Die neue GEA-Infusionsanlage für die ESL-Milchproduktion wurde an das Automatisierungssystem
Tetra Pak PlantMaster angebunden (Foto: Hohenloher Molkerei)
8 7 2017 | moproweb.de
und Sahneerzeugnisse herstellen zu können.
Ausgebaut wurde daneben auch die Milchannahme,
die nun statt zwei vier Spuren aufweist,
die insgesamt neun Silotanks speisen.
Die Sammelwagenfahrer sind mit einem RFIDChip
ausgerüstet, der zum einen das Abtanken
überhaupt erst ermöglicht, zum anderen
werden über eine Visualisierung auch die korrekten
Abtankstellen zugewiesen. Mit diesem
vollautomatischen System sind Fehlabtankungen
ausgeschlossen. Die Gesamtabtank-
leistung beträgt 65 m³/h pro Station, so
dass deutlich Luft für zukünftig höheren
Rohstoffeingang gelassen wurde.
Eingerichtet wurde die vollautomatische
Milchannahme von Tetra Pak Processing.
Dieses Unternehmen hat auch die neuen
Ventilknoten für Roh- und Fertigmilch geliefert.
Die Anlage ist so flexibel gehalten,
dass parallel vier Milchannahmelinien laufen
können und zugleich Milch aus bis zu vier
Tanks abgezogen auf je zwei Erhitzer- oder
Filterlinien werden kann. Außerdem ist es
möglich, während die Tanks befüllt oder
entleert werden, zu reinigen. Bis zu vier
CIP-Vorgänge können simultan erfolgen.
Tetra Pak PlantMaster
Herzstück der gesamten Automatisierung
der Milchbearbeitung wie auch der Abfüll-
und Verpackungsprozesse bei der Hohenloher
Molkerei ist seit 2016 das Tetra Pak
PlantMaster Automations- und MES-System.
Dieses System wurde in Schwäbisch Hall so
weitgehend wie bei keiner anderen deutschen
Molkerei implementiert. Die Milch wird
ab Hof mit einer sog. Work ID versehen, die
sie bis zum Ende, sprich nach dem Verpacken,
behält. Damit können über den Code
auf der Verpackung nicht nur die Herkunft
der Milch, sondern auch Zutaten und Verpackungsmaterial
und natürlich alle Prozess-
und Qualitätsdaten rückverfolgt werden.
Eine spezielle Anbindung für die Labordatenübernahme
hat Tetra Pak Processing für
das von der Hohenloher Molkerei seit Jahren
genutzte LIMS Qualifax geschaffen. Auch die
in 2016 von GEA (15.000 l/h) neu beschaffte
Infusionsanlage für die ESL-Milchproduktion
wurde an Tetra Pak PlantMaster angebunden.
Dies erfolgte über einen der 40 virtuellen
Server, den die Molkerei eingerichtet
hat. Eingebunden sind selbstredend auch
die 14 Tetra Pak Fülllinien und alle Erhitzer,
Peripherie usw., die die Hohenloher Molkerei
nutzt, und das in Schwäbisch Hall seit Jahren
genutzte ERP von Regnum.
Neue Kältezentrale für die Hohenloher Molkerei
Die Hohenloher Molkerei hat ihre Kälteversorgung weiter aufgerüstet. Installiert wurde
unter anderem ein weiterer Eisspeicher von Tankki. Die Kälteleistung beträgt im Vorkühlbetrieb
ca. 2.300 kW. Die Speicherarbeit der beiden Tankki-Eisspeichersilos beträgt ca.
11.500 kWh.
Kenndaten
Kältemittel R717 (Ammoniak)
Kältemittelfüllmenge ca. 10.500 kg
Kälteleistung ca. 2.300 kW
Speicherarbeit ca. 11.500 kWh
Verdampfungstemperatur modulierend –1°C bis –7°C
Kondensationstemperatur +30°C
Fabrikat Eisspeicher Tankki OY
Verdichtertyp 6 Stück Kolbenverdichter
Die Umstellung auf die neue Kältezentrale erfolgte im laufenden Molkereibetrieb. Planung,
Projektierung und Ausführung der Ammoniak-Kälteanlage sowie der kompletten
Eiswasserversorgung durch die Haas GmbH Anlagenbau.
(Foto: Hohenloher Molkerei)
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