2 2021 | moproweb.de 27
Den neuen Eisspeicheranlagen in der neuen
Energiezentrale sind Plattenwärmetauscher
zur Vorkühlung vorgeschaltet (Foto: mi)
Dr. Wolfgang Stürzebecher (links), AKM, und Matthias Kemper, Projektleiter Energiemanagement
bei Naarmann (Foto: mi)
Bildet das Herz des neuen KWKK-Konzept
bei Naarmann: die Absorptionskältmaschine
von AKM (Foto: mi)
Die neue Energiezentrale
bei Naarmann
rigkeiten gekommen wären“, resümiert
Matthias Kemper, Projektleiter Energiemanagement
bei Naarmann, die Gründe,
warum sein Unternehmen 4,5 Mio. € in die
Hand nahm, um eine neue Energiezentrale
hochzuziehen.
Übergreifendes Konzept
2018 konnte ein unmittelbar beim Betrieb
liegendes Areal erworben werden,
auf dem sich die Errichtung der Energiezentrale
anbot. Auf dem Betriebsgelände
selbst wäre für eine Lösung, so wie
sie realisiert wurde, einfach kein Platz
gewesen, außerdem konnte der nun
freigewordene Raum sehr gut für Produktionszwecke
genutzt werden. Ausgangspunkt
aller Planungen war, dass
die Eigenstromerzeugung ausgebaut
Daten und Fakten zur KWKKAnlage
bei Naarmann
und auch die Kapazität der Wärme/Kälteversorgung
erhöht werden sollten.
Und dies nicht als Sammlung von Insellösungen,
wie sie allzu oft gefunden
wird, sondern in einem übergreifenden
Verbundkonzept. Die grundlegende Auslegung
wurde intern geplant, Partner
für die Detailplanung fand Naarmann in
dem Bremer Spezialisten Kreuzträger
Kältetechnik und im BHKW-Hersteller 2G.
Beide wandten sich für die Vorplanung
unabhängig voneinander an den Lieferanten
von Absorptionskälteanlagen
(und Planer damit zusammenhängender
Energielösungen) AKM Industrieanlagen
GmbH. Deren Geschäftsführer Dr. Wolfgang
Stürzebecher erläutert: „Wir konnten
beide Unternehmen zusammenbringen
und jedes dazu veranlassen, jeweils
Allgemein:
• Baujahr 2018/2019
• Inbetriebnahme BHKWs Mai 2019
• Kälteanlage mit Einbindung Absorber: Fa.
Kreutzträger (Bremen)
• BHKWs, Abhitzedampfkessel: 2G Energietechnik
(Heek), AHK Fabrikat Aprovis
• Ammoniak Absorptionskältemaschine: AKM
Industrieanlagen GmbH (Haltern am See)
• Auslegung: Privatmolkerei Naarmann
Leistungsdaten:
• BHKW alt:
400 kW el.
500 kW therm. (Heißwasser)
• BHWKs neu:
550 & 360 kW el.
670 kW Wärme auf Absorber für 340 kW
Kälte
400 kg/h Dampf
• Kälte:
3 x 800 kW Verdichter Vorkühlung (1 x
Swing-Funktion als Redundanz für die
Eisspeicher)
2 x 180 kW Verdichter (Ladung Eisspeicher)
2 x 1200 kWh Eisspeicher
Wirkungsgrad Gesamtanlage inkl. aller
Eiswasserpumpen im Betrieb 3,25
Erzeugung und Wirkungsgrade:
• Eigenerzeugung 92,6 % (September 2020)
• Laufzeiten BHKWs in der Woche 24 h, am
Wochenende etwas weniger
• Ausschöpfung Eigenerzeugung: 97,9 %
(September 2020)
• Gesamtwirkungsgrad BHKWs > 85 %
• Reduktion des Strombedarfs zur Kälteerzeugung
um fast 30 %
• Einsparung an CO2 durch beide Maßnahmen
ca. 3.600 to. jährlich
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