Interview | mi
Das „intelligente“ Ventil
Interview: Messung und Regelung von Liquiden in Einem
Raul Junker hat mit der Smart Valve
ein hoch integriertes System aus
Sensoren und Regelventil entwickelt
(Foto: Allengra)
Allengra, ein 2005 gegründeter Spezialist für Ultraschallmesstechnik, hat
mit der Smart Valve ein hoch integriertes System aus Sensoren und Regelventil
entwickelt. molkerei-industrie sprach mit Raul Junker, Gründer und
Geschäftsführer von Allengra, über die Vorteile des neuen Konzepts.
Für die Smart Valve werden eine Million
Schaltzyklen garantiert (Foto: Allengra)
mi: Was war der Anlass für die Entwicklung
der SmartValve?
Junker: Bereits bei der Firmengründung
2005 haben wir mit der Idee gespielt, die
Durchflussmessung mit der Durchflussregelung
zu kombinieren. Mit einem großen
Kunden aus der Reinigungsindustrie haben
wir dann unser erstes Projekt gestartet.
Aktuell befinden wir uns damit in der Nullserienproduktion.
mi: Worin besteht der Kern der Innovation?
Junker: Der Kern der Innovation besteht
aus der Integration von Sensoren (Durchfluss,
Temperatur und Druck) zusammen
mit dem Regelventil, so dass mit nur einer
Elektronikplatine und nur einem Gehäuse
(reduzierte externe Verkabelung) eine hohe
Kosteneffizienz erreicht werden kann.
mi: Warum wurde der Begriff „smart“ gewählt?
Junker: Der Begriff „smart“ wurde gewählt,
weil hier Regelung und Messfunktionen
auf der gleichen Platine und auf demselben
Mikrocontroller kombiniert werden.
Das Ventil benötigt daher keine „externe
Intelligenz“.
mi: Welche Prozessfluide kann man mit dem
Ventil regeln (Medien oder auch Produkt?)
Junker: Mit der Smart Valve können alle
Arten von Flüssigkeiten geregelt und dosiert
werden: z. B. Wasser, Milch, Glykol oder
Reinigungsmittel. Wir bereiten gerade eine
ähnliche Anwendung für Luft und Gas vor.
mi: Was sind die Vorteile des Ventils für
den Anwender?
Junker: Optimierte Funktionalität und Kosten,
kompakte Abmessungen, einfach zu
installieren, leicht anzupassen.
mi: Wie viele Schaltzyklen werden garantiert?
Junker: Die Smart Valve ist für bis zu einer
Million Schaltzyklen ausgelegt. Die Smart
Valve besteht fast vollständig aus Kunststoff
(auf Wunsch auch aus Messing). Die
einzigen beweglichen Teile sind die hochglanzpolierten,
keramischen Elemente, so
dass Schwebeteilchen, Schmutz oder Sand
weder die Langzeit-Stabilität noch die Genauigkeit
der Messung beeinflussen.
mi: Wo kann das Ventil verwendet werden
(welche Prozesse, Einbaustellen)?
Junker: Durchfluss-Sensoren, industrielle
Durchflussregelung, Durchflussregelung
bei Haushaltsgeräten, Dosierung von Flüssigkeiten
aller Art.
mi: Gibt es aseptische Ausführungen?
Junker: Wir haben bereits bei der Konstruktion
darauf geachtet, dass im Smart
Valve keine Toträume entstehen können.
Unsere Sensoren sind für Trinkwasser Applikationen
zugelassen. Es erfüllt deshalb
die hygienischen Anforderungen für den
Einsatz in der Lebensmittel- oder Pharmaindustrie.
mi: Wie schneidet das Ventil bezogen auf
den Wartungsaufwand ab?
Junker: Die Smart Valve ist für ein wartungsfreies
Funktionieren konzipiert.
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