MIV-Jahrestagung 2016 - Heuser: Schlechte Milchpreise, schlechte Politik?

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Der Milchindustrie-Verband berichtet aus seinen Arbeitsfeldern Schlechte Milchpreise, schlechte Politik? 8 10 2016 | moproweb.de UNSER AUTOR: Eckhard Heuser, Milchindustrie-Verband Nein, die Agrarpolitik ist nicht schuld an den schlechten Milchpreisen. Kein Politiker sollte beunruhigt sein. Der Quotenausstieg in 2015 ist lange vorher von allen Beteiligten beschlossen worden. Die Mehrheiten waren groß, die Diskussion war eingehend und lange. Die schlechten Milchpreise sind auch nicht das Ergebnis des Quotenausstieges. Andere Gründe sind tausendfach genannt worden, Stichwort Russland und China. Ein Blick auf den Weltmarktpreis für Rohöl und Milch verdeutlicht es: Externe Gründe spielen eine übergeordnete Rolle bei der Milchpreisgestaltung. Geht es den ölproduzierenden Importländern gut, wird mehr und teurer eingekauft. Fehlt die Nachfrage nach Öl, sinkt der Preis für Rohöl und das Einkaufen lässt nach. Wenn dann politische Krisen in wichtigen Absatzgebieten dazukommen – Stichwort IS – wird es dramatisch. Und es wurde dramatisch. Die Milchpreise sanken wie 2009 und die Intervention musste eingreifen. Glücklicherweise hat der Markt reagiert: Die Milchanlieferung ging zurück und die Preise haben sich gefestigt. Mittlerweile gibt es viele Vorschläge von der Politik, wie denn solche Krisen in Milchpreis versus MMP-Weltmarkt und Ölpreis Zukunft vermeidbar wären. Das will man analysieren. Die Wissenschaft hat es aber bereits getan und mehrheitlich abgelehnt. Es gibt keine politischen Preise mehr und Politik sollte auch nicht so tun, als könne sie das ändern. Früher gab es eine wirksame und sicher auch teure Marktorganisation. © ZMB GmbH, Quellen: ZMB, BLE, eia Da wurden Ausfuhrerstattungen gewährt, es gab Beihilfen für Butter und verfütterte Magermilch. Brüssel hat es damit fast immer geschafft, den EU-Preis deutlich oberhalb des Weltmarktpreisniveaus zu halten. Heute funktioniert das nicht mehr, weil wir erstens exportieren


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