MEGGLE ist „Ausbildungsbetrieb des Jahres“

molkerei-industrie_11_2016

Intelligente Messtechnik und Systemintegration Über 90 % aller in Molkereien 38 11 2016 | moproweb.de installierten Messgeräte arbeiten heute noch analog, stellte Dirk Ostermann, Leiter Automation Mid & Eastern Europe bei Tetra Pak Processing, fest. Dabei ist die für Industrie 4.0 nötige, weil viel mehr Informationen transportierende digitale Datenübertragung inzwischen marktreif. Intelligente Messtechnik bietet unter anderem Diagnosefunktionen oder die Möglichkeit zur Trenderkennung. Die Geräte sind störsicher, zeigen keine Messwertverluste, haben Plug & Play Funktion und über herstellerunabhängige Protokolle sind die Geräte kombinierbar. Ostermann zeigte eine Reihe von Anwendungen intelligenter Analysetechnik auf, darunter die inline Standardisierung von Milch, die inline Feuchtigkeitseinstellung bei Milchpulver oder Schnellanalysen für pH und Hemmstoffe in der Milchannahme. Eine weitere Herausforderung für die Realisierung von Industrie 4.0 in Molkereien ist, dass sehr oft wenig digitalisierte Schnittstellen zwischen ERP, und dem Rohund Hilfsstoffmanagement bzw. Materialverbrauch usw. bestehen. Ostermann zeigte Beispiele auf, wie Tetra PlantMaster, die Automationsplattform von Tetra Pak, diese Herausforderungen löst: Ein automatisierter Informationsaustausch bietet zahlreiche Vorteile, darunter Kosten- und Risikominderung, bessere Interaktion, Vermeiden von Übertragungsfehlern, Echtzeitinformationen und automatische Dokumentation. Ostermann schloss mit dem Hinweis, dass Industrie 4.0 zwar Internettechnologien für die Kommunikation zwischen Mensch, Maschine und Produkt nutzt, die Basis für alle Kommunikation aber immer der Mensch bleibt: „Industrie 4.0 funktioniert nur mit Personal 4.0“. f-Trace – Unmögliches wird möglich? Die Forcierung der Industrie 4.0-Aktivitäten wird durch eine intensiviere und innovativere Nutzung erstens von Hardware mit IT Softwarelösungen über die Cloud und der Nutzung der sozialen Netzwerke umgesetzt, so Dr. Klemens van Betteray, CSB-System AG. Zum zweiten wird Industrie 4.0 im Software Aufgabenfeld mit der kompetenten Integration und Verknüpfung von MES-Systemen über ERP-Lösungen zu CRM-Software zu einer vollintegrierten IT- SupplyChain, sowie der Intensivierung der sozialen Netzwerke, speziell durch mobile Anwendungen, zur Verbesserung der sogenannten „Kollaborations Produktivität“, erfolgreich umgesetzt. Letztendlich ist die organisatorisch wirksame Vernetzung und Integration von Hardware, Software sowie die Einbindung des Internet ein wesentlicher Schritt zur Industrie 4.0-Gestaltung. Nachfolgend erfolgt die Einordnung und Bewertung der f-Trace-Lösung unter Industrie 4.0 für die Molkereibranche. Ziele Mit der Anwendung des f-Trace Codes ist es möglich regionale oder nationale Herkunftsangaben, inhaltliche Rezepturangaben, Informationen über Allergene, Auskünfte über die GMO-Freiheit, über die bisherigen Beteiligten Lebensmittelunternehmer mit einem Smartphone abrufen zu können. So ist die Rückverfolgung für jedermann mit qualifizierten Produktinformationen zwischen den Unternehmen bis hin zum Verbraucher möglich. Mit der Nutzung des f-Trace Codes ist auch der Verbraucher unmittelbar vor dem Industrie 4.0 Focus kompetent in der Informationskette integriert. Voraussetzungen Eine ideale Plattform für die Umsetzung der f-Trace-Angaben ist die Einführung einer umfassenden innerbetrieblichen Rückverfolgbarkeitslösung mit einem Chargeninformationssystem im Unternehmen auf der Basis eines ERP-Systemes, die direkte Verknüpfung der Daten aus dem Qualitätsmanagement und dem Labor sollte dabei eine Selbstverständlichkeit sein. Mit der Umsetzung dieser innerbetrieblichen Rückverfolgbarkeit werden in fast allen Unternehmen die Kommunikationsstandards der GS1 eingesetzt. Auf den verschiedenen Produktions- und Handelsstufen kommen der GS1 Data Matrix, der GS1 – 8, der GS1 – 13, der GS1 128, der GS1 SSCC sowie auch der GS1 – F-Trace-Standard erfolgreich Verwendung. inline-Analytik Die Möglichkeiten der FT-NIR-Spektroskopie beschrieb Jörg Schück, Bruker. Gegenüber der MIR bietet die NIR bei der Messung den Vorteil einer größeren Schichtdicke, das größere Probevolumen liefert damit repräsentativere Ergebnisse. Auch Produke mit hoher Viskosität oder Partikelgehalt lassen sich untersuchen. Zudem benötigt die NIR keine Standardisierung. Inzwischen, so Schück, lassen sich auch Rohmilch oder behandelte Milch mit NIR analysieren. Damit ergibt sich die Möglichkeit, eine umfassende QK von der Rohmilch bis zum Endprodukt über FT-NIR aufzubauen. Auch inline-Messungen in Produktionsanlagen wie Sprühtürmen oder Butterungsmaschinen sind realisierbar. Die enstprechenden Geräte sind an einen Server anschließbar, der das Datenmanagement übernimmt. Energie 4.0 Die Energieerzeugung wird zunehmen dezentral, erklärte Andreas Fritz, EnBW. Hierfür wandeln sich die Energieversorger weg vom bloßen Lieferanten und hin zum Dienstleister und/oder Netzmanager. Fritz zeigte mehrere Beispiele dafür auf, wie sich Industriebetriebe (Kunststoffverarbeiter) mit kommunalen Einrichtungen (Freibad, Eislaufbahn) zusammentun können, um Energie hocheffizient zu erzeugen und für den lokalen Verbrauch zur Verfügung zu stellen. Teilweise werden raffinierte Lösungen für verschieden temperierte Teilströme gefunden, die sich vom jeweiligen Verbraucher ohne weitere Anpassung direkt nutzen lassen. Die Dezentralisierung der Energieerzeugung eröffnet Chancen für innovative Technologien wie z. B. den Zortström- Verteiler. Er bietet in Verknüpfung mit Wärmepumpe, BHKW und Gas-Brenntwertkessel mit Absorptionskältmaschine eine Warmwasserbereitung und die Bereitstellung von Prozess-Heißwasser oder für die Radiator- und Flächenbeheizung. Auch Mikrogastrubinen bieten lt. Fritz in bestimmten Fällen eine Lösung zur Dampfkesselbefeuerung. mi | Technik/IT


molkerei-industrie_11_2016
To see the actual publication please follow the link above