10 2021 | moproweb.de 23
gen für einzelne Lebensmittelgruppen wie
Milch und Milchprodukte zur Prävention von
Übergewicht, Adipositas und nichtübertragbaren
Krankheiten nicht zielführend,
zumal Langzeiteffekte dieser Maßnahmen
bisher nicht überzeugend belegt sind. Auch
der Verfassungsrechtler Prof. Dr. Dr. Udo Di
Fabio äußert sich kritisch zu dem aktuellen
Gutachten des WBAE und sieht vor allem
das herangezogene Verbraucherleitbild
problematisch. Der Gesetzgeber darf laut
Di Fabio unter Achtung der Grundrechte
kollektive Ziele formulieren und verbindlich
machen, aber dabei nicht die Freiräume für
Selbstentfaltung und eigenes Entscheiden
substanziell entziehen. Die Art und Weise
der Ernährung gehört zur persönlichen Lebensgestaltung.
So entstünden derzeit viele
neue Ernährungstrends weitgehend ohne
staatliche Vorgaben.
Eigenverantwortung des
Verbrauchers und Innovationskraft
der Unternehmen
stärken
Derartige eingriffstiefe Maßnahmen begünstigen
ein Umfeld, das für Innovationen
nicht förderlich ist. Ansätze zur Erreichung
gesundheits-, umwelt- und sozialpolitischer
Ziele müssen von den Beteiligten frei wählbar
sein, um Innovationspotenziale voll
auszuschöpfen. Um den Konsum und die
Nachfrage zukünftig noch nachhaltiger
zu gestalten, sind zudem die Verbraucher
unverzichtbare Akteure. Daher gilt es vor
allen Dingen, die Eigenverantwortung des
Individuums durch Bildung zu stärken, damit
die Verbraucher in die Lage versetzt
werden, bewusste nachhaltigere Kaufentscheidungen
zu treffen.
DGE – Milch und Milchprodukte
gehören zu
einer nachhaltigeren
Ernährung
In einer ausgewogenen Ernährung leisten
sowohl pflanzliche als auch tierische Lebensmittel
einen wichtigen Beitrag. In den
Ernährungsempfehlungen der Deutschen
Gesellschaft für Ernährung (DGE) wird der
tägliche Verzehr von Milch und Milchprodukten
mit ca. 250 ml Milch und 50-60 g
Käse empfohlen, um die bedarfsgerechte
Versorgung mit hochwertigen Proteinen
und essenziellen Makro- und Mikronährstoffen
sicherzustellen. Anfang Dezember
2020 hat die DGE ihre Qualitätsstandards
für die Gemeinschaftsverpflegung unter
Berücksichtigung des WBAE-Gutachtens
überarbeitet. Milch und Milchprodukte sollten
aufgrund ihrer gesundheitsfördernden
Bedeutung entsprechend ihrer empfohlenen
Verzehrshäufigkeit und -menge in
den Speiseplan integriert werden, unterstreicht
die DGE.
Fazit
Milch und Milchprodukte gehören zu einer
ausgewogenen und bedarfsdeckenden Ernährung.
Konsumlenkende Maßnahmen
wie Steuern, Werbe- oder Produktverbote,
die den Verbraucher bevormunden, stellen
keine geeigneten Maßnahmen auf dem
Weg zu einer nachhaltigeren Ernährung
dar.
Quelle: Gina Sanders – stock.adobe.com
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