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Monatlicher Marktbericht
Milchspotmarkt Deutschland, ife Kiel
Marktentwicklungen April 2019
Rohstoffwert Spotmarkt in Deutschland: Im April 2019 verbleibt die
Milchverwertung auf den bundesdeutschen Spotmärkten basierend auf
Rahm und Konzentrat mit im Mittel 28,5 Ct/kg Milch auf dem Niveau
vom März. Vor einem Jahr um diese Zeit lag der Spotmarktwert allerdings
bereits bei 29,5 Ct, das sind ein Ct je kg Milch oder 3,5 % mehr
als in diesem Jahr. Der ife Rohstoffwert Spotmarkt gibt die berechnete
Verwertung eines kg Milch (4 % Fett, 3,4 % Eiweiß) aus Magermilchkonzentrat
und Rahm, den beiden wichtigsten überregionalen Spotmärkten,
wieder.
Marktentwicklungen Magermilchkonzentrat und Rahm: Im April
sinken die mittleren Preise für Magermilchkonzentrat gegenüber dem
Vormonat um 1,0 % oder 1,4 EUR von 136,8 auf 135,4 EUR/100 kg TM.
Die mittleren Rahmpreise steigen demgegenüber leicht um 0,5 % oder
2,5 EUR von 451,7 auf 454,2 EUR/100 kg Fett an.
Ausblick Spotmarkt: Nach der starken Abschwächung im Vormonat
zeigt die Seitwärtsbewegung der Milchverwertung im April, dass der
ife Rohstoffwert Spotmarkt Deutschland
(EUR/100 kg, 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, ohne MwSt)
Quelle: Thiele, H. D., ife Institut für Ernährungswirtschaft, Kiel, 2019, www.ife-ev.de.
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Milcherzeugerpreise und ife Rohstoffwert Spotmarkt
(EUR/100 kg, 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, ohne MwSt)
Magermilchkonzentrat – Spotmarktpreise Deutschland
(EUR/100 kg Trockenmasse, ohne MwSt)
Industrierahm – Spotmarktpreise Deutschland
(EUR/100 kg Fett, 40 % Fett, ohne MwSt)
bundesdeutsche Spotmarkt vor der saisonal üblichen Aufwärtsbewegung
steht. Nachdem es bis zur KW 16 noch zu Reduzierungen kam,
steigen ab Ende April (ab KW 17) die Preise für Industrierahm und Magermilchkonzentrat
wieder an. Auch Rohmilch und Magermilch werden
wieder teurer. Die Rohmilch steht bereits wieder kurz vor der 30-Cent-
Marke, obwohl das Milchaufkommen noch immer zumindest leicht steigend
ist. Aufgrund der bisherigen Defizite in der Wasserbilanz der Böden
wird derzeit von einer problematischeren Versorgung mit Grundfutter
ausgegangen, so dass auch die Milchmengenentwicklung in Europa etwas
schwächer als noch vor kurzer Zeit eingeschätzt wird. Dies und der
aufgeschobene Brexit sowie die verhaltene internationale Milchangebotssituation
schlagen sich derzeit in steigenden Preisen auf den Produktmärkten
für Milch und ebenso auch auf den Spotmarkt nieder. Daher
ist zu erwarten, dass die Milchverwertung des Spotmarktes in den
nächsten Wochen ihren Nachteil gegenüber dem durchschnittlichen
Milchpreisniveau in Deutschland abbauen wird.