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Eine Fremdkörperkontrolle vor der Weiterverarbeitung schützt die Produktionsanlagen
vor Beschädigungen und minimiert Produktverlust sowie Lebensmittelverschwendung
die Dichtedifferenz zwischen Fremdkörper
und Gutprodukt sowie das Material der Produktverpackung.
Grundsätzlich stehen Molkereien und Herstellern
von Milcherzeugnissen zwei Technologien
zur Erkennung von Fremdkörpern zur
Auswahl: Metallsuchtechnik und Röntgeninspektion.
Moderne Metallsuchgeräte erkennen
eisenhaltige (Chrom, Stahl, etc.) und
nichteisenhaltige (Messing, Aluminium, etc.)
26 12 2018 | moproweb.de
Metalle sowie magnetischen und nichtmagnetischen
Edelstahl. Röntgeninspektionssysteme
hingegen detektieren neben Metall
auch nichtmetallische Fremdkörper wie Glas,
Kunststoffe hoher Dichte sowie Gummiteile.
Der einfachste Weg, sich zwischen Metalldetektion
und Röntgeninspektion zu entscheiden,
beginnt mit einem genauen Blick
auf die Anwendung. Im ersten Schritt erfolgt
entweder ein HACCP- (Hazard Analysis
and Critical Controlpoints) oder HARPC-Audit
(Hazard Analysis and Risk-based Preventive
Controls). Ein HACCP-Audit identifiziert
Kontaminationsrisiken im Herstellungsprozess
und welche Arten von Fremdkörpern
dabei wahrscheinlich auftreten. An den im
Audit erkannten kritischen Kontrollpunkten
(Critical Control Points = CCPs) sollte zur
Risikominimierung Produktinspektionstechnologie
installiert werden. In jedem Fall ist
es ratsam, Produkttests durchzuführen,
um die am besten geeignete Technologie
zu ermitteln. Ein HARPC-Audit deckt ebenfalls
mögliche Kontaminationsgefahren
im Herstellungsprozess ab, berücksichtigt
aber zusätzlich weitere sicherheitsrelevante
Faktoren wie etwa Besucherzugang und
-kontrolle. Große Supermarktketten implementieren
außerdem für ihre Lieferanten
zunehmend strenge Code-of-Practice-Vorgaben,
deren Anforderungen die internationalen
Vorschriften zur Lebensmittelsicherheit
übertreffen.
Bekämpfung
von Fremdkörpern in
Molkereierzeugnissen
Hersteller von Milcherzeugnissen arbeiten
in frühen Verarbeitungs- und Produktionsstadien
mit Produkten in flüssiger oder pastöser
Form, die durch Rohrleitungssysteme
gepumpt werden. Es empfiehlt sich, mögliche
Fremdkörper bereits in diesen Produktionsphasen
aufzuspüren. Flüssige und
pastöse Stoffe sind meist homogener und
leichter zu untersuchen, darin enthaltene
Fremdkörper oft größer und einfacher zu
erkennen. Eine frühzeitige Ausschleusung
schützt darüber hinaus die Produktionsanlagen
vor möglichen Beschädigungen durch
Fremdkörper während der Weiterverarbeitung,
Produktverlust und Lebensmittelverschwendung
werden minimiert. Nicht
ausgeschlossen sind damit jedoch mögliche
weitere Risikoquellen einer Fremdkörperkontamination
in der Produktionslinie.
So könnten Metallspäne durch Abrieb von
Reibscheiben oder Absplitterungen von
Rühr- und Schneidemaschinen in das Erzeugnis
gelangen. Es sollte deshalb am Ende
der Produktionslinie – nach dem Verarbeiten
und Verpacken – nochmals auf mögliche
Verunreinigungen durch Fremdkörper
kontrolliert werden. Hier bestimmt die Art
der Verpackung und möglicher Kontaminationen,
welches Produktinspektionssystem
eingesetzt werden sollte.
Eine Datenmanagement-Software wie etwa ProdX von Mettler-Toledo ermöglicht
unter anderem die Bündelung aller Inspektionsdaten