PP und PET bleiben die
Packstoffe der Wahl
IMA Dairy & Food berichtet über aktuelle Entwicklungen
Vor zwei Jahren hat der Unternehmer Thomas Becker
eine Mehrheitsbeteiligung an IMA Dairy & Food übernommen.
Bestandteile des Deals waren die Geschäfte
mit Verpackungsmaschinen von Hassia, Gasti, Erca und
Hamba. molkerei-industrie erkundigte sich über die Entwicklung, die
die Unternehmensgruppe seither gemacht hat.
mi: Was hat sich denn in den beiden Jahren, in denen Sie IMA
Dairy & Food führen, alles getan?
Becker: Wir haben die Unternehmen der Gruppe etwas neu aufgestellt.
So hat Hassia z.B. jetzt drei Standbeine, nämlich Becherfüller,
FFS-Maschinen für Becher und Portionsverpackungen und VFFS für
Stickpacks und Sachets. Diese Maschinen liefern wir zum größten Teil
in aseptischen oder nicht-aseptischen Versionen. Mit der so erfolgten
Verbreiterung des unter IMA Dairy & Food laufenden Sortiments
konnten wir sehr viel mehr Ruhe in das Geschäft bringen. Sehr gut
entwickelt haben sich neben dem FFS-Bereich die Sachets und Stickpacks.
Lebensmittelhersteller, die Portionsverpackungen liefern, haben
oft auch Bedarf an dieser speziellen Verpackungsvariante.
mi: Wie ist IMA Dairy & Food bisher durch die Corona-Krise gekommen?
Becker: Insgesamt wollen wir nicht klagen, wir haben uns allerdings
über die Volatilität bei den Aufträgen ein kleines blaues Auge eingefangen.
Im Frühjahr 2020 gingen die Orders für Neumaschinen stark
zurück, ab Sommer konnten wir aber wieder aufholen, es gab den berühmten
Nachholeffekt auch bei uns. Im laufenden Jahr sind wir wieder
auf einem Wachstumskurs.
mi: Wo sehen Sie aktuell besonders wichtige Entwicklungen im Markt,
bezogen auf Ihre Technologien?
Becker: Wir verfügen über eine weltweit sehr breite Aufstellung im
Bereich der FFS-Maschinen. Durch die Übernahme der Mehrheit an
22 8 2021 | moproweb.de
Thomas Becker, Mehrheitseigentümer IMA DAIRY & FOOD
dem Stanz- und Formwerkzeugspezialisten Intecma im letzten Jahr
sind wir nun unmittelbar an laufenden Umbauarbeiten an unseren
Tiefziehmaschinen beteiligt, bei denen von PS auf PET umgestellt
wird. Eine ganze Reihe großer Kunden geht genau diesen Weg. PET
hat ähnliche Schrumpfeigenschaften wie PS, so dass sich die Umstellung
auf den nachhaltigeren Packstoff PET ohne Weiteres bewerkstelligen
lässt.
mi: Sehen Sie überhaupt noch eine Zukunft für Polystyrol?
Becker: Der Ersatz von PS dominiert hauptsächlich in europäischen
Ländern. Auf anderen Kontinenten besteht m. E. ein begrenztes Interesse
an der Recycelbarkeit von Verpackungen, während in ganz
anderen Teilen der Welt der Gedanke der Kreislaufwirtschaft nach
meiner Ansicht noch untergeordnet ist. Energie- und Kostenfrage
von aktuellen Entwicklungen, hin zu modifiziertem PS, das ggfs.
nach Zerlegung in seine Moleküle wiederverwendet werden kann,
sind z. Zt. noch ungeklärt.
mi | Interview
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