12 2017 | moproweb.de 21
Im weiteren Projektverlauf wurde schließlich
ein konsequenter Template-Ansatz
verfolgt. Das Prozessgerüst Ostermundigen
konnte die inconso AG nach entsprechenden
Anpassungen auf die unterschiedlichen
Komplexitäten und Eigenheiten der
einzelnen Standorte übertragen. Den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern der Emmi
Logistik stehen seither einheitliche Systemoberflächen
für die tägliche Arbeit zur
Verfügung. Darüber hinaus erfreut sich die
Distributionslogistik zudem an übergreifend
aussagefähigen und vergleichbaren
logistischen Kenngrößen und harmonisierten
Prozessen, mit denen ein transparenter
und effizienter Lagerbetrieb möglich
ist. Ganz nebenbei ist damit auch die Basis
für die schnelle und flexible Einbindung
künftiger Standorte geschaffen.
Migrationspfad
der ERP-Ablösung
Da die Migration von einem ERP-System zu
einem anderen nicht immer ohne Schwierigkeiten
verläuft, fanden Änderungen auf
ERP-Ebene bewusst weitestgehend entkoppelt
von sämtlichen ausführenden Systemen
statt, die dadurch unabhängig von
der ERP-Welt etabliert wurden. Das Supply
Chain Execution System setzte inconso
hierzu in Form einer zwischengelagerten
Prozess-ebene auf, über die einheitliche
Schnittstellen zwischen inconsoWMS X
und inconsoSCE geschaffen werden konnten.
Neue Prozesse, wie Cross Docking,
Flow-Through, Einzelbeschaffung, konnten
dadurch frühzeitig getestet und softwareseitig
in Betrieb genommen werden,
bevor die eigentliche Umstellung auf ERPSeite
erfolgte.
Die Anpassungen in den Warehouse Management
Systemen und dem Supply Chain
Execution System wurden aufgrund der
Risikobetrachtung im Vorfeld der Umstellung
der Produktionswerke auf SAP getestet
und etabliert. In diesem vorgezogenen
Schritt wurde gleichzeitig die Schnittstelle
zu SAP implementiert. Auch inconsoLSA
(Logistics Service Accounting System),
das nun die weitestgehend automatisierte
Abrechnung der für Dritte erbrachten
Handling- und Lagerungsdienstleistungen
schafft, ließ sich lückenlos in die Prozessebenen
integrieren.
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Peter Stettin verstorben
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NACHRUF
Am 28. November 2017 ist Peter Stettin, Oranienburg, nach kurzer
schwerer Krankheit im Alter von 80 Jahren verstorben.
Der Name Stettin ist untrennbar mit der Entwicklung der ostdeutschen
Milchwirtschaft verbunden. Diese begleitete und gestaltete er während
und nach der Wende als Geschäftsführer des Verbandes der
Milchindustrie der DDR (1990 – 1992) und als Leiter des Berliner Büros
des Milchindustrie-Verbandes e.V., Berlin/Brüssel (1992 – 1996).
In dieser Zeit wirkte Stettin mit am Entwicklungsplan der Molkereiwirtschaft
im Beitrittsgebiet, zudem war mit der Umsetzung der Milch-
hygiene-Richtlinie und der Altschuldenregulierung der Molkereigenossenschaften
betraut, um nur die wichtigsten Bereiche zu nennen.
Der gebürtige Wittenberger Peter Stettin studierte Milchwirtschaft an
der Humboldt-Universität (1956 – 1961) und war danach Betriebsassistent,
Labor- und Produktionsleiter im VEB Immergut in Stavenhagen.
1967 wurde er Direktor für Technik bei der Milchw. Vereinigung in Halle,
1969 wechselte er als Abteilungsleiter ans Institut für Milchforschung in
Oranienburg. Bis 1990 war Stettin Vorsitzender der Wissenschaftlichen
Sektion der Milchwirtschaft in der Kammer der Technik der DDR.
Peter Stettin war bis zuletzt Mitglied im Vorstand der MLUA Oranienburg
und in deren Förderverein.
Die deutsche Milchwirtschaft hat einen Zeitzeugen und beliebten sowie
wichtigen Begleiter verloren.
Fotolia_©Michaela Müller_M