Die digitale Welle rollt!
8 2018 | moproweb.de 31
Sicherheitslösungen für die Nahrungsmittelindustrie
Events | mi
Von links nach rechts: Frank Zühlke (SÜDPACK), Tagungsleiter
Thomas Birus (Fachschule für Lebensmitteltechnik Kulmbach),
Dietmar Bohlen MULTIVAC, Richard Schick (BIZERBA),
Dr. Rainer Kressmann (Niehoffs Vaihinger), Dr. Jürgen Betz
(SÜDPACK), Stefan Julinek (SOMIC), Dr. Siegfried Günther Birus
(Stellvertretender Schulleiter an der Fachschule für Lebensmitteltechnik
Kulmbach)
Am 8.6.2018 fand in der Kulmbacher Stadthalle
die 26. LEMITEC der Staatlichen Fachschule für
Lebensmitteltechnik statt. Die Tagung stand
unter dem Motto „Aspekte des Verpackungsprozesses“, Tagungsleiter
und Dozent Thomas Birus wies in seiner Einführung auf die
enormen Veränderungen bezüglich Automatisierung und Digitalisierung
hin.
Personalmangel und
Automatisierung
Der erste Vortrag lautete „Personalmangel – Ausweg Automatisierungslösungen
in der Verpackung“. Dietmar Bohlen, Vertriebsleiter
Deutschland Food, zeigte die bereits laufenden und kommenden
Trends auf. Grundsätzlich soll der gesamte Verpackungsprozess
möglichst ohne Personen ablaufen, um menschliche Fehler zu verringern
und hygienische Probleme durch Mitarbeiter von vornherein
auszuschließen. Bohlen wies darauf hin, dass es gilt, flexibel zu
automatisieren. Bei immer wiederkehrenden Abläufen ist dies problemlos.
Sobald natürliche Rohstoffe verarbeitet werden bedarf es
einer gewissen Flexibilität. Vor allem der Kunde wünscht vermehrte
Vielfalt im Supermarkt. Wesentlich sei zudem die Steuerung einer
Anlage sowie deren Anbindung an bereits bestehende Systeme.
Füllmengenkontrolle
Dr. Rainer Kressmann, Produktionsleiter bei Niehoff Vaihinger
Fruchtsaft, referierte über die „Füllmengenkontrolle im modernen
Lebensmittelbetrieb“. Er hob hervor, dass Füllmengenkontrolle
ein Teil der unternehmerischen Qualitätsphilosophie ist. „Unser
Kunde erwartet Verlässlichkeit und Ehrlichkeit“. Das Füllbild prägt
die optische Erscheinung am point of sale mit. Zudem ist die Füllmengenkontrolle
ein Teil des Controllings. Verschwendung durch
unsinnig überfüllte Fertigpackungen senkt das Betriebsergebnis,
denn 1 ml zu viel in 1 Mio. Flaschen entspricht immerhin 1.000 Liter
Produkt! Ein schlechtes Füllbild spiegelt außerdem den technischen
Zustand der Füllmaschine wieder.
Digitalisierung der Verpackung
Richard Schick, Leiter Geschäftsbereich Industrie Bizerba, sprach
über die „Digitalisierung des Verpackungsprozesses“. Er zeigte
deutlich auf, dass die digitale Welle rollt und ihr niemand entgehen
wird. Die Lebensmittelindustrie 4.0 wird durch die Vernetzung und
Robotic bestimmt.
Mechatronik
„Endverpackungsmaschinen – Mechatronik setzt sich durch!“ So
lautete die Präsentation von Stefan Julinek, Director Sales SOMIC.
Im Trockenteil, der Verpackung der bereits in einer Primärverpackung
befindlichen Lebensmittel, ist der Automatisierungsgrad
traditionell sehr hoch. Hier gilt es, durch sinnvolle Umverpackungen
beispielsweise einen optisch ansprechenden Tray zu produzieren.
Kürzere Taktzeiten sind durch sich überlagernde Bewegungen,
absolut sicher funktionierende Sensorik und Aktorik möglich.
Deswegen verwendet Somic ausschließlich Servomotoren.