede einzelne Tätigkeit: • eliminiert; z. B. Eliminiere die Benutzung von Muttern und Bolzen. Wo dies nicht möglich ist, führe Anpassungen mit Klemmvorrichtungen durch oder reduziere die Anzahl an Muttern und Bolzen. • kombiniert; z. B. Vermeidung von Wegen und Zeiten durch Kombination von Tätigkeiten • reduziert; z. B. Reduziere die Anzahl an Werkzeugen zum Fixieren von Schrauben, oder • simplifiziert; z. B. Vereinfachung durch Vorrichtungen die ohne Werkzeuge eingestellt werden können. » Durchführung von Aktionen Sämtliche Verbesserungsmaßnahmen kommen in einen Aktionsplan und werden so schnell wie möglich abgearbeitet. Im Idealfall werden erste Maßnahmen sofort umgesetzt. 5 2017 | moproweb.de 9
molkerei-industrie_05_2017
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