pro Tag ausgegangen wird, ergibt sich allein für einen einfach gestalteten
Tank ein Einsparpotential von ca. 15.000 Euro pro Jahr
(60 Euro x 5 Tage die Woche x 50 Wochen).
Effizienzuntersuchung
am Fraunhofer IVV
Um diesen Anspruch zu untermauern wurden am Fraunhofer IVV
Dresden vergleichende Reinigungstests zwischen einer herkömmlichen
360°-Orbitalreinigung und einem angepassten AJC-Programm
durchgeführt. Zur besseren Vergleichbarkeit wurde die
Orbitalbahn über die frei parametrierbare Software mit dem AJC
abgebildet. So kam für beide Varianten ein konstanter Volumenstrom
von 11,5 L/min bei 3 bar aus einer Vollstrahldüse zum Einsatz.
Als Reinigungsmittel wurde vollentsalztes Wasser verwendet.
NACHRICHTEN
8 12 2019 | moproweb.de
Der zweiachsig bewegbare Adaptive Jet Cleaner im Tank (Foto:
Hohe Tanne)
Für die Testverschmutzung wurde ein 10.000 L Edelstahltank
mit einer Modellverschmutzung realitätsnah verschmutzt. Am
Tank wurde für das Inline-Reinigungsmonitoring ein optischer Verschmutzungssensor
installiert, mit dem sich beide Varianten hinsichtlich
ihrer Reinigungswirkung vergleichen lassen.
Im Ergebnis konnte der optimierte AJC-Programmablauf gegenüber
der Standard-Orbitalreinigung 58 % Reinigungszeit einsparen.
Zusammenfassend ermöglicht der AJC eine bisher nicht realisierbare
bedarfsgerechte Reinigung sowie eine enorme Effizienzsteigerung
und Ressourcenschonung. Stillstandszeiten werden
signifikant reduziert. Durch die freie Skalierbarkeit kann der AJC
für diverse Reinigungsszenarien, von der Bauteilreinigung bis zur
Außen- und Innenflächenreinigung von Produktionsanlagen, eingesetzt
werden.
Passend zur Hardware des AJC‘s wurde eine Software zur
schnellen Implementierung in die eigenen Prozessanlagen entwickelt
(Foto: Hohe Tanne)
> Zu Unrecht in der Kritik
Tagung des Wissenschaftlichen Beirats des MIV
Auf der mit ca. 50 Teilnehmern, darunter Vertreter namhafter
Molkereien, gut besuchten 44. Tagung des Wissenschaftlichen
Beirats des Milchindustrie-Verbandes (MIV) sprach der
Verbandsvorsitzende Peter Stahl (Hochland) am 15. November
in Hamburg mehrere Themenbereiche an, die die Branche wie
auch die relevante Wissenschaft aktuell beschäftigen:
Tierwohl: die Haltung von Nutztieren hängt von der Haltung
derer ab, die die Tiere halten, nicht aber von der Größe der
Höfe oder dem Alter der Hofbesitzer. Stahl sprach sich für Achtung
gegenüber dem Nutztier aus und forderte Nulltoleranz für
Missstände. Verstöße gehen immer auch zu Lasten der gesamten
Branche und des bäuerlichen Berufsstandes, sagte Stahl.
Nährwertkennzeichnung: Der NutriScore ist aus Sicht Stahls
keine verlässliche Orientierung für Verbraucher. Käse wird viel
zu schlecht bewertet, auch aus Sicht der breit anerkannten wissenschaftlichen
Rehabilitation der Bewertung von Milchfett für
die Ernährung.
Markt: Vor zwei Jahren kostete das Kilogramm Butter noch
über 6 €, MMP wurde für ca. 1,50 € gehandelt. Aktuell stehen
die Produkte bei 3,70 € bzw. 2,40 €. Angebot und Nachfrage
bringen die Preise also wieder ins längerfristige Mittel. Aber
Schieflagen im Markt können nun länger anhalten als die Branche
es sich vor zehn Jahren noch vorstellen konnte.
Produkte und Branche kämen mehr und mehr zu Unrecht in
Kritik, stellte Stahl fest. Irrationalen Ängsten, die von bestimmten
Kreisen geschürt werden, könne nur mit sachlich fundierter
Argumentation begegnet werden. Hierfür den Stand der Wissenschaft
aufzuzeigen, sei die Sache des Wissenschaftlichen
Beirats des Milchindustrie-Verbandes, so Stahl.
Eine Zusammenfassung der Tagungsvorträge finden Sie auf
moproweb.de.
mi | Technik/IT