mi | mi vor Ort
Sammeln und
Transport im Paket
Hermanns & Kreutz bewegt eine Milliarde Kilogramm Milch
Die in Monschau ansässige Spedition
Hermanns & Kreutz
hat sich aus bescheidenen
Anfängen zu einem der größten
inhabergeführten Milchsammel- und
Transportunternehmen Deutschlands entwickelt.
Dahinter steht ein ganz besonderes
Konzept. molkerei-industrie machte
sich vor Ort schlau.
Hermanns & Kreutz sammelt aktuell ca.
500 Mio. kg Milch und befördert mehr als
38 5 2019 | moproweb.de
das doppelte Volumen. Das in allen deutschen
Regionen sowie im benachbarten
Ausland und in Italien tätige Unternehmen,
dessen größeres Standbein immer noch
die Stückgutverkehre sind, verfügt im Bereich
„Liquid“ über 45 Tankauflieger à 30 m³
sowie zehn Sammelzüge.
Von den ca. 280 Mitarbeitern sind 200
Fahrer, davon sind allein ca. 25 in der Milcherfassung
beschäftigt. Was die Spedition
gegenüber anderen Dienstleistern auszeichnet,
fasst Inhaber und Geschäftsführer
Bernd Kreutz, 52, so zusammen:
„Wir verknüpfen das Sammeln und den
Abtransport der Milch. Und dies schon seit
vielen Jahren. Wir haben das Konzept, bei
dem ein Tankauflieger strategisch zentral
geparkt der Entsorgung der TSW dient –
seit wir es erfunden haben – fortlaufend
weiterentwickelt. Der volle Auflieger geht
heute entweder direkt an die vorgegebene
Molkereibetriebsstätte oder sofort in
den Milchversand auf die Langstrecke. Die
Rückfahrt erfolgt dabei nicht leer, sondern
wir tanken z. B. in Italien Molke, die wir dann
zum Verarbeiter nach Frankreich bringen.“
Kapazitäts-Switch
Spitzen und Schwankungen beim immer
schwer kalkulierbaren Milch-Frachtaufkommen
fängt Hermanns & Kreutz dadurch
auf, dass Zugmaschinen aus dem
Planenverkehr für den Milchtransport
genutzt werden und Planentouren dann
vermehrt an Subunternehmer vergeben
werden. Intern wird dies als „Kapazitäts-
Switch“ bezeichnet. Mit ihm steht das
Unternehmen auch für kurzfristige Relationsänderungen,
plötzlich hereinkommende
dringende Anfragen sowie zusätzliche
Fahrten an Wochenenden zur Verfügung.
Was natürlich, gibt Kreutz zu, höchste Anforderungen
an die Disposition stellt.
Softwareseitig stützt sich die Monschauer
Speditionsfirma dabei auf Optitool
für die TSW-Tourenplanung, auf das
Telematikpaket Spedion sowie das ERP von
LIS. Einfach, aber schlagkräftig ist auch die
Kommunikation zwischen der Zentrale und
den Fahrern: sie läuft bei eiligen Meldun-
Bernd Kreutz: Wir verknüpfen das Sammeln mit dem Abtransport der Milch (Foto:
Stefan Jansen)