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des Rheins dominiert AOC, westlich ist
Biomilch populärer.
Frankreich verbraucht 20,9 Milliarden
Liter Milchäquivalent (2017), wovon 6 Milliarden
Liter importiert werden. Im selben
Jahr wurden 8,8 Milliarden Liter exportiert.
Haushalte und „Essen außer Haus” binden
jeweils 52 bzw. 9 % der Milch, die Lebensmittelindustrie
nimmt 39 % auf.
Die Chancen für ausländische Lieferanten
sind in allen drei Sektoren unterschiedlich.
91 % des Haushaltsverbrauchs wird
mit französischer Milch gedeckt. Die klare
Ausweisung der Herkunft auf der Verpackung
hat in den letzten Jahren sicher zu
dieser Situation beigetragen. Allerdings
stammen 14 % des konsumierten Käses
aus der EU oder anderen Ländern. Mit 27 %
des importierten Milchäquivalents ist der
Markt im Sektor „Essen außer Haus” ein
wenig offener.
Der Bereich, der massiv importiert, ist die
Lebensmittelindustrie. Die Ursprungsangabe
für Primärprodukte, wie eben erwähnt,
trägt dazu bei. Einerseits sind die Franzosen
Weltmeister im Pro-Kopf-Verzehr von
Butter und Käse. Andererseits wird Milch in
Form von Käse, Milch, Butter usw. von den
Haushalten besser bewertet. Das Ergebnis
ist die Abhängigkeit der Industrie von Milch
aus anderen Ländern. Tatsächlich sind nur
45 % der verarbeiteten Milch französischen
Ursprungs, 55 % kommen in verschiedenen
Formen von anderswoher.
Die Industrie importiert 61 % ihrer Butter
und fast 90 % der Sahne (die Zoll-Nomenklatur
erlaubt keine genaue Festlegung
eines Prozentsatzes). Frankreich importierte
2018 184.000 t Industriebutter und
87.000 t nicht verpackte Sahne. Die gute
Verwertung des lokalen Fettes in Verbindung
mit der offensichtlichen Notwendigkeit
von Fettimporten erklärt den Preisvorteil
für den französischen Ursprung im
Vergleich zu niederländischer, belgischer
oder deutscher Ware.
Die Preisunterschiede sind bei Rahm
besonders deutlich. Sie können 1.500 €/t
Fett erreichen und fallen sehr selten negativ,
wie aus den beiden Diagrammen hervorgeht.
LEUTE
z Am 2. Dezember 2019 verstarb Franz Ehrsam, langjähriger
Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Milchindustrie eG (BMI
eG) im Alter von 80 Jahren. Drei Jahrzehnte hatte Franz Ehrsam
die Geschicke der BMI gelenkt und geprägt, zuletzt als
Vorsitzender des Vorstandes von 1988 bis zu seinem Ruhestand
2008.
z JUMO hat zum 1. Januar Dimitrios Charisiadis
(52) zum Geschäftsführer Vertrieb, Entwicklung
und Produktion berufen. Bernhard Juchheim
(70) leitet den Bereich Personal, Michael
Juchheim (51) ist für IT und Finanzen zuständig.