12 2019 | moproweb.de 7
lokal mit einer höheren Reinigungsintensität versehen werden. Dies
wird z. B. durch die lokale Anpassung von Bewegungsgeschwindigkeit
und -profil des Zielstrahls erreicht.
Das Design des AJC ist kompakt und erfüllt – innen sowie außen
– alle einschlägigen Hygienestandards (EHEDG, 3A). Es werden ausschließlich
für hygienekritische Bereiche zugelassene Materialen
verwendet, die eine hohe chemische Beständigkeit (Säure, Lauge)
aufweisen.
Die Montage in einem Tank oder Behälter erfolgt über branchenübliche
und gängige Verbindungselemente, wie z. B. Rohrverschraubungen
oder Flansche. Da der AJC auch sonst keine speziellen Anschlussbedingungen
aufweist und seine Abmessungen vergleichbar
zu altherkömmlichen Reinigern sind, kann er problemlos in neue sowie
vorhandene Systeme integriert werden.
Der Anschluss an das jeweilige CIP-System (Cleaning-In-Place) erfolgt
unkompliziert über handelsübliche Fluidanschlüsse (Flansche,
Verschraubungen). Eine weitere Innovation des AJC ist, dass der
Volumenstrom im Inneren über eine separate Fluidleitung geführt
wird. Bei einer Kreislaufreinigung entstehen so keine zusätzlichen
Hygienerisiken, da anders als bei normalen Tankreinigern, die im
Reinigungsmittel transportierten Produktreste nicht durch die Getriebe
o. ä. fließen und hängen bleiben können. Bypass-Bohrungen
an den Düsenarmen sorgen zusätzlich für kontinuierliche Sauberkeit
der Außenflächen und bilden die Selbstreinigungsfunktion. Der
AJC ist somit nahezu 100 % hygienisch sicher.
Passend zur Hardware des AJC‘s wurde eine Software zur
schnellen Implementierung in die eigene Prozessanlagen entwickelt.
Die Software erlaubt es dem Bediener die Abmessungen der
Reinigungsumgebung sowie deren geometrische Besonderheiten
(kritische Stellen) einzugeben und individuelle Reinigungsbahnen
bzw. -prozeduren festzulegen. Über die Steuerung lassen sich beliebig
viele Reiniger individuell via WiFi oder fest verkabelt ansteuern.
Jedem Reiniger können dabei produktspezifische Programme
hinterlegt werden.
Der AJC ist frei skalierbar, was eine schnelle Anpassung an andere
Anwendungsfelder außerhalb der Tankreinigung erlaubt.
Was sind die Vorteile?
In der verarbeitenden Industrie bestimmen die Betriebszeiten der
Maschinen und Anlagen maßgeblich die Preise der Endprodukte. Um
die Ausbringung zu steigern, werden Verarbeitungsprozesse hinsichtlich
der Taktzeiten stetig optimiert und weiterentwickelt. Anders ist
es bei der Betrachtung des Reinigungsprozesses. Dieser ist gesetzlich
gefordert und wird allgemeinhin als „notwendiges Übel“ gesehen. Mit
einem Anteil von 15 bis 20 % an der Gesamtprozesszeit ist jedoch die
Reinigung bei der Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit nicht zu vernachlässigen.
Ferner werden Reinigungsprozesse stark überdimensioniert,
um Risiken von vornherein auszuschließen und Kontaminationen
sowie Rückrufaktionen von Produkten zu vermeiden.
Der AJC reinigt kritische Stellen gezielt und effizient und reduziert
somit die Reinigungszeit bei einem gleichem oder besseren
Reinigungsergebnis. Die Produktionskosten werden bei gleichzeitig
steigender Hygienesicherheit gesenkt. Der AJC hat zudem
einen positiven Einfluss auf umweltpolitische Zielstellungen eines
Unternehmens. Durch die bedarfsgerechte Reinigung wird Reinigungsmittel,
Prozesswasser und Abwasser gespart. Es kann davon
ausgegangen werden, dass die Reinigung eines einfach gestalteten
Tanks mit einem Fassungsvermögen von ca. 30.000 Litern ein
branchentypisches Unternehmen 100 € kostet. Bei Tanks, die besonders
viele schwierig zu reinigende Bereiche aufweisen, liegen
die Einsparungen an Zeit und Kosten bei rund 60 %. Werden diese
Werte auf ein Jahr hochgerechnet, wobei von nur einer Reinigung
Es lassen sich beliebig viele Reiniger individuell via WiFi oder fest verkabelt ansteuern (Foto: Hohe Tanne)