Laktosefreie UHT-Milch

molkerei-industrie_12_2016

Laktosefreie UHT-Milch Innovation von GEA und optiferm Die VARI-DOS-ASEPT (VDA)-Dosierstation wurde auf vielfachen Kundenwunsch von GEA in enger Kooperation mit der optiferm GmbH konstruiert. Parallel dazu erfolgte die Entwicklung der entsprechenden Verpackung für die Ingredienzen durch optiferm. Das Ergebnis ist eine moderne, sichere und den Anforderungen angepasste sterile Dosierstation, die sich mittlerweile bei einigen namhaften Molkereien im täglichen Einsatz bewährt hat. Die VDA-Dosierstation macht es möglich, aseptische Flüssigkeiten in Kleinstmengen im Bereich von 0,2 bis 3,0 g/l direkt in den aseptischen Hauptproduktstrom zu dosieren. Die Produktübergabe von der Verpackung in die VDA erfolgt dabei mittels einer Kanüle. Zur absoluten Sicherheit wird die Kanüle vor Dosierbeginn sterilisiert und dann auf Raumtemperatur gekühlt. Das Prinzip Die VDA-Dosierstation ermöglicht die aseptische Dosierung von Laktase nach der thermischen Behandlung der Milch (UHT-Prozess). Die Hydrolyse des Milchzuckers findet danach in der Packung statt. Vorteile sind geringe Enzymkosten, höchstmögliche Produktqualität, Flexibilität in der Produktion und ausbleibende Braunfärbung der Milch. Neben Laktase können natürlich auch andere Ingredienzen dosiert werden. Spezielle optiferm-Verpackung Die beschriebene Technologie erfordert absolute Sterilität und Sicherheit für den Anwender. Dem wurde bei der Entwicklung der Verpackung Rechnung getragen. Die Enzyme (oder andere Ingredienzen) werden in der speziellen, patentierten VDA-Verpackung mit 5 oder 10 l bereitgestellt. Die Sterilfiltration und Abfüllung findet bei optiferm am Standort Oy-Mittelberg statt. Damit kommt alles aus einer Hand und jeder Schritt der kontrollierten Herstellungskette von der Produktion der Verpackung, Sterilfiltration und Abfüllung der Lactase ist einzeln nachvollziehbar. Die Besonderheit der Verpackung ist ihre Konstruktion ähnlich einem hängenden Infusionsbeutel. Durch die konische Ausführung 10 12 2016 | moproweb.de Das von optiferm und GEA entwickelte Dosierverfahren VARI-DOS-ASEPT bietet Kostenoptimierung durch präzises Dosieren, ein Plus an Sicherheit und höchstmögliche Produktqualität (Foto: GEA) beim Auslauf wird eine sichere Restentleerung gewährleistet. Der Produktentnahmeschlauch ist dabei fester Bestandteil der Verpackung und muss nicht separat erworben oder angebracht werden. Eine weitere Besonderheit ist die Möglichkeit einer sterilen Probenahme (HACCP-konform). opti-lactase VDA-Produkte Da die Lactase in der Milch verbleibt, dürfen Nebenaktivitäten durch unspezifische Enzyme nicht gegeben sein. Aufgrund seiner hohen Reinheit erfüllt opti-lactase VDA diese Anforderung. Für eine Standardanwendung reicht eine Enzymaktivität von 1.000 Einheiten (opti-lactase VDA 1000). Als wirtschaftlich und funktionell hat sich eine Dosiermenge von 0,3 g/l herausgestellt. Damit wird ein Restlaktosegehalt von < 0,1 % z. B. bei einer Lagertemperatur von 20 °C schon nach vier Tagen erreicht. Nach sechs bis sieben Tagen ist der Laktosegehalt mittels HPLC-Methode nicht mehr nachweisbar. Mit einem Beutel opti-lactase VDA 1000 à 10 Liter können ca. 38.000 l laktosefreie UHT-Milch hergestellt werden. Soll die Hydrolysezeit verkürzt werden und/oder sollten andere Temperaturbedingungen vorliegen, besteht die Möglichkeit entweder höher zu dosieren oder die flüssige Laktase auf eine höhere Aktivität einzustellen. Farbstabilität der Milch Es ist hinlänglich bekannt, dass laktosefreie UHT-Milch sehr leicht zur Braunfärbung neigt. Das trifft aber hauptsächlich auf Milch zu, die im Batch-Verfahren hergestellt wird. Grund ist die Maillard-Reaktion. Milch, die mit dieser Technologie hergestellt wird, zeigt oft schon nach vier bis sechs Wochen Lagerung einen Braunstich. Anders ist es bei der mittels Sterildosierung hergestellten UHT-Milch. Da die oben genannten Belastungen nicht vorhanden sind, bleibt die Milch über Monate hinweg länger weiß. Umfangreiche Langzeittests des Landwirtschaftlichen Zentrums Baden-Württemberg in Wangen haben dies bestätigt. Ergebnisse können auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden. Produktion und Sicherheit Bei der Herstellung der VDA-Produkte hat die Sicherheit (Sterilität) höchste Priorität. Die Freigabe der einzelnen Produktionschargen erfolgt erst nach genau definierter mikrobiologischer Analyse in einem akkreditierten Labor. Um die Umsetzung dieser hohen Standards zu gewährleisten, arbeitet optiferm GmbH nach HACCP-Konzept, ISO 9001:2008, ISO 22000:2005 und ist Kosher- und Halal-zertifiziert. Andere von optiferm getestete Ingredienzen sind Aromen, Farbstoffe, wasserlösliche Vitamine, Lactoferrin oder probiotische Mikroorganismen. optiferm.de mi | Technik/IT


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