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Der Gipfel ist das Ziel
Emmi stellt sich zukünftigen Herausforderungen
Unser Autor: Peter Moraw, BearingPoint, Erika-Mann-Straße 9, 80636 München, bearingpoint.com
Mit Abschluss seiner Promotion in Chemie 1999 startete Peter Moraw seine Consultingkarriere bei BearingPoint. Mit einem Schwerpunkt
im Thema Fertigung und Planung in der Prozessfertigung sowie Supply Chain Management unterstützt und leitet Peter Moraw seit über
15 Jahren Transformationsprojekte. Zum OneERP Projekt stieß er bereits 2013 und führte es als Projektleiter seitens BearingPoint durch
die Rollouts an den verschiedenen Fertigungsstandorten der Emmi in der Schweiz.
„Mit einem Klick waren wir
live“ – Standortprojektleiter
36 8 2018 | moproweb.de
Martin Finger hat
auch jetzt noch ein zufriedenes
Lächeln auf den Lippen, wenn
er an die Zeit kurz vor und direkt nach
der erfolgreichen Produktivsetzung am
Standort Langnau denkt. Besser hätte der
Start der nun folgenden 12 Monaten mit
Produktivsetzungen an den verschiedenen
Produktions- und Affinagestandorten
der Emmi kaum laufen können, erzeugte
dieser Erfolg und die direkt folgende erfolgreiche
Umsetzung am Standort Suhr
doch das nötige Momentum die Kräfte zu
bündeln und zu fokussieren, um diese Herkulesaufgabe
zu meistern.
Doch wie ist es Emmi gelungen, das ERPHarmonisierungsprojekt
– intern OneERP
genannt – derart positiv in der Organisation
zu verankern und was genau hat sich
überhaupt an den Standorten geändert?
Akquisitionen führten
zu heterogener Prozess-
und Systemlandschaft
In den letzten Jahren ist es Emmi durch
eine ausgeprägte Akquisitionsstrategie
gelungen, in die Riege der marktdominierenden
Unternehmen Europas vorzustoßen.
Doch mit den vielen Zukäufen
erweiterte sich auch die Palette der unterschiedlichen
Geschäftsprozesse und
IT-Systeme, was letztlich das Wachstum
bremste. Bereits Ende 2012 wurden die
folgenden Herausforderungen identifiziert
und die Überführung der heterogenen
Prozess-, Organisations- und
Systemlandschaft in ein einheitliches Prozessmodell
auf Basis einer maßgeschneiderten
IT-Plattform angestoßen:
• Umfassende Prozessharmonisierung und
-standardisierung als wesentliche Grundlage
zur Erreichung der strategischen Ziele.
• Sicherstellung eines klaren Bekenntnisses
zu IT-Standards in einer komplexen
IT-Ziellandschaft.
• Lenkung funktionaler Interessen der lokalen
Einheiten durch ein abgestimmtes
methodisches Vorgehen in strategiekonforme
Bahnen.
• Gezieltes Abholen der Mitarbeiter sowie
Weiterentwicklung der Organisation mit
dem Ziel, den Nutzen und die Chancen
der Veränderung zu betonen, ohne dabei
zu stark auf die technische Ebene zu
fokussieren.
• Zielorientierte Koordination der unterschiedlichen
involvierten Partner – mehr
als fünf unterschiedliche Beratungspartner
für die unterschiedlichen Spezialgebiete
– sowohl bei der Konzepterstellung
als auch im Rahmen der Transformation.