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molkerei-industrie_03_2017

Abbildung 1: Zeitgliederung nach DIN 8743-2014 durchschnittliche Ausfallzahlen und Ausfallmengen erhöhte Ausschussmengen Abbildung 3: Phasen und Verluste Umstellprozess 10 3 2017 | moproweb.de Theoretisch nutzbare Zeit (24 Stunden, 7 Tage die Woche) tT Maschinenarbeitszeit tW Betriebszeit tO Laufzeit tR Qualitätszeit tQ Ungenutzte Zeit tI Ausschlusszeit tLQ Ungeplante Stillstandszeit tF Ungeplante Zeiten ohne Ausbringung auf Grund von Störungen Geplante Stillstandszeit tD Geplante Zeiten ohne Ausbringung, z. B. für: • Reinigung • Wartung • Reparatur • Rüsten oder Umstellung (an der Maschine) • Produktwechsel Verlustszeit infolge verminderter Ausbringung tLP Alle nicht den Zeitkategorien tLQ und tF zurechenbaren Verlustzeiten werden tLP zugerechnet. Geplante oder ungeplante Zeiten z. B. auf Grund von Anlauf- oder Auslaufzeiten oder Versorgung mit Verarbeitungsgütern Verlustszeit tL • systembedingte Verlustzeiten (dem Maschinensystem zurechenbar) tLS • nicht systembedingte Verlustzeiten (dem Maschinensystem nicht zurechenbar) tLE und/oder Packmittel (Format, Packstoff, Design, Kennzeichnung), sind bis auf Ausnahmen mit einer angepassten Reinigung verbunden und werden aufgrund des erforderlichen Stillstandes der Maschinen als Verlustzeiten erfasst. Dabei können die nachfolgenden Anfahrverluste die direkten Verluste durch das Rüsten und Reinigen sogar noch weit übersteigen. Im Ergebnis anwachsende Verlustzeiten sowie damit einhergehende Verlustmengen wertvoller Rohstoffe, Halbfabrikate und Fertigwaren werden sichtbar an dramatisch abfallenden OEE (Overall Equipment Effectiveness) Werten und belasten das Betriebsergebnis. 2.2 Verluste aufgrund uneffektiver Umstellprozesse Der Umstellprozess besteht im Wesentlichen aus den Teilprozessen (1) Leerfahren Produkt A, (2) Rüsten mit oder ohne Reinigen und (3) Anfahren Produkt B. Produkt a erhöhte Ausfallzahlen Zum Rüsten (2) gehören Funktionsumstellung, Formatumstellung, Reinigen, Wechsel von Packmitteln und Packhilfsmitteln sowie auch notwendige Protokollierungen und Dokumentationen. In der Praxis erweisen sich die Leerfahr- und Anfahrprozesse (1) und (3) als nicht linear, sie unterliegen zahlreichen Einflüssen, die zu schwer vorhersagbaren Verläufen führen. Sie verursachen zusätzliche und im Vergleich zum eingeschwungen Betrieb erheblich höhere Verluste. In Abbildung 3 sind diese Zusammenhänge veranschaulicht. Während der Anteil an den Zeit- und Mengenverlusten prozessspezifisch unterschiedlich sein kann, ist das Rüsten immer mit dem größten Personalbedarf verbunden, weshalb neben den technischen Aspekten insbesondere (subjektiv geprägte) organisatorische Faktoren wirken. Aus zahlreichen Rüstzeitanalysen in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie lassen sich folgende Ursachen für vermeidbare Verluste zusammenfassen: erhöhte Ausfallzahlen durchschnittliche Ausfallzahlen und Ausfallmengen Produkt b Reinigen Rüsten erhöhte Ausschussmengen Restmengen Leerfahrphase Anfahrphase Produktionszeit mi | Verpackung


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