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molkerei-industrie_01_2016

Gerhard Schubert GmbH Schubert beschreitet mit seiner Philosophie der modularen und intelligenten TLM-Verpackungsanlagen völlig eigenständige technologische Wege. Ziel ist es, den Kunden zukunftssichere Lösungen bereitzustellen, einfach in der Bedienung, flexibel in der Formatumstellung und außerordentlich leistungsfähig und stabil in der Funktion. In regelmäßigen Abständen stellt das Unternehmen Innovationssprünge vor und erobert mit neuen Technologien neue Marktsegmente. Gegründet vor rund 50 Jahren beschäftigt die heute in zweiter Generation geführte Unternehmensgruppe 1.050 Mitarbeiter. Neben internationalen Niederlassungen umfasst die Schubert-Gruppe Tochterunternehmen aus den Bereichen IT, Engineering, Präzisionsteile und Verpackungsservice. Die umgeklappte Kante der Kartons schützt Kunden vor Verletzungen 1 2016 | moproweb.de 25 Um besser auf immer differenziertere Kundenbedürfnisse eingehen zu können, gab die MEGGLE AG 2014 einen neuen Sammelpacker für Butterbecher in Auftrag. Schubert entwickelte eine TLM-Verpackungsmaschine mit frei programmierbarer Mischfunktion und flexibler Wechselmöglichkeit zwischen unterschiedlichen Packformaten. Eine integrierte Speicherfunktion und die Zusammenarbeit der Roboter mit dem TLM-Transmodul bei der Beladung der Kartons zeichnen die Maschine aus. Darüber hinaus kommen in der Packanlage besonders hochwertige Kartons zum Einsatz, die Schubert gemeinsam mit MEGGLES Kartonagelieferanten eigens für diese Anwendung entwickelte. Einen ersten Sammelpacker mit Mischfunktion verkaufte Schubert 2012 an MEGGLE. Dieser erfüllte im Wesentlichen bereits die gleiche Funktion wie die neue Anlage: die Verpackung von Butterbechern in einem Tray. Allerdings kamen auf Wunsch des LEH inzwischen weitere Verpackungsarten hinzu; zudem sollte der Verpackungsvorgang in verschiedenen Punkten noch verbessert werden. 2014 lieferte Schubert MEGGLE erneut einen Sammelpacker für Butter in unterschiedlichen Becherformaten, der neben der Trayverpackung auch die Verpackung in „Zip & Knack“-Kartons beherrscht. Dabei handelt es sich um Kartons, die man mittig aufreißen und auseinanderbrechen kann, um die Becher seitlich im Regal zu präsentieren. Der Verpackungsvorgang konnte durch die Eigenintelligenz des patentierten TLM-Transmoduls automatisiert und mit Hilfe einfacher Werkzeuge weiter optimiert werden. Die Butterbecher werden in verschiedenen Sorten vierbahnig von der Vormaschine zugeführt. Hierbei sind unterschiedliche Aufteilungen der Bechersorten möglich, z. B. zwei Bahnen von Butter ohne Salz und zwei mit Salz oder drei mit, eine ohne Salz oder auch die sortenreine Zusammenstellung. Die Produkte laufen zunächst über einen Metalldetektor und eine Waage, damit Becher, die nicht korrekt befüllt sind, ausgeschleust werden können. Parallel zur Anlieferung der Butterbecher zieht ein 3-Achs-Roboter die Schachtelzuschnitte aus dem Magazin. Der Vorteil des F3-Roboters gegenüber zweiachsigen Robotern zeigt sich in einem besseren Entstapeln, da die Kartonagen nicht einfach abgezogen, sondern mit der dritten Achse ausgeschält werden. Auch leicht feuchte oder verbogene Kartonagen verursachen keine Störungen. Ein 2-Achs- Roboter übernimmt den Zuschnitt, der von unten noch mit Heißleim versehen wird, drückt ihn durch einen Faltrahmen und positioniert den aufgerichteten Karton direkt auf dem Transmodul. Das Transmodul als Schlüssel zur Variantenvielfalt Die Anlage verfügt über zwei Transmodulstrecken. Auf der ersten Strecke werden die Schachteln transportiert, während auf den Transmodulen der zweiten Strecke die Becherformationen gebildet werden. Die Becher durchlaufen den Schubert-Auflichtscanner, der die Kontur und Position der Butterbecher erkennt. Er kommuniziert diese Daten an die beiden vierachsigen Pick-and-Place-Roboter, die für die lageweise Vorgruppierung der Becher zuständig sind. Der Einsatz der Bildverarbeitung ist wichtig, da außer der Qualitätskontrolle auch die richtige Orientierung des Becherdruckbilds in der Verpackung gewährleistet sein muss. Sobald die Position der Produkte dem Packschema entspricht, fährt das Transmodul weiter in den Füllbereich. Ein F2-Roboter greift zwei Formationen der Becher vom Transmodul auf, indem er diese mit Hilfe eines entsprechenden Werkzeugs ansaugt, und befüllt die daneben bereitstehenden zwei Kartons auf der ersten Transmodulstrecke lageweise gleichzeitig. Wichtig bei diesem Schritt ist es, die Becher so eng zusammenzuschieben, wie sie in der Schachtel platziert sein müssen. Hierbei nutzt Schubert die Intelligenz des Transmoduls, das die Becher lose auf einer Kunststoffplatte transportiert. Das Transmodul ist – anders als ein Produktband – in der Fahrbewegung frei programmierbar wie ein Roboter. Während es bis zu dieser Stelle im Verbund mit den anderen Transmodulen gekoppelt war und sich kontinuierlich bewegte, wechselt es zum Beladen der Kartons in die getaktete Fahrweise. Nach einem kurzen Zwischenstopp bewegt es sich an die richtige Position vor und kommuniziert diese an den Roboter. Ein einfacher Mechanismus am Werkzeug des Roboters schiebt nun die Becher zusammen. Als Schlüsseltechnologie dienen hier F44-Roboter in Kombination mit einer Transmodulstrecke. Die enge Zusammenarbeit zwischen beiden Aggregaten macht die einfache Lösung erst möglich – bei einem konstant durchlaufenden Band würde dieser Schritt hingegen ein komplizierteres Werkzeug erfordern. Nach dem Einsetzen der Becher in die Kartons werden diese über Aggregate beleimt und von einem F2-Roboter verschlossen. Im Anschluss werden die Kartons auf das Auslaufband übergesetzt. Die Palettierung erfolgt derzeit noch manuell durch einen Maschinenbediener, der zugleich für das Nachlegen der Kartonage ins Magazin zuständig ist. Auf Kundenwunsch könnte Schubert auch eine vollautomatische Palettierung in die Anlage integrieren.


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