mi: Sie waren ein Newcomer auf der drinktec, haben aber
dennoch gleich eine Serie mit vier Baugruppen präsentiert.
Wonach haben Sie Ihre Aggregate ausgerichtet?
Jung: Es war klar, dass wir den Markt für diese Technologie nur sensibilisieren
können, wenn wir für praktisch jede Anwendung auch
eine geeignete Pumpe anbieten. Innerhalb von nur sechs Monaten
konnten wir dank unseres hohen Fertigungs-Know-hows gleich vier
Pumpengrößen zur Marktreife bringen. Diese vier Modelle bilden
auch heute noch die Basis unseres Lieferprogramms. Wir können
mit den HYGHSPIN-Aggregaten bis zu 300 m3/h mit einem Druck bis
zu 35 bar fördern. Das deckt einen sehr breiten Einsatzbereich ab
und es zeigt, dass wir damals in unserer Einschätzung richtig lagen.
Christov: In den vergangenen Jahren haben wir unser Produktangebot
natürlich immer wieder erweitert. So bieten wir verschiedene
Variationen auf Basis der HYGHSPIN-Schraubenspindelpumpe
an, beispielsweise eine Pumpe für Niederdruckanwendungen zum
Transfer großer Fördermengen. Oder unsere HYGHSPIN Hopper mit
3-in-1-Technologie. Sie verfügt über einen Trichter und erfüllt damit
die Funktionen Zuführung, Förderung und Reinigung in einer Pumpe.
Diese Variante wird beispielsweise bei der Verarbeitung von hochviskosen
Käsezubereitungen häufig eingesetzt. Über die vergangenen
zehn Jahre gesehen kann man aber sagen, dass wir kein Lieferant
von standardisierten Serienprodukten sind. Durch unsere enge Verbindung
der eigenen Konstruktion mit der Fertigung im Haus sind
wir sehr flexibel und können dem Kunden genau die Pumpe liefern,
die in seine Anlage und für seinen Bedarf passt.
mi: Welche typischen Anwendungen gibt es für Schraubenspindelpumpen
in der Molkerei?
Christov: Wenn man morgens auf den Frühstückstisch blickt, wird
man eine ganze Reihe von Produkten entdecken, die vielleicht mit
einer HYGHSPIN gefördert worden sind. Ob Fruchtjoghurt, Quarkzubereitungen,
Schmelzkäse oder Frischkäse, aber auch Orangensaft,
Nuss-Nougatcreme oder Brotaufstriche. Wir beliefern beispielsweise
dänische Molkereien für die Herstellung eines bekannten Frischkäses
mit verschiedenen HYGHSPIN-Aggregaten. Sie werden dort
32 11 2019 | moproweb.de
HYGHSPIN-Schraubenspindelpumpen gibt es in zahlreichen
Modellvarianten
für alle Transferprozesse eingesetzt, von der Tankentleerung über
die Verarbeitung bis zur Abfüllung. Auch bei der Eisherstellung zur
Förderung von Sahne oder Fruchtpüree kommt die Technologie zur
Anwendung. In Italien nutzen Mozzarella-Produzenten unsere HYGHSPIN
Pumpen, weil sie das empfindliche Produkt problemlos fördern.
Und in den USA, aber auch in Griechenland selbst boomt gerade Griechischer
Joghurt – gefördert mit unseren Pumpen.
mi: M ittlerweile g ibt e s immer mehr H ersteller von hygienischen
Schraubenspindelpumpen. Wie werden Sie
auch in Zukunft Ihre Marktposition behaupten?
Christov: Wir haben uns ja bewusst dafür entschieden, nur diese
eine Technologie anzubieten. Hier sind wir mit unserer sehr fokussierten
Pumpenkompetenz, unserer eigenen Entwicklung und der
Fertigung im Hause hervorragend aufgestellt. Neben den Grundmodellen
können wir zahlreiche Varianten für ganz spezielle Anforderungen
konstruieren und fertigen. Auch bei mobilen Anwendungen
sind wir durch die Blockbauweise, geringe Abmessungen
und eine gut transportable Einheit stark. Erst vor kurzem haben
wir unsere Schutzklasse von IP65 auf IP66 erhöht und können in
diesem Bereich noch mehr Sicherheit bieten.
Jung: Das Pumpenprinzip setzt sich immer mehr durch. Das Potential
ist aber noch lange nicht ausgeschöpft und der Markt bietet
noch so viele Möglichkeiten. Wir setzen vor allem auf den Mittelstand,
weil wir als ebenfalls mittelständischer Betrieb und zudem
als inhabergeführtes Familienunternehmen die Anforderungen
dieser Zielgruppe sehr gut kennen. Anders als bei den „Großen“
geht bei uns kein Kunde unter. Der persönliche Kontakt schafft
Vertrauen und wir pflegen langfristige Kundenbeziehungen, mit
immer dem gleichen Ansprechpartner. Diese Transparenz und Flexibilität
wird uns auch in Zukunft von anderen Anbietern abheben.
Anzeige
mi | Interview