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21. Ahlemer UHT-Seminar
Markt – Prozesse – Wasser/Spülmilch – Technik
38 11 2017 | moproweb.de
Das 21. Ahlemer UHT-Seminar war mit ca. 70 Teilnehmern wieder
gut besucht (Foto: mi)
Das 21. Ahlemer UHT-Seminar war mit ca. 70 Teilnehmern
wieder gut besucht. Auf dem Programm stand
ein breiter Themenmix vom Markt über Unternehmensstrategien
bis hin zu Wasser als Ressource und
technologischen Innovationen. molkerei-industrie berichtet in
aller Kürze von der Tagung, die am 10. und 11. Oktober 2017 in
Göttingen stattfand. Die detaillierte Fassung können interessierte
Leser von moproweb.de, Rubrik Service/Downloads, beziehen.
Transportsicherheit
Laut Georg Schulte, SIG Combibloc, müssen bei der Beladung von
Schiffscontainern Zwischenräume vermieden werden, um Schäden
an den Packungen vorzubeugen. Werden metrische Paletten
verwendet, sind Airbags einzusetzen, bei speziellen Containerpaletten
(760 mm breit) entfällt dieser Aufwand. Diese Sorgfalt, so
Schulte, ist nötig, weil die Chinesen konsequent jegliche beschädigte
oder auch nur leicht verunreinigte Ware zurückweisen.
30 °C werden während des Schiffstransports nicht überstiegen,
hat SIG Combibloc mittels Datenloggerfahrten festgestellt.
Allerdings kann der Seetransport im Extremfall auch schon einmal
eine seitliche Neigung von 45° bringen. Die Sicherung der
Beladung des Containers hat darauf ebenso Rücksicht zu nehmen
wie auf Kondenswasserbildung.
Prozessbeherrschung
Prof. Eberhard Wüst, Hochschule Hannover, befasste sich mit
dem Thema „Wird der Produktionsprozess beherrscht?“. Jeder
Prozess läuft unter vorgegebenen Grenzen ab. Diese werden
vom Gesetzgeber, vom Kunden und betriebseigenen Vorgaben
gesetzt. Und jeder Prozess weist Schwankungen auf. Die Frage
sei, sagte Wüst, inwieweit diese beherrscht werden, was sich in
der Ausschussquote aufzeigt. molkerei-industrie wird demnächst
einen Fachbeitrag von Prof. Wüst zum Thema veröffentlichen.
Brüdenwasseraufbereitung
Das sog. „Daireuse“-Verfahren ist inzwischen bei mehreren Molkereien
etabliert, berichtete Michael Witt, Veolia. Das Verfahren
stellt Brüden auf einen CSB nahe 0 mg/l und einen TOC von
< 0,3 mg/l ein. In einer doppelten biologischen Stufe namens
„BiopROtector“ mit Flüssig- und Festbett werden kleine organische
Moleküle, die eine Membranfiltration nicht zurückhalten
kann (z.B. Harnstoff), entfernt, danach folgen eine UF zur Abscheidung
der Mikroorganismen und eine UO. Das Endprodukt
hat im Prinzip Trinkwasserqualität, enthält aber keine Salze. Ein
Gutachten belegt, dass das Verfahren eine Ausnahmegenehmigung
nach § 18 TrinkwV ermöglicht. Als Orientierung für einen
Brüdenanfall, der eine Investition in Daireuse kostenseitig rechtfertigt,
nannte Witt 500 m³/d.
Spülmilch
Karsten Lauritzen, Tetra Pak Filtration Solutions, befasste sich
damit, wie sich von Molkereien alternative Wasserressourcen
erschließen lassen. Spülmilch besteht zu ca. einem Drittel aus
Milch und zu zwei Dritteln aus Wasser und bildet so eine ideale
Möglichkeit zur wirtschaftlichen Optimierung. Bei einer Verarbeitung
von 1 Mio. l Milch fallen am Tag 40 t Spülmilch an, die
1,6 t Trockenmasse enthalten – pro Jahr sind das 560 t TS. Parallel
können durch eine UO 27 m³/d an UO-Permeat als „Wasser“
rückgewonnen werden (10 Mio. l/a). Das Retentat kann in Mopro
(außer Konsummilch) eingearbeitet oder verkauft werden.
Industrie 4.0 für Ventile
Willi Wiedenmann, Evoguard (Krones), sprach über die Neukonzeption
von Aseptikventilen auf Basis moderner Analyse- und
Konstruktionsmethoden. Mit konstruktiven Mitteln kann Evoguard
nun auch Ventilknoten absichern, was die Prozesssicherheit
und die Wartungsfreundlichkeit erhöht. Dabei geht es um
die Verformung von Ventilkörpern durch Temperaturausdeh