Bergkäserei Marbach: Käse aus dem Wilden Westen

Kaesetheke_03_2016

sten den Landwirten auszuhandeln, diese für die Käserei anzukaufen und verarbeiten zu lassen. In den darauf folgenden Jahren wuchs die Käserei mit ihrem Sortiment. Die klassische Emmentaler-Herstellung wurde um zahlreiche Schnitt-, Weich- und Frischkäse erweitert, so dass die Dorfkäserei bald zu klein wurde. Daher entschied man sich 2008, in Marbach die heutige Käserei zu errichten. Dabei wurde auch die Gesellschaftsform in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, so dass heute die regionalen Milchproduzenten, Marbacher Bürger und Familie Jaun neben der Hauptaktionärin, der ZMP Invest AG (eine Tochtergesellschaft der Zentralschweizer Milchproduzenten), an der Käserei beteiligt sind. Die neue Käserei hat nicht nur größere Kapazitäten für die Herstellung und Lagerung der Käse, sie ist auch im Wärmeverbund der Gemeinde integriert, die mit einem Holzschnitzel-Werk die Wärme erzeugt. Damit wird die Bergkäserei Marbach, wie alle Käsereien des Entlebuchs, mit erneuerbaren Bruno Renggli hat die größte Wasserbüffelherde im Entlebuch. Energien versorgt – ein weiterer Baustein des Projekts Unesco Biosphäre. Michael Jaun hat die Geschäftsführung 2008 von seinem Vater übernommen und sich bei der Weiterentwicklung der Käserei das Ziel gesetzt, eigenständige Produkte mit starkem Profil zu entwickeln, die dem Preisverfall widerstehen und nicht zu kopieren sind. Bereits sein Vater hat auf die Region als Verkaufsargument gesetzt und nicht auf sich, der Käser hinter dem Produkt. „Heute sehen wir, dass der Kunde einerseits wissen möchte, woher sein Käse stammt, aber er möchte auch die Person sehen, die für das Produkt verantwortlich ist“, erklärt Michael Jaun seine Vermarktungsstrategie. Darüber hinaus entwickelte er ein Drei-Säulen-Prinzip, mit dem verschiedene Kundengruppen angesprochen werden und damit die Käserei gegen Im Jahr 2008 wurde die heutige Bergkäserei errichtet. Marktschwankungen abgesichert ist. Diese heißen Industrie, Großverbraucher und Spezialitäten. Für die Industrie stellt das Unternehmen Käse her, die zum Beispiel zu Schmelzkäse weiterverarbeitet werden. Für Großverbraucher werden großformatige, eckige Laibe produziert, die aufgeschnitten und in entsprechenden Verpackungseinheiten abgepackt werden. Käsehändler und Käsetheken im In- und Ausland setzen aber besonders auf die dritte Säule, die Spezialitäten aus Marbach. Aus der Kuhmilch entstehen jährlich rund 1.500 t Käse. Hart-, Schnitt- und Weichkäse mit verschiedenen Fettgehalts- und Reifestufen sowie ein Bergmilch-Mozzarella werden von Montag bis Freitag hergestellt. Die früher zum Sortiment gehörenden Frischprodukte wie Joghurts wurden an ein anderes Unternehmen abgegeben und quasi gegen KÄSE-THEKE 3/16 47


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