Pest Management: - Aus die Maus

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mi | Pest Management Aus die Maus Omas gute, alte Schlagfalle wieder im Rennen? Unser Autor: Thomas F. Voigt, Sachverständiger für Schädlingsbekämpfung, Postfach 12 17, 69511 Laudenbach/ Bergstraße, Telefon: 06201-492957, E-Mail: mcpcc@t-online.de Die jüngsten Vorgaben des Gesetzgebers zur Prophylaxe und Bekämpfung von Schadnagern machten ein Umdenken nötig. Die neue, teils restriktive und radikale Gesetzgebung forderte für die Schadnagerprophylaxe und -bekämpfung, den Einsatz toxischer Köder mehr und mehr zu verbannen und durch biozidfreie Alternativen zu ersetzen. Bei Ratten aufgrund der biologischen Lebens- und Verhaltensweisen ein doch eher schwieriges Unterfangen, aber bei Mäusen scheint ein großer Wurf gelungen zu sein. Mit hoch effizienten, modernen Lockstoffen und High Tech ist es gelungen, der guten alten Schlagfalle neues Leben einzuhauchen. Olle Kamellen in neuem Gewand Es ist nicht das erste Mal, dass man sich in Krisenzeiten auf alte Tugenden besinnt und so war es, zumindest in Fachkreisen, nicht weiter verwunderlich, dass die gute alte Schlagfalle bei der Prophylaxe und Bekämpfung von Mäusen heute in neuem Glanz erstrahlt. Zwar haben 36 3 2016 | moproweb.de die Antikogulantien sie seinerzeit etwas vom Markt gedrängt, aber so richtig weg vom Markt war sie zumindest in der professionellen Schädlingsbekämpfung eigentlich nie. Denn schließlich hat sie gerade bei der Bekämpfung von Mäusen gravierende Vorteile gegenüber der Ködertechnik. Mäuse sind neugierig, in keiner Weise argwöhnisch und allem Neuen gegenüber aufgeschlossen, so dass man mit Schlagfallen gerade zu Beginn einer Bekämpfung von Mäusen die Populationen erheblich dezimieren konnte, womit dieses Fallensystem für den Einsatz gegen Mäuse regelrecht prädestiniert ist. Und, nicht zu vergessen, Antikoagulantien wirken um Tage zeitversetzt, Schlagfallen wirken sofort. Da die Schlagfalle alleine auf die Maus keinerlei Lockwirkung ausübt, hat man sich oft mit Tricks beholfen und die Schlagfallen mit Nutella, Erdnussbutter, Speck oder Käse versehen, was die Attraktivität dieser Fallen natürlich wesentlich steigerte. Aber wie heißt es so schön, kein Vorteil ohne Nachteil. Waren die Reviere der kleinen Nager nicht bekannt, musste man unter Umständen je nach Raumgröße eine Vielzahl solcher Fallen aufstellen, um erfolgreich zu sein. Größter Nachteil war allerdings, dass die Schlagfallen täglich kontrolliert werden mussten, denn hatte man eine Maus via Schlagfalle erwischt, sollte diese schnellstens entfernt werden, damit die Falle neu gespannt werden konnte und damit wieder einsatzbereit war, denn der in der Falle befindliche Mäusekadaver wirkt abschreckend auf die Artgenossen. Somit sollten nach der Kadaverentfernung alle Fallenteile auch gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Neu ist jetzt allerdings, dass man sich bei der Lockwirkung nicht mehr mit Tricks behelfen muss, da es mittlerweile professionelle Kunststoffköder gibt, die a) mit verschiedenen Lockstoffen aromatisiert sind und b) exakt in alle gängigen Schlagfallensysteme passen. Bei den Lockstoffen kann man je nach den Bedingungen am Einsatzort verschiedene Aromen wählen, wie Fisch, Fleisch, Vanille, Anis, Schokolade, Curry oder Erdnuss. Neu ist auch, dass zeitgemäße Mäuseköderboxen aus Kunststoff so gefertigt sind, dass sie mit Schlagfallen bestückt werden können. Mit diesen Systemen hat man dem Verhalten von Mäusen noch einmal mehr Rechnung getragen, denn sie schlüpfen gerne und neugierig in alle kleinen Löcher oder Spalten. Diese neuen Kö- (Foto: Voigt)


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