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molkerei-industrie_10_2016

10 2016 | moproweb.de 17 Phase Zeitraum Entwicklungsschritte Beispiele 1. Industrielle Revolution Anfang 18. Jh. Mechanik Dampfmaschinen Für Logistikdienstleister ergeben sich durch Logistik 4.0 ebenfalls neue Potenziale im Bereich Warehousing oder auch bei den eingesetzten Informationstechnologien. Die Herausforderung für Logistikdienstleister liegt in Zukunft in einer deutlich stärkeren Vernetzung der Prozessbeteiligten und technischen Aggregate, die weit über eine reine Transportabwicklung hinausgeht. So werden selbstfahrende LKWs bzw. eine virtuelle Kopplung von Transporteinheiten (Platooning) und der Einsatz vielfältiger Assistenzsysteme das Berufsbild des Kraftfahrers erheblich verändern. Natürlich kann eine solche Entwicklung zum Teil helfen, den sich abzeichnenden Fachkräftemangel abzumildern. Umgekehrt stellt dies jedoch hohe Anforderungen an die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern. Autonome Fahrzeugeinheiten bedeuten im Transportwesen nicht zuletzt Veränderungen in der gesetzlichen Haftungsgrundlage und Versicherungsschutz. Eventuell muss ein stärkeres Augenmerk auch auf einen erhöhten Sicherungsbedarf aus Gründen des Terrorschutzes und Manipulationssicherheit in der Kette vorgenommen werden. Durch die digitalisierte Verzahnung zwischen den verschiedenen Prozessstufen besteht für die praktische Durchführung des Transportes die Notwendigkeit einer hohen Transparenz über Transportbedarfe und gezielte Allokation freier Kapazitäten. Dies ist im Kern auch bereits heute so, die digitalisierte Umsetzung dessen und vor allem die starke Vernetzung ist jedoch neu. Für die Seite des Handels und der Verbraucher wird mit einer stark zunehmenden Bedeutung des Onlinehandels gerechnet, die bisherige Belieferungsstrukturen und Konzepte erheblich revolutionieren wird. Die Einbindung von Smartphones als verbrauchernahe und überall verfügbare Schnittstelle zur IT-Infrastruktur wird zu einem steigenden Anteil neuer Absatzkanäle und deutlich steigendem Datenaufkommen (Big Data) beitragen. Aus der Entwicklung neuer Vertriebskanäle, weg vom bekannten B2B hin zu mehr B2C, gehen damit gleichwohl grundlegende Änderungen sowohl in der Sendungsstruktur als auch in den Anforderungen an die Logistikdienstkleister einher. Entsprechend gewinnen Direktund Streckenbelieferung sowie das Thema Just-In-Time-Lieferung eine erhöhte Bedeutung. Auf Handelsseite ermöglicht die intensive Vernetzung von Marktbeteiligten und POS-Daten wiederum verbesserte Ab- 2. Industrielle Revolution Ende 19. Jh. Massenfertigung, kontinuierliche Prozesse Transportbänder, elektrische Antriebe 3. Industrielle Revolution Ende 20. Jh. IT, Digitalisierung, Automatisierung Computer, Drucker, Roboter, Internet, Vernetzung, Mobile Devices, Big Data 4. Industrielle Revolution Anfang 21. Jh. Intelligente vernetzte Produktion und Logistik Echtzeitsteuerung, m2m, selbstlernende Prozesse, Internet der Dinge, 3D-Drucker, Inline-Messgeräte satzprognosen. Einige Waren können dann sogar über 3D-Druck dezentral an jedem Ort der Welt hergestellt werden. Das zuvor ausgeführte zugegeben visionäre Szenario einer zukünftigen Entwicklung offenbart bereits viele mögliche Ansätze und Trends für eine vernetzte Herstellung und Logistik in der Molkereibranche. Ob am Ende allerdings die Bestellungen von Endverbrauchern das Produktionssortiment und die Produktionsreihenfolge einer Molkerei bestimmen, hört sich derzeit nach Zukunftsmusik an. Durch das aktive Mitgestalten der Prozesse, könnten sich durchaus, wie bei allen Meilensteinen der Industrieentwicklung, positive Effekte für Molkereien daraus ergeben. Anzeige


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