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7 2017 | moproweb.de 39
Ausgehend von 100 fehlerhaften Verpackungen
je Produktionstag (50.000 Käsebrote;
Fehlerrate 0,2 % lt. Spezifikation
des Verpackungs-/Maschinenlieferanten)
fallen bei einer visuellen Kontrolle durch
einen Menschen ca. sieben Arbeitsstunden
für nachträgliche Sortierung/Beschwerdemanagement,
etc. pro Tag an, so
Cruse. Für eine manuelle Kontrolle an der
Linie bei mehreren Schichten sind die Kosten
noch höher. Der Vacu-Check erkennt
in der Praxis 97 % der Fehlprodukte (garantiert
werden 95 %), die er ausschleust.
Der Arbeitsaufwand verringert sich so auf
maximal 20 Minuten pro Tag. Die optische
Prüfung der Verformung des Beutels (Blasen
etc.) bzw. der Siegelnaht durch einen
Vacu-Check eröffnet also enormes Einsparpotenzial
in Käsereien.
Wartungsarm
und sicher
Gebaut wird das Edelstahlgehäuse des
Vacu-Checks nicht bei CLK, sondern bei
einem Partnerunternehmen in Rheine, wobei
Konstruktion, Zusammenbau, Elektronik
und Inbetriebnahme in Händen von CLK
liegt. Das Gerät ist mit seinen geringen
Abmessungen leicht in jede Verpackungslinie
zu integrieren und lässt sich darüber
hinaus leicht öffnen und schnell reinigen,
wobei der IP 67/69K Schutz auch grobes
Vorgehen toleriert. Die Arbeitsgeschwindigkeit
ist angepasst an die Einbeutellinie
und beträgt 40 bis 50 Brote/Min. Laut Cruse
können aber auch Geschwindigkeiten bis
100 Einheiten/Min. gefahren werden: „Die
Arbeitsgeschwindigkeit ist allein eine Frage
des eingesetzten Rechners.“
Der Vacu-Check besitzt sehr wenige wartungsbedürftige
Teile, als Verschleißteil
kann allenfalls die Beleuchtung bezeichnet
werden. Diese prüft CLK zusammen mit
dem Aufspielen von Softwareupdates einmal
im Jahr.
Der Vacu-Check kann, was Cruse auch
empfiehlt, direkt an die Steuerung der Verpackungslinie
angebunden werden. Auf diese
Weise erfährt die Maschine direkt von
Sortenwechseln. Ist diese Integration vor Ort
nicht erwünscht, lässt sich der Vacu-Check
auch mittels eines Touch-Panels steuern.
Software
muss lernen können
Ein ausreichendes Einlernen der Elektronik
ist beim Betrieb des Vacu-Checks
Pflicht. Denn jeder Käse hat seine Eigenarten,
berichtet Cruse, der immer von einer
„Käse-Beutel-Kombination“ spricht, die
die Maschine vorfindet. Bei fettarmem
Käse ist der Faltenwurf der Schrumpffolie
z. B. ganz anders als bei vollfettem
Käse. Die Aufnahme neuer Sorten ist kein
Problem und bedarf auch keines vor-Ort-
Einsatzes durch CLK. Allerdings muss der
Betreiber eben auch in diesem Fall ausreichend
viel gute und schlechte Packungen
durch die Maschine fahren. Hauptkriterium
für das Ausschleusen ist immer der
Kundenwunsch: geht es nur um fehlerhafte
Versiegelungen oder sollen auch
„unschöne“ Packungen erkannt werden –
hier setzt dann eine eher filigrane Arbeit
der Softwarespezialisten an.
Mittlerweile haben auch die Milchwerke
Schwaben eine CLK-Maschine im Einsatz
und sind seit einem Jahr damit absolut
zufrieden (molkerei-industrie berichtete
hierüber im letzten Jahr). Ganz neu wird
gerade ein Vacu-Check bei der Molkerei
Ammerland installiert.
CLK bedient auch weitere Fragestellungen
im Käsebereich, etwa wenn es
um Sammelpackungen mit mehreren Käsebroten
oder um Großblöcke geht. Da
hier die Folien dicker sind als bei einzelnen
Broten, muss die optische Auswertung
natürlich anhand anderer Kriterien
erfolgen.
Der Vacu-Check erkennt fehlerhafte Verpackungen
bei Käse (Foto: CLK)
Der Vacu-Check kann an die Steuerung der Verpackungslinie angebunden werden.
Auf diese Weise erfährt die Maschine direkt von Sortenwechseln (Abbildung: CLK)