Slow Food: Der Markt des guten Geschmacks

Kaesetheke_03_2016

Rohmilchkäse hergestellt werden und die Rohmilchkäserei Backensholz machte Appetit auf die Weichkäse aus dem Norden. Außergewöhnliche Spezialitäten hielten die Affineure Hansi Baumgartner (Degust, Südtirol) und Anke Heymach vom Rheingau Affineur für die genusssuchenden Messebesucher bereit, die eine Auswahl als Käseteller erwerben konten. Die Suche nach dem besonderen Geschmack und dessen Schulung zählte auch zum umfangreichen Rahmenprogramm der Messe. Bei den über zehn Geschmackserlebnissen, die im Laufe der Veranstaltung angeboten wurden, stand vor allem die Geschmacksbildung und das Wissen um das Lebensmittelhandwerk im Vordergrund. Wie kann man den Unterschied zwischen handwerklichen und industriellen Produkten erkennen? Wie lassen sich saisonale Zutaten über das ganze Jahr hinweg genießen? Diese und weitere Themen machten die Inhalte der Workshops, Vorträge und Kochshows aus. Auch das Ur-Lebensmittel Milch war dabei ein Thema. Die Milchkuh wird von Slow Food als ein von der Milchindustrie ausgebeutetes Lebewesen gesehen. Die Produktion von Rohmilch und daraus gefertigte Käse werden seltener. Unter dem Motto „Was schmeck’ ich in der Milch“ konnten Teilnehmer des Workshops den Unterschieden zwischen pasteurisierter und roher Milch im Hinblick auf Geschmack und Verarbeitungstechniken auf den Grund gehen. Zudem stand das Thema Kochen auf dem Programm der Slow Food-Messe. Dass Fleisch nicht unbedingt für eine gehaltvolle und leckere Mahlzeit notwendig ist, zeigte die vegetarische Kochwerkstatt. Emmer-Ravioli mit Ziegenfrischkäse, Salbai- Schalottenbutter und Wasserkressesalat kochte Stefan Rottner für die Messebesucher. Der Koch lernte sein Handwerk in verschiedenen deutschen und Schweizer Spitzenrestaurants. Heute zählen regionale Spezialitäten sowie Kräuter aus dem hauseigenen Garten zur Grundlage für seine Küche. Im Rahmen einer Fotoausstellung kritisierte der Fotograf Fred Dott die EU-Agrarpolitik und stellte die bäuerliche Landwirtschaft und Milchgewinnung in Europa und Burkina Faso dar. Die Ausstellung war ein Gemeinschaftsprojekt von Germanwatch, der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Brot für die Welt, dem Bundesverband Deutscher Milchviehhalter, dem European Milk Board und Misereor. ANZEIGE Was ist Slow Food? Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die 1986 in Italien gegen die rasante Ausbreitung des Fastfood und des Verlustes der Esskultur und Geschmacksvielfalt gegründet wurde. In Deutschland ist Slow Food seit 1992 aktiv und hat inzwischen mehr als 13.500 Mitglieder in rund 85 Regionalgruppen (Convivien). Der Non-Profit-Verein fördert die nachhaltige Landwirtschaft und Fischerei, artgerechte Viehzucht und das traditionelle Lebensmittelhandwerk sowie die regionale Geschmacksvielfalt. Weitere Informationen rund um das Thema Slow Food sind im Internet unter www.slowfood.de erhältlich. Ihre Ausschreibungsunterlagen können Sie umgehend bei Stefanie Kusber (sk@blmedien.de, 0 26 33/45 40-13) anfordern. Gesucht: Käsethekenteams KÄSE-THEKE 3/16 mit eigenen Länderaktionsideen 53 2 016 Käse & genussvolle Kombinationen


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