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den Bereich wurde ein Anspruchsniveau definiert und die Aktionsfelder wurden mit insgesamt 60 Zielen und entsprechenden Maßnahmen hinterlegt, die bis 2020 erreicht werden sollen. Deren Umsetzung überwacht DMK mit Hilfe von Kennzahlen und einem internen Monitoring. Im Bereich Landwirtschaft sind z.   B. die wesentlichen Themen rund um die Milcherzeugung gebündelt. Ziel ist, die Lebensbedingungen der Kühe zu verbessern und die Umwelteinflüsse der milchwirtschaftlichen Erzeugung zu reduzieren. Die vier Aktionsfelder Kuhkomfort, Tiergesundheit, Futteranbau und Fütterung sind die wesentlichen Stellschrauben, um diesen Plan zu erreichen. Die Ergebnisse fließen in den jährlich erscheinenden integrierten Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht ein (Abbildung 2). Die Nachhaltigkeitsstrategie DMK 2020 wurde in enger Abstimmung mit relevanten Fachbereichen, dem Vorstand, Aufsichtsrat und Beirat, der Geschäftsführung sowie dem DMK Rat für Zukunft und Nachhaltigkeit erarbeitet. Für die Bewertung des Fortschritts ist die Geschäftsführung und ein Lenkungskreis Nachhaltigkeit verantwortlich. Ein implementiertes Nachhaltigkeitsmanagement berichtet direkt an den Sprecher der Geschäftsführung, identifiziert und initiiert Aktivitäten für die Umsetzung von DMK 2020, informiert Stakeholder zu Nachhaltigkeitsthemen und koordiniert die Umsetzung in den Fachbereichen innerhalb des Unternehmens. So ist z. B. der Fachbereich Landwirtschaft für die Ziele im Bereich Landwirtschaft zuständig. Im Fokus steht nicht die Bearbeitung einzelner Themen, die im Markt gerade bedeutend sind. Vielmehr geht es um Leitplanken in Richtung mehr Nachhaltigkeit im Milchsektor in allen wesentlichen Bereichen der Wertschöpfungskette. Dafür werden immer wieder auch Partner benötigt (z.  B. beim Thema Importfuttermittel). Auch betreffen viele Themen die gesamte Branche, z. B. Fragen rund um das Tierwohl. Hier ist der Dialog mit Anspruchsgruppen von zentraler Bedeutung. Die Kompetenzen der unterschiedlichen Experten sind notwendig, um ein realistisches aber auch ambitioniertes Programm zu entwickeln. Je mehr Menschen die Strategie mittragen, umso aussichtsreicher Abbildung 2: Reportingbeispiele integrierter Geschäfts- und Nachhaltigkeits- bericht DMK (Quelle DMK) ist ihre erfolgreiche Umsetzung. Das Nachhaltigkeitsmanagement als koordinierende Stelle hat eine enge Anbindung an die Geschäftsführung – ein wichtiger Erfolgsgarant. Ausblick Nachhaltiges Wirtschaften ist zu einem Leitwert für die Gesellschaft geworden und wird langfristig von Bedeutung bleiben. Von einer ursprünglich „grünen Idee“ hat sich das Konzept damit zu einem klaren Managementthema entwickelt – der „social case“ wird dabei Teil des „business case“. Die betriebswirtschaftliche Komponente „Ertrag“ muss genauso Berücksichtigung im unternehmerischen Handeln finden wie eine gesellschaftlichorientierte Funktion i.S. eines „gesellschaftlichen Mehrwerts“. Nachhaltigkeit bzw. CSR als Differenzierungsmerkmal und damit als USP wird aber nur dann erfolgreich sein, wenn dies Teil der Produktphilosophie und -strategie ist. Insbesondere die Herausforderung, die Stakeholder von der Glaubwürdigkeit des sozial ökologischen Engagements zu überzeugen, ist dabei essentiell. Dies stellt die Basis zur langfristigen Erreichung eines strategischen Geschäftswertbeitrags dar. Die Vorgehensweise bei DMK zeigt, wie „best practice“ im Milchsektor aussehen kann. Hinweis Weitere Ausführungen und Praxisbeispiele finden sich in der Publikation „CSR und Lebensmittelwirtschaft. Nachhaltiges Wirtschaften entlang der Food Value Chain“ (1. Aufl. 2016, 385 S.), erschienen im Springer Gabler Verlag. 3 2017 | moproweb.de 25


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