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molkerei-industrie_02_2017

mi | Technik/IT Position der Produkte auf dem Fließband. Das Gruppieren verpackter Rohprodukte ist der erste Arbeitsschritt des Secondary Packaging. Hierbei erhöhen sich die Handhabungsgewichte gegenläufig zur Taktzeit. Nach wie vor ist dabei hohe Geschwindigkeit gefordert, die Taktzeit ist mit ca. zwei Sekunden jedoch deutlich langsamer. Schnelle, industrielle Kleinroboter mit einer nach wie vor geringen Traglast und einem kompakten Arbeitsbereich sind für diesen Arbeitsschritt prädestiniert. Die Verpackung ermöglicht den direkten Kontakt des Roboters mit dem Produkt ohne verschärfte Hygienevorschriften. Die in Kartons verpackte und damit gruppierten Produkte gilt es im vierten Schritt der Prozesskette auf Paletten zusammenzustellen. Kartons oder ganze Produktionslagen können dabei schnell Gewichte von 50 bis 250 Kilogramm erreichen, wobei das Gewicht des Greifers noch hinzugerechnet werden muss. Oftmals legt der Roboter mit demselben Greifer auch die Zwischenlagen auf, oder nimmt leere Paletten vom Stapel. Die Taktzeit beträgt bei diesem Arbeitsschritt in der Regel ca. fünf bis acht Sekunden. Jedes Jahr werden bereits tausende Roboter in den Industrieländern im Bereich der FMCG entlang der Prozesskette eingesetzt. Doch auch in den Schwellenländern hält roboterbasierte Automation zunehmend Einzug. Hygienestandards Der Personalmangel in der Branche hat gerade dann gravierende Auswirkungen, wenn saisonal bedingte Spitzen in der Produktion zu verzeichnen sind. Trotz des Anstiegs der zu fertigenden Stückzahlen müssen Hersteller den Markt nach wie vor schnell bedienen, um der Dynamik standzuhalten. Der KUKA KR AGILUS HM (Hygienic Machine) erfüllt verschärfte Hygienevorschriften genauso wie die Anforderungen des Saisongeschäftes. Der neue KR AGILUS HM wurde speziell für den direkten Kontakt mit Lebensmitteln konzipiert und minimiert den direkten Kontakt der Mitarbeiter zum Produkt – z. B. beim beim Handling von Käse. Sein Design wurde in lebensmitteltauglichem Weiß gehalten, was seine Hygienefunktion unterstreicht. Als Schmiermittel fungieren ausschließlich lebensmitteltaugliche Öle; die Schutzklasse beträgt mindestens IP 67. Der Einsatz von Sechskantschrauben verhindert das Eindringen von Lebensmittelresten und reduziert somit die Bildung von Bakterien auf ein Minimum. Der KR AGILUS HM ist zudem resistent gegenüber allen gängigen eingesetzten Reinigungsmitteln und benötigt keine Schutzhülle. Palettierroboter Dank einem Netzwerk von spezialisierten Systempartnern entwickelt KUKA für jede Anforderung die maßgeschneiderte Lösung mit dem passenden Robotermodell. Zur Verfügung stehen dafür gleich mehrere, spezielle PA (Palettierer) Robotertypen aus der KR QUANTEC Serie mit einer großen Bandbreite von Traglasten und Reichweiten für Palettier- und Depalettieranwendungen. Die Roboter dieser Serie zeichnen sich durch Dynamik und extreme Steifigkeit aus. Sie sind optional auch mit lebensmitteltauglichen Schmierstoffen oder als Sonderausführung erhältlich. So der KR QUANTEC PA Arctic: Er wurde speziell für das Tiefkühlpalettieren in Extremsituationen bis –30° entwickelt. 120, 180 oder 240 kg Traglast – der Spezialist arbeitet im gesamten Kältebereich ohne Mechanik-Beheizung zuverlässig, schnell und ohne Schutzhülle. Er kommt völlig ohne Schutzhülle aus und arbeitet bei Temperaturen bis zu –30 °C: Der KUKA KR QUANTEC PA Arctic. Seine Unempfindlichkeit prädestiniert den Roboter für den Einsatz im Lebensmitteilbereich (Foto: KUKA Robotics) Hygienisch, lebensmitteltauglich und gut zu reinigen: Der KUKA KR AGILUS HM (Hygienic Machine) erfüllt alle Hauptanforderungen der Lebensmittelbranche an moderne Roboter. (Foto: KUKA Robotic) Individualisierung und die Produktion von morgen Die nächste Robotergeneration wird sukzessive neben dem Palettieren und Verpacken auch neue Einsatzbereiche entlang der Prozesskette erschließen, in denen sowohl die Mensch-Roboter- Kollaboration (MRK) als auch Mobilität gefragt sind. Der Verbraucher möchte sich schon heute seine Produkte im Internet selbst zusammenstellen. Lebensmittel wie z. B. Müslimischungen – vieles ist bereits heute Realität, weitere Angebote sind in der Entwicklung. Als das flexibelste Produktionselement sammelt der Roboter bereits heute die Daten in der Produktion und liefert sie an das IT-System. Er ist der Arm der IT in die Produktion, das Verbindungsglied. Zukünftig wird die IT diese Daten verarbeiten und über den Roboter zurück an die Produktion geben, die sich dann auf deren Basis sukzessive optimieren kann. Keine andere Komponente im Produktionsprozess ist derzeit in der Lage, diese tragende Rolle so gut auszufüllen wie moderne Industrieroboter. 38 2 2017 | moproweb.de


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