Losgröße, Linieneffizienz und Stückkosten von Abfüllmaschinen, Teil 1

molkerei-industrie_03_2017

mi | Verpackung Losgröße, Linien- effizienz und Stückkosten von Abfüllmaschinen Teil 1: Faktoren der Linieneffizienz Unsere Autoren: Prof. Dr.-Ing. habil. Joachim Hennig, IKA Dresden; Prof. Dr.-Ing. Matthias Weiß, HS Hannover Dieser Beitrag basiert auf der erfolgreichen Zusammenarbeit des IKA Dresden und der HS Hannover auf den Gebieten Analyse, Optimierung und Simulation. 1. Bestimmung der Linieneffizienz Qualitativ wird Linieneffizienz als Grad der Ausnutzung der technisch gegebenen Möglichkeiten verstanden, quantitativ wird sie durch Kennwerte – i. Allg. „Kennzahlen“ oder auch „Kennziffern“ genannt – beschrieben. Auf Grundlage der DIN 8743 gelten u. a. folgende Definitionen: Einstellausbringung: Einstellwert oder Sollwert Arbeitsgeschwindigkeit Qualitätsausbringung: Hergestellte Menge qualitätsgerechter 8 3 2017 | moproweb.de Produkte je Zeiteinheit Verfügbarkeit: Für die qualitätsgerechte Produktion genutzte Zeit im Verhältnis zu der zur Verfügung stehenden Zeit Wirkungsgrad: Hergestellte qualitätsgerechte Produktmenge zu der hergestellten Produktmenge Overall Equipment Effectiveness: Verfügbarkeitsfaktor x Leistungsfaktor x Qualitätsfaktor Der Bestimmung der Kennzahlen liegt die Zeitgliederung (Abbildung   1) nach DIN 8743-2014 zugrunde. Die gesamte zur Verfügung stehende Zeit wird in Abschnitte unterteilt, die bis auf die verbleibende Qualitätszeit, Verlustzeiten verschiedener Ursachen entsprechen. Die Größe der Qualitätszeit kennzeichnet die Effizienz, ihr Verhältnis zu den einzelnen reduzierten Zeitabschnitten ergibt die einzelnen Kennzahlen. 2. Umstellprozesse als aktueller Schwerpunkt der Effizienzbetrachtungen 2.1 Paradigmenwechsel in der modernen Produktion Veränderte Marktanforderungen führen zu ständig erhöhter Produkt und Formatvielfalt bei Orientierung auf kleinste Auftragslose bis hin zu einem Mix aus immer weniger werdenden Großaufträgen und scheinbar beliebig variierenden kleineren Auftragszahlen. Der Trend zu immer kleineren Produktmengen und Packungsgrößen und immer individuelleren Inhalten, Formen und Ausstattungen der Produkte verschärft diese Situation. Dies führt weg von für die Produktion von Massenbedarfsgütern anerkannt effektiven, weil standardisierten Lösungen. Herstell- und Verpackungsprozesse werden immer weniger im eingeschwungenen Betrieb durchgeführt, Verlustzeiten und Verlustmengen steigen an. Abbildung 2: Beispiel Auftragsfolge (Stück je Auftrag) eines realen Prozesses Quelle: IKA 2011 Diese anhaltende Tendenz führt zur eindeutigen Dominanz der Umstellprozesse (DIN 8743: Teil der „Geplanten Stillstandszeit“) gegenüber den eigentlichen Produktionsabschnitten (DIN 8743: „Betriebszeit“). Umstellprozesse sind notwendig bei jedem Wechsel von Packgut (Art, Rezeptur, …)


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