felsens verleihen den Hartkäsesorten im Produktsortiment von
Plangger einen unnachahmlichen Geschmack, für den auch deutsche
Kunden gerne ins untere Inntal reisen.
Doch ‚Produktion im Einklang mit der Natur‘ ist längst nicht mehr
gleichbedeutend mit ‚reiner Handarbeit‘. „Um unsere Produktivität
zu steigern und die Variantenvielfalt zu optimieren, haben wir schon
während der letzten Jahre bestimmte Prozesse in der Herstellung
automatisiert“, erklärt Reinhard Brunner, Käsemeister und Juniorchef
der Käserei Plangger. „Das hat uns bei gleicher Mitarbeiterzahl
zusätzliche Kapazitäten erschlossen und wir konnten unsere Mitarbeiter
von ergonomisch beziehungsweise klimatisch anstrengenden
Arbeiten entlasten. Im elf Grad kühlen Felsenstollen etwa arbeiten
drei Schmierroboter 24 Stunden am Tag.“
Zwei weitere kräftezehrende Tätigkeiten erfolgen seit Anfang
März 2020 in einer vollautomatischen Roboterzelle. Hier übernimmt
ein deckenmontierter Stäubli TX2-90 he (HE für Humid
Environment sprich Feuchtraumausführung) je nach Bedarf die
komplette Entrindung von Bergkäselaiben oder das Rundum-Bestreichen
der Sennkäse. „Manche unserer Kunden, vorwiegend
deutsche Großabnehmer, bevorzugen entrindete Hartkäse. Früher
wurde deshalb die harte Rinde manuell mit dem Schabeisen
entfernt. Das hat rund 10 Minuten pro 600-Millimeter-Laib
beansprucht und dem Mitarbeiter viel Kraft abverlangt. Heute
erledigt das der Roboter und zwar genauer und wirtschaftlicher
denn je“, erklärt Brunner.
Dabei fräst der Stäubli Sechsachser die Rinde der ungleichmäßig
geformten Käselaibe dank 3D-Bahnverfolgung sehr genau ab.
Das Beste dabei: Mit einer Taktzeit von rund zwei Minuten pro
Laib ist der TX2-90 he etwa fünf Mal so schnell wie die manuelle
Bearbeitung. Das Bestreichen der kleineren Sennkäselaibe erfolgt
sogar im 20-Sekundentakt. Das sind rund 600 Kilogramm in der
Stunde. Und im Unterschied zum Mitarbeiter kommt der Roboter
ohne Erholungspausen aus.
Hygieneanforderungen perfekt erfüllt
Die im Lebensmittelbereich ohnehin hohen Anforderungen werden
in Käsereien noch getoppt, denn hier kommen gezielt Bakterienkulturen
zum Einsatz. Die Anlagenreinigung bei Plangger erfolgt
deshalb mit fettlösenden, alkalischen und mit Milchstein-lösenden
sauren Mitteln sowie mit 55 Grad heißem Wasser. Die Roboterzelle,
die den mehrmals wöchentlich notwendigen Reinigungsprozeduren
standhalten muss, wurde von der Firma Dessl Maschinenbau
im österreichischen Schwaz unter Beachtung geltender Hygienestandards
realisiert.
„Beide Aufgabenstellungen, der gleichmäßige Abtrag der äußeren
Schicht per Fräser sowie das Bestreichen mit einer Gewürzmischung,
verursachen starke Verunreinigungen. Deshalb bildete die optimale
Reinigung einen wesentlichen Faktor für das Anlagenkonzept“, bestätigt
Julian Bstieler, Technischer Leiter bei Dessl Maschinenbau.
„Die Stäubli-Sechsachser in HE-Bauart sind HACCP-zertifiziert und
mit ihrem Hygienekonzept einzigartig, denn sie kommen auch unter
starker Feuchtigkeitsbeaufschlagung ohne zusätzlichen Schutzanzug
aus. Deshalb sind die Roboter in Kombination mit lebensmittelverträglichem
H1-Öl für den Einsatz mit direktem Lebensmittelkontakt
alternativlos. In Anlagen für Käsereien setzen wir deshalb schon
seit Jahren ausschließlich diesen Robotertyp ein.“
Rudolf Staffler, Regionalvertriebsleiter bei Stäubli Tec-Systems,
liefert die technische Erklärung des Hygienekonzepts:
„Grundsätzlich verfügen Stäubli-Roboter über ein gekapseltes,
besonders gut geschütztes Gehäuse mit innenliegenden Versorgungsleitungen.
Stäubli-Roboter in HE-Ausführung sind überdies
kompromisslos nach HACCP-Standard ausgelegt. Sie verfügen
über eine besonders resistente Oberfläche sowie über die Mög-
Der Stäubli TX2-90 he ist HACCP-zertifiziert und darf bei
Verwendung von H1-Öl im direkten Lebensmittelkontakt ohne
zusätzlichen Schutzanzug arbeiten.
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