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16 8 2018 | moproweb.de
schaft die Kündigungsfrist auf
ein Jahr halbierte, dies trotz
einer enormen Abwanderung
von Rohstoff, war für das
BKartA dann Schicht. Außer
viel Gerede und Spesen nichts
gewesen, lautet das Fazit.
Allerdings gaben und geben
die Politiker seit dem
Beschluss zum Auslaufen der
Milchquote keineswegs Ruhe.
Als es trotz aller Mobilmachung
durch aggressive Interessensgruppierungen
(und
der ihnen hörigen Politiker)
nicht gelang, die Quotenregelung
zu verlängern oder sie
durch ein Nachfolgemodell
zu ersetzen, wurde eine „Liefermengenkürzung
in Krisenzeiten“
kreiert (einen zarten
Anfang gab es 2016 mit der
Prämie für freiwillige Nichtanlieferung,
für die Brüssel
bescheidene 150 Mio. € aussetzte).
Dieses wirtschaftlich
in keiner Weise zur Lösung
fähige Konzept einer Liefermengenbegrenzung
verkauft
sich in den Augen einer vollends
in allen Lagern auf Populismus
setzenden politischen
Landschaft so gut, dass bereits
zwei Drittel der Länder-
Agrarminister dafür sind. Man
wird sehen, ob der Weltmarkt
an einer deutschen Miniquote
genesen kann.
Milchfett
Das Jahr 2012 markiert in
etwa das Ende der Akzeptanz
für die Lügen, die die Pflanzenölindustrie
jahrzehntelang
den Verbrauchern zugemutet
hat. In der Folge kommen
immer mehr Mischfette MIT
Butter auf den Markt, und das
von beiden Seiten, Molkereien
und Margarinehersteller, lanciert.
Nach einem deutlichen
Einbruch der Verwertung für
Milchfett im Jahr 2012 wird
dieser Hauptbestandteil von
Milch später immer wertvoller.
Mit sich drehendem Konsum
wird Milchfett weltweit
immer begehrter, die Story
schafft es sogar auf das Titelbild
des Time Magazins, später
verkauft Unilever seine Pflanzenfettsparte.
Heute zieht
die Fettverwertung den gesamten
Milchmarkt mit, dass
es angesichts des Preistiefs
für Milchprotein überhaupt
noch zu einer halbwegs guten
Auszahlung kommt, ist allein
der Beliebtheit von Rahm und
Butter beim Verbraucher, inzwischen
auch in China, zu
verdanken.
Intervention
in der Krise
Das sogenannte Sicherheitsnetz
hat in den beiden
Milchkrisen 2008/2009 und
2011/2012 noch seine Wirkung
behalten, die Intervention
wurde nicht überfordert,
beim Abverkauf der Einlagerungsware
machte Brüssel
gerade im bisherigen Erlös-
Rekordjahr 2013 einen guten
Schnitt.
Mit der dritten Milchkrise
von 2015/2016 kam alles anders.
An die 380.000 t MMP
wurden eingelagert, das System
kam komplett aus der
Balance. Noch immer hängen
300.000 t MMP wie ein Damoklesschwert
über dem Eiweißmarkt,
keiner weiß wohin
mit der Ware. Brüssel weigert
sich zwar noch, einer inferioren
Verwertung zuzustimmen,
aber das könnte sich
alsbald ändern. Klar geworden
ist, dass die Intervention
nicht in der Lage ist, schwere
Krisen zu lösen, sie kann allenfalls
die Auswirkung von
Marktverwerfungen in einem
geringen Maß aufhalten. Es
mehren sich Stimmen, die das
Instrument Intervention am
liebsten abschaffen würden.
Dies bedürfte allerdings einer
grundlegenden Reform, die
evtl. von der Diskussion über
den kommenden EU-Haushalt
beflügelt werden könnte, sofern
der Agrarsektor künftig
tatsächlich weniger Mittel
empfangen wird.
Embargo!
Quasi über Nacht brach der
EU-Milchindustrie nach dem
Embargo Russlands für westliche
Lebensmittel in 2014 der
Hauptmarkt für Käse- und
Butterexporte weg. Zum
Glück herrschte gerade in
China ein wahrer Nachfragesog,
so dass die Märkte
nicht implodierten. Wer in
den russischen Markt investiert
hatte und nicht auch
vor Ort auch produzierte, war
gelackmeiert. Überraschend
schnell fanden deutsche
Produkte andere Abnehmer
im Weltmarkt, heute ist die
Käuferstruktur für deutsche
Export-Mopro viel diversifizierter
als vor 2014. Insofern
war der Schritt Russlands
vielleicht ein unabsichtlich
gut gemeinter Warnschuss
für eine Branche, die sich
über Jahrzehnte zu wenig um
Exportmärkte im Drittlandsbereich
gekümmert hat.
Der Brexit
Möglicherweise deutlich einschneidender
als das russische
Embargo wird sich der Brexit
für die Branche erweisen. Das
2016 beschlossene Ausscheiden
der Briten aus der EU ist
eine politische Bankrotterklärung
nicht nur für die Insulaner,
sondern vor allem für die
EU, bzw. für diejenigen, die
das Wort „Europa“ beständig
immer so laut in ihrem Mund
führen. Der EU bricht nicht
nur ein Nettobeitragsaufkommen
von über 10 Mrd. € weg,
auch die Lebensmittelindustrie
verliert einen der wichtigsten
Absatzmärkte. Alles hängt
davon ab, ob es gelingt, den
Handel zwischen UK und EU-
27 zu Konditionen zu sichern,
die einen Warenverkehr überhaupt
noch zulassen. Im Juli
www.groba .eu
■ Portionieren
■ Reiben
■ Würfel Schneiden
10 Jahre molkerei-industrie