Logistik: - Fuhrparkmanagement in der Milchsammellogistik - Ahlemer Fachtagung

molkerei-industrie_02_2017

mi | Logistik Fuhrparkmanagement in der Milchsammellogistik Unser Autor: Christian Schober, Schober Beratung für Logistik, Tulpenstraße 26, 82110 Germering, Telefon: +49 89 89 73 63 63, E-Mail: office@christianschober.de, www.christianschober.de Im vergangenen Jahr haben wir in der Ausgabe 10 (S. 26 ff.) darüber berichtet, wie man mit einfachen Mitteln eine Fahrzeugkostenrechnung für den eigenen oder fremden Fuhrpark aufbauen kann. Heute wollen wir mehr über die Nutzungsmöglichkeiten und die Notwendigkeit dieses Tools ausführen. Was haben die Fuhrparkverantwortlichen aller Branchen gemeinsam? Fuhrparkbetreiber gehen regelmäßig davon aus, dass „Ihr“ Transportgut, „Ihre“ Fahrtstrecken und Anforderungen auf der letzten (oder beim Sammeln „ersten“ Meile) und „Ihre“ besonderen Herausforderungen jeweils einzigartig und besonders sind und deshalb nur selten vergleichbar und nur sehr schwer optimierbar wären. Diese Sichtweise ist jedoch nicht richtig. Nach unserer Erfahrung sind 85 – 90 % der Herausforderungen, die ein Fuhrparkverantwortlicher zu bewältigen hat, immer gleich – egal ob bspw. Transportbeton, Schüttgut, palettierte Sendungen, hängend beförderte Ware ober eben auch Milch in Tankwägen transportiert wird. Was sind die großen Herausforderungen, die alle Fuhrparkmanager gemeinsam haben? (Fast) egal, was transportiert wird, es geht immer um die gleichen Themen: • Erlöse, Umsätze: zu gering, später Zahlungseingang, Strafgebühren, Abzüge. • Kosten: zu hoch, von Dritten abhängig (bspw. Dieselbesteuerung, Maut, Fahrverhalten) 16 2 2017 | moproweb.de • Fahrer: gute Fahrer sind „selten“, gute Fahrer sind teuer, wenige sind verfügbar. • Immer höhere technische und administrative Anforderungen an das Fahrpersonal. • Kosten- und zeitoptimierte Touren unter Erfüllung der Kundenwünsche. • Kurzfristigere oder gar spontane Veränderungen der Anforderungen kurz vor oder während einer Tour. • Kleiner werdende Zeitfenster, geringere Mengen je Stopp. • Zunahme des Straßenverkehrs, Verringerung der Durchschnittsgeschwindigkeit und somit der Produktivität. JEDE dieser Herausforderungen trifft auch auf die Milchsammellogistik zu, obwohl diese Aufzählung die branchenspezifischen Themen der Milchsammellogistik noch gar nicht enthält! Wie kann man diesen Herausforderungen begegnen? Erscheint es nicht im Hinblick auf das, was in Zukunft zudem an Problemen noch zu erwarten ist, vollkommen aussichtlos erfolgreich und kostenoptimiert Milch sammeln zu wollen? Die Kosten werden weiterhin steigen, Fahrpersonal wird immer schwerer zu bekommen sein, Regularien und Bestimmungen – gerade im Bereich verderblicher Lebensmittel – werden zunehmen, der Straßenverkehr nimmt im Allgemeinen zu und wird immer weniger planbar und und und… Doch was ist die Alternative? Es gibt zunächst keine und trotzdem oder gerade deshalb ist es sinnlos, den Kopf in den Sand zu stecken und den Fuhrpark als notwendiges Übel zu betrachten. Vielmehr ist es wichtig und alternativlos, Transparenz herzustellen, um hinsichtlich des – eigenen oder fremden – Fuhrparks überhaupt handlungsfähig und entscheidungsfähig zu sein. Denn nur etwas, was der Fuhrparkmanager „kennt“ und was er transparent vor Augen hat, kann er dann auch einer Optimierung zuführen.


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