Die Konditionen ändern sich
Update in Sachen Fördergelder
Unser Autor: Dr. Broder Edert. LOGICON Dr. Edert GmbH, Am Alten Sportplatz 7,
21407 Deutsch Evern/Lüneburg, Telefon: 04131-731585, E-Mail: logicon@edert.de, www.edert.de
Mit dem Jahreswechsel verändern
sich auch die Konditionen
in einigen Förderprogrammen,
32 12 2017 | moproweb.de
die für die
Molkereiindustrie von Relevanz sind. Dies
sind einerseits die „Förderung der gewerblichen
Wirtschaft“ (GRW) und andererseits
die „Marktstrukturverbesserung“ (MV). Darüber
hinaus gibt es eine Vielzahl weiterer
Programme, speziell in den Bereichen Innovationen
und Energie, die jedoch auf die
Masse der Molkereien bezogen eine untergeordnete
Rolle spielen.
Die GRW-Förderung hat zum Ziel, in strukturschwachen
Regionen durch die Förderung
von Investitionen Arbeitsplätze zu schaffen
oder zu sichern. Um die Frage zu klären, ob
an einem bestimmten Standort ein Investitionsvorhaben
gefördert werden kann, sind
zwei Differenzierungskriterien zu berücksichtigen.
Zum einen gibt es eine regionale
Differenzierung nach Landkreisen in C-, in D-
und in Nicht-Fördergebiete, nachzulesen in
der Fördergebietskarte „GRW-Fördergebiete
2014–2020“. Die prädefinierten C-Fördergebiete
(neue Bundesländer) wird es nach dem
31.12.17 nicht mehr geben. In der Konsequenz
sinkt hier der Fördersatz um 5 Prozentpunkte.
Als weiteres Differenzierungskriterium ist
die Unternehmensgröße unter Einbeziehung
von verbundenen und von Partner-Unternehmen
zu nennen. Es werden kleine, mittlere
und große Unternehmen unterschieden. In
der Fördermatrix sind die maximalen Förderhöhen
nach Bundesländern und Unternehmensgrößen
dargestellt.
Die Förderung nach der Marktstrukturverbesserung
hat eine andere Zielsetzung. Sie
setzt bei den (Milch-) Erzeugereinkommen
an. Diese sollen verbessert werden, indem
Investitionen in die Verarbeitungskapazitäten
(hier der Molkereien) gefördert werden.
Dazu gehört in diesem Programm auch der
vertraglich gebundene Rohwarenbezug von
> 40 % der Verarbeitungskapazitäten.
Jedes Bundesland kocht da sein eigenes
Süppchen mit individuellen Anforderungen
in Bezug auf Unternehmensgröße,
Förderhöhe und Auswahlkriterien, wenngleich
sie auf derselben rahmengebenden
Bundesgesetzgebung fußen. Große Unternehmen
über 750 Mitarbeiter und über
200 Mio. EUR Umsatz sind ausgeschlossen.
Einige Bundesländer bieten ihre Programme
auch für mittelgroße Unternehmen an,
andere nur für KMU. In der rechten Spalte
der Fördermatrix sind die Richtlinien nach
Bundesländern ausgewertet.
Wer eine größere Investition plant, sollte
rechtzeitig schon in der Planungsphase die
Fördermöglichkeiten prüfen (lassen). Die
Fördermatrix gibt dabei eine gute erste
Orientierung. Wenn eine Fördermöglichkeit
besteht, empfiehlt es sich, eine ausführliche
Vorhabensbeschreibung anzufertigen und
diese gemeinsam mit dem Förderinstitut zu
besprechen. Da gibt es dann wichtige Tipps
für die weitere Vorgehensweise.
Die GRW-Programme ermöglichen einen
Baubeginn (= erste Bestellung tätigen)
nach Einreichung des (auch unvollständigen)
Förderantrages. Dann erhält man eine Eingangsbestätigung
und darf auf eigenes Risiko
beginnen.
Bei der MV muss der Antrag komplett,
d. h. einschließlich aller Genehmigungen
und mit je 3 Angeboten eingereicht und die
Bewilligung abgewartet werden, bevor die
erste Bestellung erfolgen kann. Nur einige
Länder gewähren in begründeten Ausnahmefällen
einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn.
Außerdem stehen die eingereichten
Anträge in Konkurrenz zueinander, um die
(evtl. knappen) Fördermittel zu bekommen.
Hier sind u. a. Innovation, Ressourceneinsparung
und Qualitätsmerkmale wichtige Kriterien.
Von Antragsstellung bis Bewilligung
können schnell 6 Monate verstreichen. Dazu
kommen die langen Lieferzeiten von Maschinen
und Anlagen, sodass rechtzeitig begonnen
werden sollte.
Professionelles Fördermittelmanagement
bedeutet in aller Regel auch mehr
Fördermittel, da der Profi auch die kleinen
Schrauben kennt, um hier oder da noch
eine höhere Förderung zu erhalten. Ein
weiteres Plus sind die persönlichen Kontakte,
die sich zu den Ansprechpartnern von
vielen Förderinstituten über die Jahre entwickelt
haben, so dass ein gutes Vertrauensverhältnis
besteht, von dem auch die
Kunden profitieren. Fördergeld ist leicht
verdientes Geld! Bislang kann das Büro
auf über 30 bewilligte Förderanträge mit
einer Gesamtinvestitionssumme von über
350 Mio. € zurückblicken.
mi | Management/BWL