Informierten über die verschiedenen
Aspekte, die für das Abfüllen
von Mopro in PET-Faschen
wichtig sind (von oben): Bo Kjaer
(Luxpak), Nicolas Schmidt (KHS
Service), Ernst van Wickeren (KHS
Innopack Kisters) und Arne Wiese
(KHS Corpoplast)
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ten aufweist. Das Material zeigt eine ausreichende
Steifigkeit („E Modul”), die über die
individuelle und exklusive Formgebung der
Flasche verstärkt werden kann. Außerdem
bietet PET eine Barriere gegen Gase, was
speziell für den CSD-Bereich durch eine gesonderte
Barrierebeschichtung verstärkt
werden kann.
PET-Flaschen werden generell aus vorgefertigten
Preforms vor Ort geblasen und
befüllt. Bo Kjaer vom Prefrom-Lieferanten
Plastipak-Luxpet zeigte auf der Veranstaltung
die verschiedenen Preformqualitäten
auf, die sein Haus produziert. Diese reichen
von einfachen Preforms bis hin zu Multilayer
Preforms mit optional zugesetzten O2
Scavenger.
Recycling
Recyceltes PET, sog. R-PET, kann bis zu 100 %
für die Formung neuer Flaschen eingesetzt
werden. Aktuell wird Bio-PET aus nachwachsenden
Rohstoffen (z. B. Zuckerrohr) eingesetzt.
Ein Luxemburger Brunnen hat bereits
eine Flasche aus 25 % Bio-PET und 75 % RPET
im Markt. In ca. 5 Jahren dürfte dann
PEF als neuer Packstoff marktreif sein, sagte
Kjaer. PEF, die Abkürzung für Polyethylenfuranoat,
wird zu hundert Prozent aus
pflanzlichen Rohstoffen produziert, ist wiederverwertbar
und gilt als Verpackungsmaterial
der Zukunft, insbesondere im Bereich
von Nahrungsmitteln und Getränken. Denn
gegenüber konventionellen Kunststoffen
zeichnet er sich durch eine erhöhte Dichtigkeit
gegen Kohlendioxid und Sauerstoff aus
und sorgt so für eine längere Haltbarkeit der
verpackten Produkte. Ein weiterer Vorteil
des neuen Materials ist die höhere mechanische
Belastbarkeit. PEF könnte ggf. einmal
PET ganz oder teilweise ablösen. Eine erste
Anlage zur Produktion von 20.000 t PEF/a
ist bereits in der Planung.
Im Recycling stellen weder Mehrlagen-
PET-Flaschen noch Bio-PET ein Problem, da
die Mengen noch immer zu gering sind, um
die Abläufe zu stören. Neue Stoffkreisläufe
müssen daher erst aufgemacht werden,
wenn der Einsatz von Multilayerflaschen
oder Bio-PET signifikant steigt.
Freiheit für das Design
Arne Wiese, KHS Corpoplast, zeigte die Ergebnisse
einer Designstudie auf, die KHS
zusammen mit dem Fachbereich Design
& Kommunikation der FH Münster durchgeführt
hat. Design- und Kommunikationsstudenten
haben dort verblüffende und
hochinteressante Flaschenformate und
Werbebotschaften entwickelt – die allesamt
aufzeigten, welch enorme Freiheit
der Abfüller mit dem Packstoff PET bekommt.
Unbegrenzt ist die Formenvielfalt
aber doch nicht, denn es gibt über 500 Einflussfaktoren,
die ein Flaschendesign allein
auf die Linienleistung ausübt.
Mit einer Finite Elemente Analyse kann
KHS Schwachstellen eines Designs vorab
in der Simulation erkennen. Wiese rät, bei
der Gestaltung von Flaschen immer auch
die Verschlüsse zu berücksichtigen, speziell
wenn es um Gewichtsreduzierung geht.
Musterflaschen kann KHS über 3D Druck
oder über die Verwendung von Kunststoff-
Blasformen herstellen.
Streckblastechnologie
Die KHS Streckblastechnologie zum Herstellen
einer Flasche aus einer PET-Preform
wird seit über 40 Jahren stetig weiterentwickelt.
Aktuell lassen sich je Form bis zu
2.500 Einheiten/h je Blasform herstellen.
Die gängigen Formate bewegen sich zwischen
125 ml und 3.000 ml. In seinen Rundläufer
Streckblasmaschinen verwendet die
KHS Nahinfrarot zum Aufheizen der Rohlinge.
Dies erfolgt mit variabler Strahlerleistung
und wird punktgenau auf die zu erwärmenden
Zonen gerichtet. Eine Preform
muss nämlich je nach Ausgestaltung der
Flasche entlang ihrer Länge verschiedene
Temperaturen haben, damit sich das Material
gezielt über die Blasform verteilen kann.
Mit speziellen Arrangements stellt KHS sicher,
dass die Halszone mit dem Gewinde
für den Verschluss nicht temperaturverformt
wird. Die KHS Streckblasmaschinen
InnoPET Blomax werden stets auf die zu
formenden Gebinde ausgelegt, spätere
Anpassungen sind ohne weiteres möglich.
Die Maschinen werden mit Leistungen von
10.000 bis 81.000 Flaschen/h geliefert.
Sekundärverpackung
Als Gesamtlinien-Lieferant kann KHS auch
die Sekundärverpackung stellen. Hierfür
stehen Maschinen der Reihe Innopack Kisters
zur Verfügung. Sie decken quasi alles
ab, was zur Sekundärverpackung von Flaschen
und anderen Behältern in Trays oder
Schrumpffolien, Wrap-around Kartons und
Kombinationen daraus nötig ist. Mit der
Innopal-Serie liefert KHS auch passende
Palettierer.