Komplette GEA Pilotanlage zum Mischen - Pasteurisieren usw.
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2 2021 | moproweb.de 7
Volker Selleneit, InES: Den
Untersuchungsrahmen zur
flexiblen Sektorenkopplung
bei der Andechser
Molkerei Scheitz bilden das
BHKW als Stromerzeuger
und eine Wärmepumpe,
deren Betrieb vom Strombörsenpreis
geregelt
werden soll
Kühlhaus lediglich auf Solltemperatur gehalten. Sind die Strompreise
niedrig (hier wird Bezug auf die Strombörse genommen) oder kann
viel elektrische Energie genutzt werden, kann das Lager auf geringere
Temperaturen herabgekühlt werden. Umgekehrt lässt sich in
Zeiten von hohen Strompreisen die vorher gespeicherte Kälteenergie
nutzen, indem sich das Lager wieder bis zur maximal zulässigen
Temperatur erwärmt.
Der Wärmeeintrag ins Kühlhaus, der u.a. durch Neueinlagerung
von Ware aus der Produktion entsteht, muss über Kühlung ausgeglichen
werden. Eiswasser übernimmt meist mit Unterstützung
einer Speicheranlage die Vorkühlung der frisch produzierten Produkte.
Wenn in einem solchen Konzept die Kältemaschine abhängig
vom momentanen Strompreis gefahren wird, entstehen zusätzliche
Effizienzeinbußen, wie z. B. Kälteverluste durch die Gebäudehülle.
Insgesamt, so Selleneit, muss in jedem Fall das Optimum für den
systemeffizienten Betrieb gefunden werden, wobei zulässige Lagertemperaturbereiche
festzulegen sind. Ganz ähnlich kann auch
die Wärmeseite über einen Wärme-, sprich Heißwasserpeicher zum
intelligenten Balancieren des Energieverbrauchs herangezogen werden.
Je intelligenter die Fahrpläne auf der Energieseite sind, desto
höher können Zusatzerlöse ausfallen und desto geringer können die
CO2-Emissionen werden.
Untersuchungen bei Scheitz
Einen separaten Teil in Selleneits Vortrag bildete ein Modellprojekt,
das bei der Andechser Molkerei Scheitz durchgeführt wird. Bereits im
Vorfeld des Projekts BlueMilk wurde dort die Energieversorgung modernisiert,
wobei ein BHKW im KWK-Verbund installiert wurde. Den Untersuchungsrahmen
zur flexiblen Sektorenkopplung bilden das BHKW
als Stromerzeuger und eine Wärmepumpe, deren Betrieb vom Strombörsenpreis
geregelt werden soll. Der Dampfkessel deckt nur noch den
verbleibenden Wärmebedarf. Mit diesem Konzept kann Scheitz eine
stündliche Optimierung hinsichtlich der jeweils geringsten Wärmegestehungskosten
vornehmen, wobei Strom- und Brennstoffkosten die zentrale
Rolle spielen. Die Einsatzreihenfolge der Wärmeerzeuger wird mit
Blick auf die geringstmöglichen Wärmegestehungskosten arrangiert.
In einer fiktiven mittelständische Molkerei in Größenordnung der
Andechser Molkerei werden im Jahr 15.000 MWhth an Wärme und
10.000 MWhel an Strom verbraucht. In einem Computermodell wurden
die modernisierten Energieversorgungsanlagen nachgebildet
und die entstehenden Energieversorgungskosten mit ca. 1,35 Mio.
€ beziffert. Um dieselben Energieversorgungskosten mit flexibel
betriebener Versorgung auf gleichem Niveau zu halten, muss nach
einem weiteren Modellszenario die Anlagengröße etwa drei Mal so
groß dimensioniert werden. Laut Selleneit sollten hier die marktwirtschaftlichen
und regulatorischen Anreize vom Gesetzgeber angepasst
werden. Zumindest aber scheine z. B. das kürzlich verabschiedete
neue KWKG schon in die richtige Richtung zu gehen.
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