Sale & Lease Back –
für fungible und mobile Maschinen
Für das produzierende Gewerbe ist Sale & Lease Back, kurz SLB,
ebenfalls eine geeignete Form der alternativen Finanzierung. Hierbei
werden gebrauchte Maschinen und Anlagen an den jeweiligen
SLB-Anbieter verkauft und direkt zurückgeleast. Der Kaufpreis wird
sofort an das Unternehmen ausgezahlt und steht dem Unternehmen
für Investitionen zur Verfügung. Die Maschinen verbleiben im
Unternehmen und können ohne Unterbrechung gegen Zahlung einer
Leasinggebühr weiter genutzt werden. Am Ende der Vertragslaufzeit
besteht die Möglichkeit, die veräußerten Maschinen wieder
zurückzukaufen. Der Vorteil: Die Bonität des produzierenden Unternehmens
ist zweitrangig, entscheidend ist die Werthaltigkeit und
Fungibilität der Maschinen. Aus diesem Grund kommt diese Form
der Finanzierung auch in Phasen wirtschaftlicher Engpässe oder in
der Insolvenz zum Einsatz, da Banken aufgrund der schlechten Bonitäten
bei der Kreditvergabe weniger handlungsfähig sind.
Beteiligungskapital:
Kapital und Impulse mit einem Schlag
Diese Form der Finanzierung ist eher in der Start-up-Szene bekannt,
eignet sich aber auch für bereits etablierte Unternehmen, die expandieren
wollen. Das Prinzip ist einfach: Beteiligungsgesellschaften stellen
über einen Zeitraum von mehreren Jahren Kapital zur Verfügung.
Unterschieden wird zwischen der offenen und stillen Beteiligung.
Im Fall der offenen Beteiligung werden Anteile übernommen. Im
Gegenzug erhält die Beteiligungsgesellschaft für die Dauer der Kapitalbereitstellung
einen Gesellschafterstatus. Bei der stillen Form
hingegen erhält der Investor keine Anteile. Somit ähnelt die stille
Form vielmehr einem klassischen Kredit mit Laufzeit und Zinsen.
Zusätzlich wird eine mögliche Gewinnbeteiligung festgelegt. Da das
Kapital bilanztechnisch als Eigenkapital betrachtet wird, liegen die
Vorteile hier klar auf der Hand: Die Bonität und damit zusammenhängend
das Rating werden verbessert und schaffen eine ideale
Verhandlungsgrundlage für Gespräche mit weiteren Kapitalgebern.
Ungeachtet der positiven Effekte in monetärer Hinsicht, geben
Investoren aufgrund ihrer Erfahrungen und ihres eigenen Netzwerks
wichtige Impulse, die für die strategische Weiterentwicklung
des Unternehmens wertvoll sein können.
Externe Finanzierungsberater
verschaffen Überblick im „Dschungel“
Zugegeben: Für Mittelständler ohne finanzielles Know-how ist es
schwer, aus den vielfältigen Finanzierungsmöglichkeiten die für
sich passenden zu finden. Denn dafür ist es nötig, sich in kurzer
Zeit eine gewisse Markttransparenz zu schaffen – kaum machbar,
wenn man sich im Schwerpunkt auf sein operatives Geschäft konzentrieren
muss. Factoring, Beteiligung, Lagerfinanzierung oder
Sale & Lease Back sind zudem immer nur die Überbegriffe – doch
wo liegen die Unterschiede und welche Feinheiten gibt es zu beachten?
Aus diesem Grund sollten sich die Geschäftsführer fachkundige
Berater zur Seite holen, die die passenden Modelle für die
jeweiligen Anlässe und Branchen genau kennen. Sie wissen, von
welchen Finanzierungsgesellschaften eher abzuraten ist, welche
marktüblichen Preise es gibt und auf welche Sonderklauseln geachtet
werden muss. So sind sie eine wichtige Stütze beim Prüfen
der Verträge und Begleiten der Verhandlungen – schon allein um
die Hausbank als bisherigen Kapitalgeber ins Boot zu holen. Nicht
zu vergessen: Finanzierungsberater fangen nicht jedes Mal bei
Null an, denn sie können bereits auf ein große Netzwerk an zuverlässigen
Finanzierungspartnern zurückgreifen. Das spart Zeit. Und
Zeit ist ja bekanntlich Geld.
NACHRICHTEN
> WITRON
Lagerkapazitäten für Bechtel
Die Privatmolkerei Bechtel beauftragte die WITRON Logistik
+ Informatik GmbH als Generalunternehmer mit der Realisierung
eines neuen Frische-Lagers inkl. Anbindung an die
am Standort Schwarzenfeld befindlichen Produktions- und
Lagersysteme. Eine besondere Herausforderung dabei ist, das
kompakte Logistiksystem während des laufenden Betriebes
innerhalb der vorgegebenen Grundstücksflächen auf engstem
Raum zu integrieren. Die Umsetzung erfolgt stufenweise.
Baustufe 1 umfasst den Bau eines Vorzonengebäudes für
das neue Frischelager mit Wareneingang und Warenausgang.
Das Vorzonengebäude wird über zwei Transportbrücken
an die bestehende Gebäude (Logistik und Produktion)
angebunden. Die längste Transportbrücke ist 90 Meter lang
– bei einer Transporthöhe von fast fünf Metern.
Im zweiten Realisierungsschritt wird ein Hochregallager in
Silo-Bauweise hinter dem Vorzonengebäude installiert und
IT- sowie fördertechnisch in das Logistik-Netzwerk eingebun-
den. Das fünfgassige automatische Hochregallager ist für eine
doppeltiefe Lagerung von 8.064 Europaletten ausgelegt. Die
Ver- und Entsorgung erfolgt durch fünf Regalbediengeräte.
Gelagert werden Frische-Produkte bei einer Umgebungstemperatur
von 4 oC. Die Fertigstellung der Realisierungsstufe
1 wird im Oktober/2018 abgeschlossen. Realisierungsstufe
zwei geht voraussichtlich in Juli/2019 produktiv. witron.de
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