armut sehen die Befragten in der „Betrieblichen Altersversorge/betrieblichen Krankenversicherung“ eine wichtige Maßnahme. Unternehmen, die in ihrer Personalpolitik als „Kümmerer“ wahrgenommen werden, punkten hier bei Mitarbeitern und möglichen Kandidaten. „Teilarbeitszeit und Arbeitsplatzteilung“ lassen insbesondere die für die Ernährungswirtschaft prägenden kleinen und mittelständischen Unternehmen an organisatorische Grenzen stoßen. Ähnliches gilt für kapital- oder kooperationsintensive Aktivitäten im Bereich der „Betreuung von Kindern/ Pflegefällen/Notfallbetreuung“, die zwar mit einer Nennung von 23 % einen nicht geringfügigen Stellenwert mit steigender Tendenz verbuchen, einzelne Unternehmen aber oftmals vor herausragende finanzielle Aufwendungen stellen. Klassische Modelle wie „Handlungsvollmachten und Prokura“, haben zwischenzeitlich zu Gunsten von „erfolgsorientierten Vergütungs- und Führungssystemen“ an Bedeutung verloren. Um den gewonnenen Mitarbeiter nun langfristig zum Bleiben zu motivieren, dauerhaft zu binden und gesund durch das Arbeitsleben zu begleiten, gewinnen die jeweiligen Maßnahmenbereiche mehr und mehr an Bedeutung, die es auf die individuellen Bedürfnisse der Fach- und Führungskräfte abzustimmen gilt. Ein Mix aus z. B. der Vereinbarung von Entwicklungszielen, einer erfolgsorientierten Vergütung sowie der Übernahme von Bildungskosten erscheint hierbei ein sinnvolles Maßnahmenpaket zu sein. Gerade in Zeiten von erhöhtem Fortbildungsbedarf bleiben Maßnahmen wie der Besuch von „Fachseminaren/-veranstaltungen“ sowie „Umschulung und Weiterqualifikation“ als auch das bisher noch unterbewertete „individuelle Coaching“ weiterhin bedeutungsvoll. Auf die nachhaltige Bindung von Anfang an setzen die Unternehmen bei den Nachwuchskräften mit steigender Tendenz auf das „duale Studium“, nicht zuletzt infolge des verbesserten Angebotes der Fachhochschulen und Universitäten. „Traineeprogramme“ hingegen übersteigen oftmals die Möglichkeiten von kleinen und mittleren Unternehmen, weshalb sich in der Praxis Verbundsysteme für derartige Unternehmen, wie z. B. Profob, etabliert haben. Selbstverständlich gibt es immer noch Verbesserungspotenzial, aber der Anteil derer, die ihre Maßnahmen zur Stärkung der Mitarbeiterbindung als „gut“ oder „sehr gut“ bewerten, steigt kontinuierlich an. Dies unterstützt unsere Beobachtungen, dass die durchgeführten Maßnahmen zunehmend in ein Gesamtkonzept integriert werden, welches zielgerichtet betroffene Unternehmensbereiche und Mitarbeitergruppen adressiert. HR Trends Studie 2016/17 Seit 2012 befragt die AFC Personalberatung GmbH aus Bonn jährlich weit über 400 Unternehmen entlang der Food Value Chain, wie sie sich auf die Herausforde- rungen im Bereich Human Resources einstellen. Die Studie wurde sowohl online als auch telefonisch durchgeführt. Dabei kamen mittelständische und Großunternehmen der Agrar- und Ernährungsindustrie sowie der Lebensmitteleinzelhandel zu Wort. 4 2017 | moproweb.de 61
molkerei-industrie_04_2017
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