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genutzt. Bis zu 6.100 Liter Wasser können pro Stunde erwärmt werden. Von den über 1.200 °C bei der Verbrennung ist im Abgas fast nichts mehr zu spüren, es tritt mit etwa 55 °C aus. Luftschadstoffe wie Kohlenstoffdioxide oder Stickoxide sind über alle Arbeitspunkte hinweg auf ein Minimum reduziert. Automatisierung für mehr Sicherheit Die Steuerung (BOSB2001-72h) ist vollautomatisiert und ermöglicht einen Betrieb der Dampfkessel für 72-Stunden ohne ständige Beaufsichtigung. Die integrierte Software Condition Monitoring unterstützt das Bedienpersonal, die Anlage effizient und vorausschauend zu betreiben. Sie generiert beispielsweise Wartungsmeldungen oder erkennt zu hohe Absalzraten. Sicherheitseinrichtungen schützen vor Fehlbedienung und schalten bei Bedarf automatisch auf den Backup-Kessel um. Über die zentrale Leittechnik werden die Mitarbeiter der Molkerei stets mit aktuellen Betriebsdaten versorgt. Die punktgenaue Einbringung Aufgrund der baulichen Bedingungen am Standort in Baden war die Einbringung eine besondere Herausforderung für die Projektbeteiligten. Der Kessel wurde auf Rollen gesetzt und durch einen schmalen, etwa 50 Meter langen Gang Richtung Kesselhaus manövriert. Bei dem extra geöffneten Mauerloch angekommen, war Geschick und ein gutes Augenmaß gefragt. In Millimeterarbeit zwischen zwei Betonsäulen hindurch ist der 7,5 Meter lange und 3,2 Meter breite Kessel Stück für Stück in das Kesselhaus gedreht worden. Davor mussten noch Teile der Milchübernahmestraße und das Geländer vom Kellerabstieg abgebaut werden. Auch Anbauteile wie der Brenner wurden aufgrund der Platzverhältnisse erst vor Ort montiert. Nach langen, jedoch perfekt koordinierten zehn Stunden war die Einbringung erfolgt. Besonderheiten des Projekts • Der Standplatz des neuen Dampfkessels wurde aufgrund des darunterliegenden Kellers mit einem Spezial-Fundament ausgestattet. Die 100-prozentige Fließebene verhindert für den Kessel schädliche Schwingungen und entlastet die Decke • Die Warmhaltung der Kessel erfolgt über integrierte Heizschlangen, bei Bedarf kann auf den zweiten Kessel sofort umgeschaltet werden • Stufenlose Regelung des Brenners ermöglicht einen flexiblen Betrieb mit geringem Brennstoffverbrauch und Verschleiß Das Ergebnis Die neue Dampfkesselanlage ist bedarfsorientiert ausgelegt und ermöglicht eine wirtschaftliche sowie nachhaltige Milchverarbeitung. Durch die effektive Wärmerückgewinnung reduzieren sich der Brennstoffverbrauch und die CO2-Emissionen erheblich. Der zuständige Projektmanager bei der NÖM, Gerhard Bartak, ist mit der Umsetzung sehr zufrieden: „Die Einbringung des Dampfkessels war für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Betrachtet man den erreichten Wirkungsgrad von 102,7 Prozent Die Platzverhältnisse vor Ort waren extrem und verlangten allen Beteiligten viel ab und die hohe Effizienz der Anlage, lohnte sich der Aufwand aber. Nur durch die 100 Prozent pünktliche Lieferung durch Bosch und der genauen Planung durch Edtmayer erfolgte die Abwicklung reibungslos.“ Anzeige WIR ENTWICKELN UND BAUEN VERFAHRENSTECHNISCHE SPEZIALANLAGEN. Unsere Kunden haben vielfältige Anforderungen hinsichtlich der Änderung, Erweiterung, Ertüchtigung, Erneuerung oder Übersiedlung ihrer verfahrenstechnischen Anlagen. Wir unterstützen unsere Kunden indem wir ihre Produkte und Leistungen, ihre Verfahrenstechnik – auch unter Berücksichtigung der Energie- und Abwasserseite – und die verbundenen komplexen Wechselwirkungen gesamt betrachten und verstehen. Daraus entwickeln wir integrierte Lösungen aus einer Hand. EDTMAYER Systemtechnik GmbH, Talpagasse 6, 1230 Wien Tel: +43 1 789 63 40, www.edtmayer.at Zertifi ziert nach ISO 9001:2015, ISO 14001:2015, ISO 50001:2011, ISO 3834, OHSAS 18001:2007, EN 1090-1:2009 2 2017 | moproweb.de 11


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