mi | Events
28 12 2019 | moproweb.de
Louise Räuchle, Harro Höflinger Verpackungsmaschinen:
In der Praxis
herrscht eine große Vielfalt an Maschinen
an nur einem Standort, es gibt
Datensenken aufgrund nicht digitalisierbarer
Anlagen und einen Mangel an
Standards für Schnittstellen
Gerhard Wolf, Schneider Electric: LMS
Lite Light Plant Monitoring überwacht
nicht nur die Füller, sondern auch das
gesamte Downstream-Equipment
Dr. Georg Wünsch, machineering: Wem
gehören eigentlich die Daten, die in
eine Cloud wandern? Ein digitaler Zwilling
gehört direkt in die Fertigung
ten dargestellt werden. Angebunden sind
nicht nur Abfüllmaschinen, sondern auch
die weiteren Sekundärmaschinen (Downstream)
wie Puffer, Traypacker und Palettierer.
Sogar eine Anbindung an SAP ist als
Option möglich, wie Wolf erklärte.
Schneider Electric nutzt für LMS Teile
der hauseigenen und in der Milchindustrie
weit verbreiteten digitalen Plattform-
Software Wonderware, die bereits alle
denkbaren Protokollanbindungen in sich
trägt, um handelsüblichen Schnittstellen,
PLCs und Devices nutzen zu können; das
System muss quasi vor Ort nur noch online
gehen.
Integriert in LMS sind ebenso alle Möglichkeiten
für MES und Anbindung an die
Cloud. LMS läuft im Connector Hub auf Win
10, die Darstellung erfolgt aber unabhängig
vom Betriebssystem mit einem herkömmlichen
Webbrowser über Netzwerk oder
Internet ohne zusätzliche Installation oder
Lizenzkosten. Pro Linie installiert Schneider
Electric einen PC sowie ein Hub, bis zu drei
Millionen Datenpunkte können erfasst werden.
Insgesamt können pro Plant oder Halle
10 Linien mit insgesamt 100 Maschinen bewertet
und optimiert werden.
Weltweit wurden bereits in Großmolkereien
über 100 Hub-Connectoren als digitale
Plattform installiert, um mit dem LMS
online gehen zu können. Zur Analyse der
Daten hat Schneider Electric die wesentlichen
KPI neu bewertet. Angezeigt werden
unter anderem OEE, Performance, Top
10 Fehler, Fehler/Wochentag, Alarm- und
Fehlerlogs, Reaktions- und Wartezeiten
bei Störungen und der Maschinen State
Recorder. All dies erfolgt mit einer sehr
hochwertigen graphischen Widget-Lösung
auf dunklem Grund, die Normalzustände
in weißer Farbe, „Achtung“ in rot und sehr
gute Zustände in türkis-grün visualisiert.
Selbstredend lassen sich die Datenanalysen
für den jeweiligen Zweck konfigurieren
und per Filtermatrix mit „Wisch-Technik“
bedienen. Verschiedene Filterdimensionen
können als Highlight die Produktsicht und
Produktperformance bewerten, was besonders
für die Molkereien interessant ist,
die mit höherer Produktvielfalt und hohen
Rüstzeiten unterwegs sind.
Im kommenden Jahr will Schneider Electric
im LMS digitale Zwillinge als Basis vorbeugender
Wartung von mechatronischen
Einheiten integrieren, um SOLL-IST-Vergleiche
und Algorithmen für Condition Monitoring
anzeigen zu können. Ebenfalls folgen
soll ein Energiemanagement, das unter
anderem die Energiekosten je Produkt, Maschine
und Linie darstellt und analysiert.
Digitaler Zwilling
Unter einem digitalen Zwilling versteht
man ein 3D Modell einer Maschine oder
eines Prozesses mit online-Verbindung
zur Maschinensteuerung. Dies erlaubt,
auch remote, eine Live-Darstellung der
Abläufe und eine Vorausberechnung, um
Fehler zu erkennen oder zu vermeiden.
Während eine virtuelle Inbetriebnahme
der Simulation dient, erfüllt der digitale
Zwilling Überwachungsaufgaben, erklärte
Dr. Georg Wünsch, machineering. Kann
eine virtuelle Inbetriebnahme durchgeführt
werden, bildet sie die optimale Basis
für das Erstellen eines digitalen Zwillings,
zu dem man in mehreren Stufen kommt:
Visualisierung, gefolgt von Echtzeit-Beobachtung,
am Ende steht die selbstprogrammierende
„intelligente“ Maschine.
Sinnvollerweise wird der digitale Zwilling
direkt in der Fertigung, ggf. im Schaltschrank
untergebracht.
Bei Cloudlösungen erhebt sich lt.
Wünsch immer die Frage, wem die Daten
wirklich gehören – dem Betrieb, dem Maschinenhersteller
oder der Firma, die die
Steuerung installiert hat. Außerdem bie-
AKTUELLE NEWS
aus der Milchwirtschaft!
Anzeige