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Rohmilch
ohne Stallkeime
Deutsch-israelisches Patent:
Der Kunstgriff mit dem Überdruck
Wie sieht die Lebensmittelhyiene heute konkret
aus und was sagt das Vorschriftenwesen? Wo
liegen noch Schwächen, zum Beispiel in der
Rohmilchgewinnung und -verarbeitung? Was
kann ein neues Patent hier verbessern?
Der Status Quo
Die WHO veröffentlichte zum Jahreswechsel 2015/2016 erstmals
Zahlen zum Risiko einer Lebensmittelvergiftung. Im Report
„Global Estimates of Foodborne Diseases“ spricht die Weltgesundheitsbehörde
davon, dass im Durchschnitt jährlich eine von
zehn Personen an Keime erkrankt, die durch Nahrung übertragen
werden. Zehn Jahre lang schauten die Sachverständigen in
die Hygiene der industriellen Produktion des Essbaren, um sich
abschließend folgender Schätzzahl mehr als sicher zu sein: 600
Mio. Menschen – eben rund 10 Prozent der Bevölkerung – infizieren
sich jährlich an kontaminierten Nahrungsmitteln.
12 7 2017 | moproweb.de
• Für 420.000 Personen verläuft die Erkrankung tödlich. Darunter
überproportional viele Kinder unter fünf Jahren (30
Prozent).
• Für Europa nennt der WHO-Report jährlich 23 Mio. Erkrankungen
mit 5.000 Todesfällen.
• In Afrika und Asien leiden die Menschen am meisten unter
infizierten Lebensmitteln.
• Am häufigsten verseucht sind rohes Fleisch, Molkereiprodukte
und Eier.
Drei Keimquellen
Die WHO spricht von sehr konservativen Zahlen, abgeleitet von
festgestellten oder gemeldeten Erkrankungen. Eine Dunkelziffer
sei nicht eingerechnet. Ganz besonders in den einkommensschwachen
und ärmsten Regionen mangele es an ärztlicher
Versorgung, sodass Kontaminationen dort die Statistik nicht berücksichtigen
könne.
Ultra Clean ohne Chemie vom Stall bis zur Verpackung (Abbildung: Fischerplanning)