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molkerei-industrie_10_2016

Veröffentlichung neuer BVT-Schlussfolgerungen im EU-Amtsblatt Umsetzung von BVT in den Betrieben, technischer Fortschritt wertbandbreiten sowie die „Besten verfügbaren Techniken“ festgelegt werden. An der Befragung beteiligten sich über 100 europäische Molkereien, davon elf deutsche Betriebe. Nachdem ein Konzept für die Auswertung sowie die ersten Ergebnisse kurz vor der Sommerpause vorgestellt wurden, zeichnen sich bereits (wie insbesondere von der Industrie befürchtet) die ersten Schwierigkeiten bei der Datenauswertung ab. Die einzelnen Molkereistandorte unterscheiden sich, vor allem aufgrund der Vielzahl und Heterogenität der hergestellten Produkte, wie in kaum anderen Branchen, sehr stark voneinander. Auch die geographischen Gegebenheiten (Lage, Klima, Wasserverfügbarkeit bzw. Wasserknappheit) führen dazu, dass es innerhalb der Branche eigentlich kaum Betriebe gibt, die miteinander vergleichbar sind. Auch „technisch“ gibt es an jedem Betriebsstandort eine „Besonderheit“. Eine eindeutige und transparente Bewertung des Umweltschutzniveaus erscheint somit umso schwieriger. Des Weiteren stellt sich die Frage, ob, genauso wie in Deutschland, auch in anderen EU-Mitgliedstaaten die Umfrageergebnisse durch Umweltbehörden einer Plausibilitätsprüfung unterzogen wurden? Leider lassen die Abweichungen bei einigen gelieferten Daten daran Zweifel. Für einige Parameter, z. B. Chlorid im Abwasser, gibt es verschiedene Analysemethoden und Bezugsgrößen. Auch Fragen BREF-Kreislauf Quelle: Umweltbundesamt, UBA nach standardisierten Messmethoden sowie Häufigkeit und Genauigkeit der Messungen drängen in Vordergrund. Darüber hinaus erscheint sinnvoll, dass z. B. Anlagen, die spezielle Produkte herstellen und aus diesem Grund deutlich niedrigere oder höhere Emissionen ausweisen, als nicht repräsentativ aus der Auswertung der Ergebnisse herausgenommen werden. Der erste Entwurf des BREFs für die Lebensmittelindustrie ist nach wie vor für das 4. Quartal 2016 vorgesehen. Zum jetzigen Zeitpunkt erscheint fraglich, ob bis dahin eine qualitativ zufriedenstellende Datenauswertung vorliegen wird. In den kommenden Monaten wird es auf die gute Zusammenarbeit der Industrie mit den Umweltbehörden und den Mitarbeitern des Sevilla-Büros ankommen. Der MIV beteiligt sich aktiv an der BREFRevision. Nach unserem Verständnis lautet das gemeinsame Ziel der Behörden und Wirtschaft, durch die BREF-Überarbeitung die gleichen umweltrechtlichen Rahmenbedingungen innerhalb der Europäischen Union zu schaffen. Zusammenfassung der maßgebenden Umweltaspekte in verschiedenen Sektoren Maßgebende Umweltaspekte 10 2016 | moproweb.de 25 Sektor Abwasser (TOC, CSB, BSB, TSS, TN, TP, NH4-N) Abluftemissionen Geruch Molkerei X (zusätzlich Cl-) Staub - Zuckerherstellung X TVOC, NO, SO, CO X X2Obst und Gemüse X - X Fleischverarbeitung X TVOC X Tierfutter X Staub X Ölsaatverarbeitung und X Staub, TVOC X Raffination pflanzlicher Öle Stärkeherstellung X Staub - Brauerei X Staub X Fisch- und Schalentierverarbeitung X (zusätzlich Cl-) TVOC X Olivenölverarbeitung und -raffination X TVOC X Erfrischungsgetränke und Saft aus Konzentrat X - - Getreidemühlen - Staub - Ethanolherstellung X - - Informationsaustausch über BVT, Aktualisierung der BREFs, BVT-Schlussfolgerungen DE (analog in anderen MS) • TA Luft Ausschuss • Patenschaft zu Anhang d. Abwasserverordnung • BlmSchV, usw. • –> neuer Stand der Technik Quelle: UBA, ISAH


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