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Was es bei temporären
Messungen zu beachten gibt
2 2018 | moproweb.de 43
Unser Autor: Knud Clausen, Technischer Vertrieb & Produktmanagement, econ solutions GmbH
Die Nachfrage nach Energie-
effizienz-Maßnahmen und
Energiemanagement-Systemen
steigt. Temporäre Messungen
legen eine hervorragende Basis für
beides – wenn ein paar Punkte berücksichtigt
werden.
Ob es darum geht, den Energieeinsatz
zu optimieren oder gar ein eigenes
Energiemanagement-System aufzubauen:
Beides sollte auf aktuellen Messwerten
basieren. Denn erfahrungsgemäß weichen
Annahmen und Schätzwerte häufig stark
von der Realität ab. Dies kann daran liegen,
dass die tatsächliche Energieaufnahme
von Gebäuden, Anlagen und Maschinen
nicht mit den teils berechneten Angaben
des Herstellers übereinstimmt. Häufiger
ist es jedoch der Fall, dass die Betriebsstunden
oder Auslastung einer Maschine
oder Anlage falsch eingeschätzt werden.
Damit stellt sich die Frage, wo gemessen
werden soll. Ein Orientierungswert hierfür
ist: Das zu erwartende Einsparpotential
sollte deutlich höher sein als die hierfür
notwendige Messtechnik und deren Installationsaufwand.
Dies führt häufig dazu,
dass die Anlagen der Querschnittstechnologien
oder mobile Geräte wie Öfen
oder Temperiergeräte unbeachtet bleiben.
Doch wenn auch die Laufzeiten dieser
Aggregate in die Betrachtung einbezogen
werden, ergibt sich ein anderes Bild. So ist
beispielsweise die nominelle Leistungsaufnahme
gemäß Typenschild von Druckluft-
und Kühlungssystemen meist gering, als
Dauerläufer bieten sie trotzdem großes
Einsparpotential beim Verbrauch.
Ein weiteres Kriterium ist die Beeinflussbarkeit.
Maschinen oder Anlagen, deren
Verwendung nicht geändert und vorhergesehen
werden kann, wie z. B. Aufzüge, brauchen
nicht in die Energiedatenerfassung
aufgenommen zu werden. Anders bei einer
Druckluft-Anlage: Mit optimierten Einstellungen,
Bezugs- oder Nutzungsänderungen
oder Abdichtungen lässt sich deren Verbrauch
oft ganz erheblich reduzieren.
Ein guter Anfang:
Temporäre Messungen
Auf Basis dieser Überlegungen lässt sich
ein Messsystem bedarfsgerecht aufbauen.
Grundsätzlich stehen zwei Ansätze
zur Wahl: temporäre und stationäre Messungen.
Für kleinere Unternehmen bzw.
Unternehmen mit eher geringem Ener-
Die Messwerte der elektrischen Leistung und Energie, Ströme und Spannungen bildet
die integrierte Software grafisch und tabellarisch ab